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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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so.«
    »Und du hast nichts unternommen, um dem allem ein Ende zu machen?«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich es gemeldet habe. Was hätte ich denn sonst noch tun sollen?«
    »Hey, ihr beiden! Ihr seid spät dran.«
    Sie drehten sich um und sahen einen Mann, der von Kopf bis Fuß in eine schwarze Tarnuniform gekleidet und dessen Gesicht hinter einem Atemgerät kaum zu erkennen war. Er deutete mit seinem Sturmgewehr auf die Betontreppe. »Los geht’s, ihr Arschlöcher. Der Lastkahn wird in wenigen Minuten hier sein.«
    Er packte die Hunde bei den Leinen und zog sie beiseite, sodass Patrick und Virgil über die Treppe hinab in die dunklen Tiefen steigen konnten.

     
     
    Pier A
Battery Park City, Manhattan, New York
22:11 Uhr
     
    Die im Jahr 1875 errichtete Pier A war knapp 87 Meter lang und fast 14 Meter breit; sie bestand aus solidem Mauerwerk, das am Battery Park Place am südwestlichen Ende des Finanzdistrikts weit in den Hudson hineinreichte. Auf der Pier stand ein altes, dreistöckiges Gebäude, dessen grün und weiß gestrichene Bogenfenster zusammen mit einem der Seeseite zugewandten viktorianischen Glockenturm besonders auffällig waren.
    Stunden zuvor hatte ein chaotisches Gewimmel die Anlegestellen der Fähren an der Pier erfüllt. Mehrere Zehntausend Menschen – vor allem Touristen – hatten sich in dem am Fluss gelegenen Park versammelt und sich verzweifelt bemüht, eine Transportmöglichkeit zu finden, um die Insel zu verlassen. Kajaks wurden für fünftausend Dollar in bar verkauft, Paddelboote wurden gegen die Zündschlüssel von Jaguaren und Mercedessen eingetauscht. Bei Sonnenuntergang hatte jedes schwimmfähige Boot seinen Besitzer gewechselt und war, mit Passagieren überladen, auf den Hudson hinausgefahren, woraufhin …
    … innerhalb von wenigen Minuten jedes einzelne von der Küstenwache gestoppt und versenkt worden war, sodass die Passagiere im lähmend kalten Wasser ans Ufer zurückschwimmen mussten.
    Nur wenige überlebten. Wer Glück hatte, ertrank.
     
    Das Tor im Maschendrahtzaun, hinter dem Pier A lag, schwang mit jedem Windstoß auf und zu. Arktische Böen aus dem Hafen zerrten an den Aufbauten der Docks. Im Haus
brannten einige Lichter – jemand hatte ein halbes Dutzend nackte Glühbirnen mit einem tragbaren Generator verbunden.
    Im Licht ruhte ein Bayliner 2850 Contessa Sedan Bridge Cuddy Cruiser Baujahr 1982 in seiner Halterung. Das Boot war neun Meter lang, sein Fiberglasrumpf blau und cremefarben. Es war so groß, dass acht Passagiere bequem darauf Platz fanden, die Kombüse war mit einem Ofen ausgestattet, der elektrisch oder mit Gas betrieben werden konnte. Im Bug befanden sich eine Spüle, eine Dusche und der Wohnbereich, im Heck Kojen für drei Personen.
    Das Schiff hing an einer Winde über einer Luke im Boden des Docks; durch diese konnte es im nordwestlichen Teil des Piers zu Wasser gelassen werden.
    Heath Shelby hatte das Boot für sechstausend Dollar von einem der Betreiber des Piers erworben. Der Motor schien in Ordnung zu sein, doch der Rumpf hatte nach einem Zusammenstoß Jahre zuvor noch immer ein Leck. Die Reparaturarbeiten waren nie vollständig zu Ende gebracht worden, wodurch das Schiff nicht seetauglich war. Aus diesem Grund war beim Verkauf vereinbart worden, dass das Boot innerhalb von Pier A bleiben durfte, bis der neue Besitzer die notwendigen Reparaturen abgeschlossen hatte.
    Heath Shelby lag auf dem staubbedeckten Holzboden, wobei ihm sein Weihnachtsmannkostüm als Decke diente. Er hatte Fieber, und ihm war heiß. Alle paar Minuten hustete er blutige Schleimklumpen von der Größe eines Vierteldollars aus. Direkt unter seiner linken Achselhöhle wölbte sich eine kiwigroße Beule nach außen.
    Heath war alleine und verängstigt, doch ganz besonders fürchtete er sich davor, seine Frau und seinen Sohn
der Seuche auszusetzen. Deshalb hatte er sich hier zu seinem Boot zurückgezogen und betete darum, die Nacht zu überleben.
    Wieder klingelte sein Handy. Mit fiebrigem Blick fixierte er die Nummer des Anrufers, um sicher zu sein, dass es sich nicht um seine Frau handelte. »Sprechen Sie.«
    »Heath, bist du das?«
    »Paolo?«
    »Ich habe gerade mit meiner Schwester gesprochen. Sie ist vor lauter Sorge schon ganz krank.«
    Halb im Delirium setzte Heath sich auf. »Jennie ist krank?«
    »Nein. Ich habe gesagt, sie ist ganz krank vor Sorge. Sie hat behauptet, dass du nicht ans Telefon gehst.«
    »Ich hatte einen schweren Tag bei der Arbeit.«
    »Bei der

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