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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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an.
    „Ja, du hast recht, Ma! Es tut uns leid!“, pflichtete diese ihrem Bruder ausnahmsweise bei.
    „Ab und zu verstehe ich euch nicht!“, fuhr Lucie die Gelegenheit ausnutzend fort. „Wieso seid ihr nur manchmal wie Hund und Katze zueinander?“
    „Na weil Lilly alles hasst, was männlich ist! Die ganze Schule weiß es.“
    „Ja und du bist so ein Frauenversteher! Dauernd werde ich von irgendwelchen Weibern angequatscht. Kannst du mir ein Date mit deinem coolen Bruder vermitteln, Lilly? Hast du nicht ein Bild von ihm? Gib mir doch mal seine Handynummer. Er sieht sooo gut aus. Nicht auszuhalten!“, fauchte Lilly zurück.
    „Was kann ich dafür? Es gibt halt auch Mädchen, die Kerle wie mich mögen! Und sie mögen meine Musik!“ Ärgerlich ging Oskar in die Diele hinaus und zog seine alte Lederjacke über. „Ich esse bei Tom!“, sagte er und schlug die Tür zu.
    Phil kam aus der Garage und Lilly nutzte die günstige Gelegenheit, sich aus der Gefahrenzone zurückzuziehen.
    „Ich hatte das Gefühl, dass der Astra komische Geräusche beim Fahren macht“, sagte er, während er zur Spüle ging, um sich die Hände zu waschen. „Ich werde morgen früh zum Autohaus fahren! Die sollen mal nachsehen. Da kann ich gleich fragen, ob wir einen Transporter mieten können und was es kostet. In den Astra passt nicht genug rein.“
    „Gute Idee, Phil! Du machst das schon.“
    „Was war denn los? Warum ist Lilly so sauer?“
    „Ach, es gab mal wieder einen Bruder-Schwester-Disput. Wir fahren also am Samstag?“
    „Tja, in Anbetracht der langen Fahrtzeit und der Wege, die zu erledigen sind, ist es besser, ich nehme eine Woche Urlaub. Wir brauchen bestimmt ein paar Tage vor Ort, denkst du nicht auch?“
    „Hm, dann müssen wir Oma Gertrude aber lange mit der ganzen Bande allein lassen. Ob sie das schafft?“
    „Ach, deine Mutter hat ein goldenes Händchen, was die Kinder angeht, und die zwei Großen können sich doch verdammt noch mal zusammennehmen. Wieso gehen die nur andauernd aufeinander los? Von wem haben die das nur?“
    „Von niemandem! Es ist nur so eine Phase, die vorübergeht. Wenn es hart auf hart kommt, dann halten sie zusammen, da bin ich mir ganz sicher, Phil!“
    „Ja, ich eigentlich auch. Ich würde es auch nicht anders ertragen! Habe so schon genug um die Ohren!“
    „Ich weiß! Geh in die Stube und mach es dir bequem. Ich bring Flora ins Bett!“



  III.  
Krank
    Zusammengeringelt wie ein Würmchen lag Till unter der Bettdecke und schluchzte leise. Nur undeutlich drangen die Worte aus der Küche zu ihm, aber er war dennoch in der Lage, zu erfassen, dass es eine Auseinandersetzung gab. Eine Auseinandersetzung seinetwegen! Wie unangenehm! Wohin sollte er sich nur verkriechen? Am besten wäre gewesen, wenn er mit Mama und Papa im Auto gesessen hätte! Dann wäre er jetzt auch tot und müsste nicht hier leben, wo er nur Umstände verursachte.
    Und dabei konnte er die anderen durchaus verstehen. Er wäre an Oskars Stelle auch nicht erbaut gewesen, Hals über Kopf einen Mitbewohner zu bekommen, der sein gesamtes Leben umkrempelte. Er war es zeitlebens gewohnt, die Nummer eins im Leben seiner Eltern zu sein, hier war er nur Kind Nummer vier! Stiefkind Nummer vier!
    Till stand auf und öffnete das Fenster. Irgendwie fiel ihm das Atmen schwer und in seinem Hals kratzte es. Er kramte in seinem Rucksack und fand den MP3-Player, den er zu seinem letzten Geburtstag bekommen hatte. Sonntagskinder können mit Feen und Elfen kommunizieren, hatte Oma Gertrude gesagt. Sonntagskinder haben immer Glück! Na toll, wenn das Glück sein sollte! Die Metallica-Songs waren noch eingestellt. Er steckte sich die kleinen Kopfhörer in die Ohren und schottete sich von der Außenwelt ab. Zunächst einmal beruhigten ihn die vertrauten Rhythmen, sodass er in tiefen Schlummer fiel, aber später kamen die Träume wieder. Seit dem Tod seiner Eltern hatte er häufig unter Albträumen gelitten, diesmal aber war es besonders schlimm, weil er nicht aufwachen konnte.

    Als Oskar spät in der Nacht nach Hause kam, hörte er leises Stöhnen aus Tills Ecke. Auf Zehenspitzen schlich er hinüber, um nachzusehen. Der Mond, der schon beachtlich rund war, schien geradewegs auf Till und Oskar erkannte, dass er fieberte. Das schmale Gesicht war schneeweiß, die Lippen blutleer und unter den geschlossenen Augen lagen tiefe Schatten. Oskar erschrak. Wie hatte er nur so dämlich überreagieren können? Vorsichtig legte er dem Jüngeren die Hand

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