Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
Vom Netzwerk:
die Geräusche, die sich aus dieser Leere erhoben, zu einem einzigen Laut, der über Land und Wasser strich …
    … die Klage von Millionen verdammter Seelen, die in der Dunkelheit um Hilfe riefen.
     
     
    Unter der Überführung der 158 th Street
Manhattanville, Manhattan, New York
22:31 Uhr
     
    Patrick und Virgil stiegen durch die Dunkelheit hinab in die Tiefe, der eine gegen die Pest geimpft und gleichzeitig geschwächt von der Leere in seinem Herzen, der andere geschwächt vom Alter und gleichzeitig geimpft mit einer Selbstlosigkeit, wie sie ein festes, anderen dienendes Ziel verleiht. Die beiden Männer hielten sich an den Händen, um auf der Betontreppe nicht zu stürzen, die einzig von der Taschenlampe des Mannes mit der Waffe erhellt wurde. Jeder Schritt ins Dunkle brachte sie dem feuchten Erdreich und der Krankheit näher, der Gestank des Abwassers, der aus der Tiefe emporstieg, machte jeden
ihrer Atemzüge mühsam, und das Kratzen von Rattenkrallen auf Beton jagte ihnen Schauer über den Rücken.
    Aus drei Ebenen wurden sechs, aus acht ein Dutzend, bis die Treppe schließlich an der Öffnung eines fast zweieinhalb Meter hohen Betontunnels endete, dessen Boden gut dreißig Zentimeter hoch mit halb gefrorenem Schlamm und Abwasser bedeckt war. Fußabdrücke verrieten, dass Hunderte Menschen vor ihnen hier durchgekommen waren.
    Mit bellender Stimme forderte der Bewaffnete sie auf weiterzugehen. Bis zu den Waden im Schmutz, schoben sie sich voran, während der Mann sie immer weiter in die Dunkelheit trieb.
    Patrick schaffte es kaum noch, seine Wut zu beherrschen. Der ehemalige Marine spielte mit dem Gedanken, blitzschnell herumzuwirbeln und mit der behelfsmäßigen Klinge seiner beschädigten Prothese dem Bewaffneten die Kehle aufzuschlitzen.
    Als könne er Gedanken lesen, sorgte Virgil unauffällig dafür, dass Shep vorausging, und trennte ihn so von seinem möglichen Angriffsziel.
    Der Tunnel zog sich noch weitere hundert Meter in Richtung Osten, bevor die Männer am Ufer des Hudson ins Freie traten. Es hatte zu hageln aufgehört, und weil die Lichter der Großstadt erloschen waren, konnte man am Nachthimmel die Sterne erkennen.
    Patrick sah zur Küstenlinie, wo sich eine große Menschenmenge in mehreren Gruppen zusammendrängte. Als er näher kam, konnte er deutlich zwei verschiedene Parteien unterscheiden. Die Mitglieder der Elite trugen teure Skijacken, und ihre Gesichter verschwanden hinter ABC-Schutzmasken und Hightech-Atemgeräten; sogar die wenigen Kinder in dieser Gruppe trugen Masken
und Atemgeräte, die genau an ihre Größe angepasst waren. Ihre Bediensteten – mehrheitlich Ausländer – trugen Kleider aus zweiter Hand und atmeten durch Schals oder einfache Stoffmasken, wie sie von Anstreichern benutzt werden, während sie Kinderrucksäcke und überfüllte Koffer im Auge behielten. Einige führten Hunde an der Leine.
    Ein Dutzend Bewaffnete, die allesamt Masken trugen, trieben die Menge auf eine kleine Pier. Alle Blicke waren auf den Fluss gerichtet, wo ein gewaltiger Prahm, der Müll transportierte, langsam nach Süden glitt.
    Der Lastkahn legte an, und Patrick erkannte das Logo der Betreiberfirma. Das Schiff gehörte der Lucchese-Familie, einem Verbrechersyndikat, das von Brooklyn aus operierte. Eine Notbesatzung vertäute den flachen Dreitausendtonner. Eine Afroamerikanerin Anfang vierzig kletterte aus dem Steuerhaus. Sie trug einen langen, schwarzen Ledermantel, passende Stiefel und eine dunkle Hose mit Tarnmuster. Eine Gasmaske bedeckte ihr Gesicht, und eine .44er Magnum steckte im Holster an ihrer schlanken Hüfte.
    Sie trat auf Greg »Wonderboy« Mastroianni zu, einen Capo der Lucchese-Familie. »Ich bin Charon. Der Mitarbeiter des Senators hat arrangiert, dass wir die hohen Tiere auf Governor’s Island absetzen können. Wir müssen los. Wir haben nur zwanzig Minuten, bevor das Boot der Küstenwache zurückkommt.«
    »Lasst sie an Bord … nachdem jeder die Transportgebühr bezahlt hat.«
    »Ihr habt den Mann gehört. Bargeld, Juwelen, Gold – keiner kommt an Bord, ohne zu zahlen.«
    Ein gut gekleideter Mann Mitte vierzig schob sich vor ein älteres Paar und öffnete einen Attachékoffer. »Hier
sind 26 Millionen Dollar in Inhaberschuldverschreibungen. Das sollte mehr als genug sein, um für elf von uns und unsere beiden Au-pair-Mädchen zu bezahlen.«
    Mithilfe einer Taschenlampe musterte Charon die Obligationen. »Ölgesellschaften, was? Soll mir recht sein. Okay, alter Mann, du

Weitere Kostenlose Bücher