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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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auf die Stirn, während er die andere auf seine eigene presste. Der Unterschied war erheblich. Sollte er Mutter wecken? Noch ehe er den Gedanken richtig zu Ende gedacht hatte, stand Lucie in der Tür!
    „Gott sei Dank, da bist du ja!“, flüsterte sie leise. „Alles wieder okay? Du kennst mich doch, ich kann nicht richtig schlafen, wenn ich nicht weiß, wo du bist.“ Zärtlich streichelte sie ihrem Großen über den Arm.
    „Ja, bei mir ist alles in Ordnung, aber mit dem Kleinen stimmt was nicht! Ich glaube, er ist sehr krank!“
    „Was?“ Lucie fuhr erschrocken herum.
    „Ja, als ich rein kam, da hat er so schlimm gestöhnt. Ich dachte, er hat Alpträume und … Ach, sieh lieber selber mal nach ihm. Ich glaube, er hat hohes Fieber.“
    Vorsichtig beugte sich Lucie über das Bett und schon der erste Blick bestätigte Oskars Vermutung. Der Junge fieberte und warf im Traum den Kopf hin und her.
    „Till, mein Junge! Wach auf! Du hast einen bösen Traum!“, sagte Tante Lucie leise und fasste seine Hand. „Till, hörst du mich?“ Till riss die Augen auf, wusste aber offenbar nicht, wo er war. „Alles ist gut! Du bist bei uns!“
    „Mama!“, stammelte Till und streckte seine Hand nach Lucie aus.
    „Verdammt, Ma!“, entfuhr es Oskar. „Der ist ja völlig durcheinander und ich blöder Kerl mach so einen Aufriss wegen dem Zimmer! Was soll ich tun?“ Oskar war ehrlich zerknirscht. Seine gesamte Wut gegen die neuen Lebensumstände wandelte sich in Mitleid und Angst. Wie würde er sich an Tills Stelle fühlen?
    „Lauf in die Küche und bring mir eine Schüssel kaltes Wasser, ja? Aber nicht eiskalt. Und Handtücher! Und das Fieberthermometer! Ach, und schmeiß den Wasserkocher an!“, rief Lucie Oskar nach, der schon in großen Sätzen die Treppe hinunterstürmte. „Und wir ziehen erst mal einen trockenen Schlafanzug an, mein Lieber! Der hier ist ja klitschnass!“
    „Es tut mir leid“, flüsterte Till, der jetzt zu sich gekommen war. „Ich …“
    „Ach Junge! Jetzt hör doch auf mit dem Leidtun!“, sagte Tante Lucie mit Nachdruck. „Dir muss überhaupt nichts leidtun! Wir sind eine Familie, verstehst du?“
    „Aber ich wollte Oskar nicht aus seinem Zimmer vertreiben und …“ „Der Oskar ist manchmal ganz schön doof!“, sagte Oskar, der mit der Schüssel in der Hand am Bettrand erschien. „Mach dir mal keine Gedanken um mich! Ich hab‘ total überreagiert.“ Umsichtig stellte er die Schüssel auf den Boden und half seiner Mutter, Till in die aufgeschüttelten Kissen zu betten.
    „Ist jemand krank?“, ertönte Oma Gertrudes Stimme von der Tür.
    „Ja Mutter, Till! Kannst du mir helfen? Dann kann Oskar sich in mein Bett legen und ich schlafe hier bei dem Jungen!“
    „Selbstverständlich, Lucie! Soll ich Holunderblüten aufgießen?“
    „Ja, danke! Das Wasser hat schon gekocht!“
    Gehorsam trank Till den warmen Holunderblütentee und ließ auch sonst alles apathisch über sich ergehen. Regelmäßig wechselte Tante Lucie die kalten Umschläge um Arm- und Fußgelenke, aber das Fieber wollte und wollte nicht sinken. Am nächsten Morgen rief Lucie schließlich den Hausarzt der Familie, der auch bald darauf erschien. Stumm standen Philipp und die drei Kinder im Türrahmen, als Doktor Hausmann Till abhörte und untersuchte. Nur das leise Klappern von Oma Gertrude, die in der Küche das Frühstück vorbereitete, durchbrach die Stille.
    Endlich legte der Arzt das Stethoskop beiseite und schrieb mehrere Medikamente auf ein Rezept. Stirnrunzelnd betrachtete er Till. „Du musst viel schlafen, Junge! Schlaf ist die beste Medizin. Und versuch, nicht so viel nachzudenken. Das hilft jetzt auch nicht weiter.“ Mitfühlend streichelte er über Tills strubbliges Haar. „Ich komme morgen wieder!“ Der Mediziner stand auf, nahm seinen Arztkoffer und ging zur Tür. „Und ihr lasst euren Cousin schön schlafen, ja? Er ist sehr krank! Wenn es nicht besser wird, müssen wir ihn ins Krankenhaus bringen!“
    „Nein, Till soll nicht ins Krankenhaus!“, flüsterte Flora aufgeregt und den Tränen nahe. „Wenn ich ihm etwas schenke, wird er dann schneller gesund?“
    „Hm, naja, ich weiß nicht recht!“, antwortete der Arzt mit einem Lächeln. „An was hast du denn gedacht?“
    „Meine silberne Zuckerdose! Die mag er so gern. Ich hol sie!“ Flora rannte los und kehrte mit dem Gegenstand in der Hand zurück. Feierlich stellte sie ihn auf den Stuhl neben Tills Liege, den Lucie in Ermanglung eines Nachttisches

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