Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)
Idee, Dummerchen! Du willst doch nicht, dass sie uns hören, oder?“
Hastig legte sie die Pfeife an ihren Platz zurück. „Ich denke, wir sollten lieber wieder nach unten gehen. Ich habe ein ungutes Gefühl! Vielleicht begleitet dieser Ilea Alrick, wenn er zurückkommt.“
„Okay! Wir haben gesehen, was es zu sehen gibt! Geht ihr voraus, ich schließe die Luke.“
Lilly stieg als Erste hinab und reichte Flora die Hand.
„Warte mal!“, rief die Kleine. „Ich habe Brumm liegenlassen!“
Eilig sauste sie davon und kehrte gleich darauf mit dem Teddy zurück.
„So was darfst du nicht machen!“, sagte Till leise, während er die Luke verschloss. „Wenn sie ihn gefunden hätten, hätte er ihnen verraten, dass wir heimlich hier oben waren!“
Gemeinsam kehrten die Kinder ins Schlafzimmer zurück und steckten den Schlüssel wieder an seinen Platz.
„Na los! Ab ins Bett mit dir!“, sagte Lilly und hob auffordernd die Bettdecke hoch.
„Ich bin gar nicht müde! Ich will, dass Alrick jetzt kommt!“
„Der kommt schon noch! Till und ich, wir sind jetzt müde!“
„Dann kommt Till aber mit in mein Bett!“
„Spinnst du? Der braucht auch seinen Platz zum Schlafen! Los jetzt!“
„Ach, ist schon gut. Ich leg mich dazu! Zumindest bis du eingeschlafen bist …“, sagte Till und gähnte herzhaft.
Es dauerte nicht lange, da schliefen alle drei tief und fest.
Till hatte einen wunderbaren Traum. Das Boot war fertig und er war mit seinem Vater auf hoher See. Sie hatten geangelt und friedvolle Stunden miteinander verbracht. Obwohl ein Sturm aufkam, fühlte er sich sicher und geborgen. Papa war ja bei ihm! Er hörte das Schlagen der Wellen am Bug und fühlte, wie das Schiff elegant über das Wasser glitt. Papa stand am Ruder und rief ihm etwas zu, aber er konnte nicht hören, was es war. Till lauschte angestrengt. Da, da war es wieder!
Verschlafen öffnete Till die Augen und wusste nicht, wo er war. Es war stockdunkel, nur von draußen schien ein schwacher Lichtstrahl herein. Wieder hörte er seinen Namen und da wurde ihm klar, dass er geträumt hatte. Flora saß im Bett und stupste ihn an.
„Till, Till! Wach auf! Das Haus fällt hinunter!“
Verschlafen setzte er sich auf die Bettkante und wirklich, auch er hatte das Gefühl, dass das Haus schwankte. Träumte er noch immer vom Meer? Auch das Rauschen war noch da und plötzlich wurde ihm klar, was es war. Ein kräftiger Nachtwind hatte sich erhoben und zerrte und zog an den starken Ästen des Baumes, sodass das ganze Haus hin und her schwankte.
„Wie spät ist es?“ Till schaute auf seine Uhr. „Herrgott, erst halb fünf! Wieso bist du denn schon wach?“
„Ich muss mal aufs Klo. Merkst du es?“
„Was, dass du mal musst?“ Till grinste die Kleine schelmisch an.
„Ach du! Nein, dass das Haus wackelt!“
„Ja! Du brauchst keine Angst zu haben, das macht nur der Wind! Hörst du ihn?“
„Ja!“, erleichtert nickte das Mädchen. „Alrick ist nicht da!“
„Was?! Immer noch nicht! Das ist nicht gut!“
Till fasste Flora bei der Hand und gemeinsam gingen sie zur Toilette.
„Till? Wollen wir nicht mal nachsehen, wo er bleibt?“, rief die Kleine von drinnen.
„Ich weiß nicht.“
„Mann, was macht ihr denn hier? Gemeinschaftspullern?“ Lilly war nun auch aufgewacht und stand neben Till vor der Klotür, als Flora herauskam.
„So ungefähr! Wir machen uns Sorgen, weil Alrick noch nicht zurück ist!
„Was? Ist er noch immer nicht da?“
„Da stimmt irgendwas nicht!“, sagte Till. „Vielleicht hat Flora recht und wir sollten mal nachsehen!“
„Na gut! Es kann nicht schaden. Jetzt bin ich sowieso wach. Flora, zieh dich an, ich komm gleich. Muss auch erst mal hier rein!“
Als Lilly ins Schlafzimmer kam, war Flora schon fertig angezogen und hatte sogar ihren Rucksack schon gepackt.
„Na, das glaub ich jetzt nicht! Du bist mir ja eine! Kannst alles allein, wenn du willst!“
„Wollt ihr was essen?“, fragte Till die beiden. „Ich kriege so früh noch nichts runter!“
„Nee, dazu ist keine Zeit! Wir sollten die Dunkelheit ausnutzen, solange sie noch andauert. Essen können wir später! Flora, du wartest hier mit Brumm und passt auf unsere Sachen auf, ja? Es könnte gef… Es ist nicht gut, wenn wir alle gehen.“
„Nein, ich bleib hier nicht allein!“, rief die Kleine erschrocken. „Till! Lass nicht zu, dass sie mich hier lässt!“
„Pst! Nicht so laut! Ist ja schon gut! Ich dachte nur, dass es sicherer ist!“,
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