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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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euren Seelen habt ihr schon längst entschieden, dass ihr mithelfen wollt, Arwarah wieder zu dem zu machen, was es einst war. Im Augenblick sollten die alten Wunden vergessen sein, die unterschiedlichen Meinungen sollten zurücktreten vor dem Wunsch aller: Unsere fabelhafte Welt zu erlösen. Wenn wir dies gemeinsam vollbracht haben, dann werden wir mit Leichtigkeit Wege finden, um auch dem Einzelnen gerecht zu werden! Die heutige, denkwürdige Nacht wird in die Geschichtsbücher von Arwarah eingehen, denn es ist die Nacht, in der das Ratsfeuer zum ersten Mal für uns alle brannte. Ich schlage vor, dass wir dies zur Tradition machen und unsere Brüder und Schwestern aus dem ganzen Feenreich dazu einladen.“
    Lauter Beifall beschloss diese Rede und weiterer Worte bedurfte es nicht. Der ein oder andere Gast blieb noch beim Feuer sitzen und sprach dem süßen Honigwein der Nymphen zu, Lilly, Flora, Till und Alrick aber wurden von den Zentauren in die nahe gelegenen Wohnhöhlen begleitet, in denen sie auf weichen Fellen eine angenehme Nacht verbrachten.

    Der nächste Tag brach unfreundlich an. Kalte, starke Herbstwinde bliesen ihnen ins Gesicht. Der Himmel war grau und regenverhangen.
    „Ich bedauere sehr, dass ich euch wecken muss“, sagte Tibana, „aber wir müssen aufbrechen. Die Zeit drängt.“
    Mirphak kam herein und brachte den staunenden Freunden ein Paket, das in feines grünes Linnen gewickelt war.
    „Ein Geschenk der Nymphen!“, donnerte er mit seiner kräftigen Stimme. „Wir haben es für euch in Auftrag gegeben, denn in den höheren Gebieten wird es heute sogar noch kälter sein als hier.“ Tibana wickelte das Päckchen auf und fand darin passende Fellwesten, ganz in der Art, wie die Zentauren sie über ihren nackten Oberkörper trugen, für alle.
    „Wie wunderbar! Bitte entrichtet den fleißigen Näherinnen unseren Dank und unsere aufrichtige Bewunderung!“, sagte Tibana.
    „Algol, Cauda, Prokyon und ich werden euch so nah wie möglich an die Wiege der Drachen bringen!“, sagte der Zentaur. „Die Nebelkrähen können unmöglich gegen den starken Wind ankommen! Seid ihr so weit?“
    Wenige Minuten später ging die Reise los – zuerst leichtfüßig und schnell, dann, je höher sie kamen, langsamer und beschwerlicher. Das Gras wurde dünner, die Steine dafür umso größer. Bald verschwand der Pfad gänzlich und sie mussten absteigen. Zu groß war die Gefahr, dass die Hufe der Zentauren im scharfen Geröll ausrutschen und sie sich verletzen könnten.
    „Es ist nicht mehr weit“, sagte Cauda, „aber der Weg wird immer steiler. Ihr müsst zu Fuß weitergehen. Wir werden ein kleines Stück weiter unten auf eure Rückkehr warten. Wenn Ihr wollt, Hüterin der Quelle, dann bleibt mit Flora bei uns.“
    Die alte Fee blickte zum Gipfel des Berges hinauf und bedachte wohl, dass die anderen ohne sie schneller vorankämen.
    „Magst du bei mir bleiben?“, fragte sie Flora, aber das kleine Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich komme doch gleich wieder!“, sagte sie und griff nach Alricks Hand.
    „Alrick, dass du mir gut auf die drei achtest. Und du, Till, du trägst die Schatulle. Denke an die Worte der Herrin der Quellen. Der Stein wird dir den Weg weisen.“

    Je höher die vier Wanderer kamen, umso wärmer wurde es. Wie durch ein Wunder hörte das Pfeifen des Windes auf und eine wohltuende Ruhe trat ein. Sie hatten ein Plateau erreicht, an dessen Ende sie die Ausläufer des Lyncaburh-Vulkans bemerkten. Die Drachenwiege war gefunden! Beeindruckt blieben die Freunde stehen.
    „Das ist etwas anderes als Geografiebücher und Fernsehen!“, meinte Till. Unablässig stiegen weiße Rauchwolken aus dem Inneren des Berges und leiser, rollender Donner mahnte zur Vorsicht.
    „Der wird doch wohl nicht ausgerechnet dann ausbrechen, wenn wir dort sind?“, fragte Lilly besorgt.
    „Nein, das ist eher unwahrscheinlich“, meinte Alrick. „Soweit ich weiß, hat er das vor 800 Jahren zum letzten Mal gemacht.“
    „Naja, das könnte aber auch bedeuten, dass es gerade jetzt an der Zeit ist, es wieder zu tun!“ Lilly war skeptisch.
    „Ein Drache! Ein Drache!“, rief Flora mit einem Mal. „Seht ihr ihn? Dort oben, er fliegt um die Spitze!“
    Fast gleichzeitig legten Till, Lilly und Alrick den Kopf in den Nacken und spähten zum Himmel hinauf. In diesem Augenblick riss der Wind ein Fenster in die Wolkendecke, sodass die Herbstsonne hindurch blinzelte und alles in ein freundliches Licht tauchte. Und da waren

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