Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
Vom Netzwerk:
schüttelten gemeinsam den Kopf! „Das gibt’s doch nicht! Ich glaube, ich habe immer noch Fieber!“, flüsterte er vor Aufregung und fasste an seine Stirn.
    „Nee!“ Flora schaute sich vorsichtig um, ob sie auch niemand hörte. „Die anderen sehen das nicht! Ich habe es Mama und Papa schon oft gesagt, aber sie glauben mir nicht. Sie sagen, das kommt von den vielen Feenmärchen, die Oma Gertrude immer erzählt und sind sauer. Also sag lieber nichts darüber zu ihnen!“
    „Trotzdem, ich verstehe das nicht. Ist es eine Spieluhr oder so was?“ Till nahm die Dose vorsichtig in die Hand, um sie noch einmal genauer zu betrachten.
    „Nein, Oma Gertrude behauptet, dass sie verzaubert ist und ich glaube ihr.“
    „Verzaubert?“ Till sah, wie der Flötenspieler ganz leicht mit dem Kopf nickte. „Wer in aller Welt sollte sie denn verzaubert haben?“
    „Die böse Fee natürlich!“ Für Flora war das ganz eindeutig. „Weißt du denn nicht, dass es auch böse gibt?“
    „Ja, im Märchen! Das weiß doch jedes Kind!“
    „Nein, Feen gibt es nicht nur im Märchen, sondern auch bei uns. Oma Gertrude hat sie gesehen, als sie Kräuter und Beeren gesammelt hat. Auf den Wiesen hinter den Feengrotten. Dort treffen sie sich, wenn der Mond scheint. Sie sind wunderhübsch wie Prinzessinnen.“
    „Hm?“, machte Till wieder, da er nichts sagen wollte, was die Kleine verletzte. Omas Geschichten hatten offensichtlich einen allzu tiefen Eindruck hinterlassen. „Und was ist in der Dose drin? Wieso kann man sie nicht öffnen? Sie hat ja nicht einmal ein Schlüsselloch!“
    „Hat sie doch!“, rief Flora aufgeregt, „aber nicht jeder kann und darf es sehen!“
    „Es ist schon spät“, sagte Till leise, um von dem merkwürdigen Thema abzulenken, „wir wollen lieber mit dem Film beginnen, wenn du ihn noch vor dem Abendbrot fertig sehen willst!“
    „Na gut!“, meinte Flora und hielt die Dose mit ihren kleinen Händen umfangen. „Du glaubst mir nicht, aber ich weiß es besser, weil Alrick mir das Schlüsselloch selbst gezeigt hat!“
    „Und wer ist Alrick?“
    „Na Alrick, der kleine Flötenspieler. Er ist ein Elf!“
    „Ach so!“, sagte Till schnell und drückte die Starttaste, um dem heiklen Thema zu entkommen. Bei den spannenden Abenteuern von Tom Sawyer und Huckleberry Finn waren Dose und Flötenspieler fürs Erste vergessen und danach wurden die beiden zum Abendessen gerufen. Obwohl Till sich noch immer befangen fühlte, war er nach der langen Bettruhe froh, zum Essen wieder am Tisch zu sitzen. Die Befangenheit war nicht nur auf seiner Seite, dies merkte er wohl, aber er konnte es den anderen nicht verübeln. Sie gaben sich ehrlich Mühe, dennoch gab es nur wenige gemeinsame Gesprächsthemen, wenn man das Hauptthema seines erlittenen Verlustes und alles, was damit zusammenhing, meiden wollte.
    Tante Lucie und Onkel Phil hatten für jedes Kind einen Aufgabenzettel vorbereitet, den sie während ihrer Abwesenheit abarbeiten sollten. Oma Gertrude würde sich um das Kochen und Waschen kümmern, aber Dinge wie Einkaufen und Saubermachen mussten unter ihnen aufgeteilt werden. Till war keine Ausnahme, auch er hatte einen Zettel erhalten und seine tägliche Aufgabe war, Flora aus dem nahe gelegenen Kindergarten abzuholen. Lilly und Oskar hatten außerdem den Auftrag erhalten, Till zu den Feengrotten zu begleiten. Großherzig versprachen sie, sich um alles zu kümmern, denn in Anbetracht der 14 Tage sturmfreien Bude waren die beiden guter Dinge.
    Eigentlich war es ein angenehmer Abend, der schließlich damit endete, dass Till den Schlüssel für sein neues Zimmer bekam.
    „Bitte warte noch mit dem Umziehen!“, sagte Tante Lucie. „So ein leeres Zimmer ist ungemütlich und da bist du so allein!“
    „Na gut, dann warte ich auf meine Möbel, aber eigentlich macht es mir nichts aus. Ich bin es gewohnt, allein zu sein.“
    „Ist doch nur für ein paar Tage!“
    „Komm Till! Du hast versprochen, mit mir fernzusehen!“, rief Flora.
    Lucie blickte den Kindern nach.
    „Du glaubst nicht, wie sehr ich mir wünsche, dass der Junge sich hier wohlfühlt!“, sagte sie zu ihrer Mutter. „Und dabei weiß ich eigentlich gar nicht so richtig, wie ich mich verhalten soll. Ich kenne ihn ja kaum!“
    „Er ist ein guter Junge und er ist stark. Hast du gewusst, dass er ein Sonntagskind ist?“
    „Ach Mutter, ein Sonntagskind! Wenn dies das Glück ist, das Sonntagskindern blüht, dann könnten sie gut darauf verzichten, oder?“
    „Du

Weitere Kostenlose Bücher