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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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und eine Minute später flogen sie winkend eine Schleife über dem Haus und der Quelle, die ihren Augen jedoch durch den Zauber verborgen waren, sobald sie das magische Schutzfeld verlassen hatten.

  IX.  
Zaâmendra
    Welch herrliches Gefühl von Freiheit und Glück! Der Himmel erstrahlte im schönsten Azurblau, die Luft war mild und roch nach Wald und Blumen. Für eine kurze Weile vergaßen die Reisenden die Dringlichkeit ihrer Aufgabe und gaben sich ganz und gar der Schönheit des Augenblicks hin – sogar Lilly hatte inzwischen keine Angst mehr, abzustürzen. Hügel, Wiesen, Bäche und Seen glitten unter ihnen dahin und die Dörfer der Waldelfen kamen ihnen wie Spielzeug vor. Mit Schaudern dachte Till an ihre Flucht zurück und daran, wie sie um Alricks Leben gebangt hatten.
    Nach und nach schwand der Wald und mit ihm die kunstvollen Baumhäuser der Taurih. Grasbewachsene Hügel reihten sich nun in unendlicher Zahl aneinander und mitten in ihren Herzen bemerkten die Kinder die Spuren des Bergbaus.
    „Das ist das Land der Zwerge!“, rief ihnen Tibana zu. „Die meisten Klans leben in unterirdischen Höhlen und betreiben Bergbau. Dieses hier scheint eine verlassene Grube zu sein. Seht ihr, die Stollen sind verschlossen! Nun werden wir bald das Sumpfland erreichen. Dort ist meine Heimat!“
    „Sieh nur, Tibana, dort unten liegt jemand!“, rief Till ganz aufgeregt.
    „Könnt ihr es sehen? Es scheint ein Zwerg zu sein. Er ist verletzt!“ Ohne auf die Antwort der anderen zu warten, befahl Till seiner Krähe, ganz in der Nähe der Person zu landen.
    „Warte auf uns!“, rief Tibana. „Wir schauen gemeinsam nach. Es könnte eine Falle sein!“
    In sicherem Abstand wartete Till, bis die anderen bei ihm waren.
    „Es sind zwei Zwergenmänner, seht ihr? Bis jetzt hat sich keiner von ihnen bewegt. Das Bein von dem einen ist unter dem umgekippten Wagen eingeklemmt. Wer weiß, wie lange er schon so liegt?“
    „Ach, wie traurig!“ Floras große Augen glitzerten mitleidig. „Sie werden doch nicht tot sein?“, jammerte sie.

    „Wartet hier!“, befahl Tibana. „Ich sehe nach!“
    Sechs Augenpaare folgten ihr ängstlich, als sie hinüberschritt und sich über den Körper des Ersten beugte. „Das gibt’s doch nicht!“, hörten die Kinder sie sagen. „Wen haben wir denn da? Und noch dazu in einer so misslichen Lage?“
    „Ach, bitte helft mir, Herrin!“, hörten die Wartenden eine vage bekannte Stimme flehen. „Mein Bein schmerzt gar sehr und ich bin am Verdursten, so lange schon liege ich hier!“
    „Hilfe soll dir sogleich zuteil werden, aber zuerst musst du mir sagen, was ihr zwei hier draußen wolltet! Hier ist weit und breit nichts, oder wart ihr gar auf dem Weg nach …? Also sprich, wer oder was ist euer Ziel?“ Tibanas Stimme war freundlich, aber sehr bestimmt. Unter ihrem forschenden Blick wand sich der Zwerg wie ein Wurm.
    „Papperlapapp! Keine besondere Aufgabe, Herrin! Hab‘ nur ein bisschen nach den alten Minen geseh‘n! Gold, Silber und kostbare Steine sind meine Leidenschaft, Herrin! Ich kann einfach nicht anders!“
    „Ich weiß wer das ist!“, rief Lilly erschrocken und sprang auf. „Es ist Huckeduûster Grindelwarz! Wie kommt der denn hierher?“
    Die Miene des verletzten Zwerges verdunkelte sich, als er sah, wer sich nun zu ihnen gesellte. „Potzblitz! Wenn das nicht die vermaledeite Menschenbrut ist, die mir meinen Schatz geraubt hat. Verbrecher! Gesindel!“ Wutentbrannt zerrte er an seinem Bein, konnte es aber partout nicht befreien. „Ihr müsst mir helfen, Herrin! Diese da sind sehr böse. Sie haben sich dem Wunsch Farzanahs widersetzt und den Flötenspieler befreit. Einen ganz und gar unnützen, bösen Charakter!“
    „Der zufällig mein Patensohn ist!“, antwortete die alte Fee mit kalter Stimme. „Wir wissen, dass du Farzanah dienst und sie Königin nennst, und wir wissen auch, dass du egoistisch, böse und gemein bist.“
    „Soll das etwa heißen, dass ihr mich hier liegenlasst, Herrin? Das dürft ihr nicht! Ihr seid eine Heilerin!“
    „Das weiß ich selbst, du Narr, aber wer will mich daran hindern, einfach wieder aufzusteigen und davonzufliegen? Du wirst schon tot sein, wenn dich jemand anderes findet. Es sei denn, du sagst uns, was ihr hier gemacht habt.“
    „Verfluchte Hexe! Stinkende Menschen zu beschützen! Das wird dir noch leid tun! Blitz und Donner!“ Während Tibana vorsichtig die Stelle untersuchte, an der Huckeduûsters Bein eingeklemmt war, gab sie

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