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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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auf den offenen Mund und ließ sie (so schien es jedenfalls) ihren Geist einatmen.
    Die Frauen, die eben noch im Sterben gelegen hatten, setzten sich nach wenigen Minuten bereits auf. Wie neugeboren.
    Pastor Wright, der Zeuge eines Wunders geworden war, näherte sich der Frau in Weiß. »Wer sind Sie? Wie heißen Sie?«
    »Ich bin die Jungfrau Maria. Das Jesuskind ist euch geboren. Rufe deine Schäfchen zusammen heute Nacht, denn das Jüngste Gericht ist angebrochen.«

    Rasch hatte sich die Nachricht vom Wunder der Jungfrau verbreitet. Bei Einbruch der Nacht brachen Zehntausende verängstigte und verwirrte New Yorker in den Central Park auf, um Erlösung zu finden.
     
    » Jeder von euch wird sich vor den Furien verbeugen, sodass sie euren Platz bei der Auffahrt gen Himmel bestimmen können. Du … sag mir deinen Namen und deinen Beruf.«
    Eine große Frau mit Wespentaille senkte den Kopf. »Linda Bohm. Ich bin aus Kalifornien zu Besuch gekommen. Ich arbeite als eine der stellvertretenden Einkaufsleiterinnen bei Barnes and Noble …«
    »Warum bist du hier?«, fragte die ältere Furie.
    »Ich habe eine Freundin besucht. Wir saßen im Bus. Einer der Passagiere fing an zu husten. Keiner von uns wusste etwas von der Pest.«
    »Du hast Dis?«
    Sie nickte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Kann die Jungfrau mich heilen?«
    »Ja.«
    »Tut mir leid, aber das glaube ich nicht.« Die Zwillingsschwester zur Rechten strich ihr langes, gewelltes braunes Haar zurück, während sie an ihrem Zahnfleisch saugte. »Bohm hört sich wie ein jüdischer Name an. Linda glaubt nicht an die Heilige Jungfrau, und deshalb ist Linda eine Ketzerin. Die jungfräuliche Mutter hat uns ausdrücklich angewiesen, alle Ketzer in der Arena zu reinigen.«
    »Bist du Jüdin?«, fragte die Zwillingsschwester zur Linken.
    »Nein. Ich bin … Mitglied der Episkopalkirche.«
    »Sie lügt. Mutter Patricia?«

    Die ältere Frau fixierte die verängstigte Touristin mit scharfem Blick. »Es ist schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Doch ich glaube, wir sollten im Zweifelsfall lieber zu vorsichtig sein. Werft die Ketzerin ins Feuer.«
    Entsetzt riss Shep die Augen auf, als zwei mit orangefarbenen Westen bekleidete Wachen die schreiende Kalifornierin in Richtung Amphitheater schleppten. Bevor er reagieren konnte, übergoss ein dritter Mann die Frau mit Benzin. Kaltblütig wurde sie ins Feuer geschleudert, und sofort umhüllte eine geisterhafte, blendend weiße Flamme ihren zuckenden Körper. Shep wurde schwindelig, als schwarzer Rauch von diesem modernen Scheiterhaufen aufstieg.
    »Wer ist der Nächste? Du, Einarmiger. Sag uns deinen Namen.«
    Shep stand von einem Augenblick zum andern den beiden üppig gebauten Zwillingsschwestern gegenüber. Wind heulte um den rissigen Felsen und peitschte die Flammen auf …
    … und reißt Jamie Megaera und Terry Alecto fast die Kleider vom Leib. Die Zwillinge lächeln ihn verführerisch an und strecken ihm ihre ausladenden Brüste entgegen, während sie aufstehen und sich im Tanz winden.
    »Komm näher, Patrick Shepherd.«
    »Ja, Patrick. Komm näher, damit wir deinen Geschmack auf unseren Zungen spüren.«
    Er macht einen Schritt auf sie zu …
    … und plötzlich peitschte eine Windbö durch den Park, die ihm einen Schwall Hagelkörner ins Gesicht schleuderte, die Fackeln löschte und das große Feuer in der Arena aufwirbelte, sodass sich die drei Furien Schutz suchend von ihrer Richtstätte zurückzogen.

    Donner rollte durch den Himmel, gefolgt von Trompetenstößen, die die Nacht wie ein Skalpell durchschnitten. Jetzt, da die vierzigtausend Besucher offiziell herbeigerufen wurden, drängten sie wie eine einzige kompakte Masse nach vorn an den Fuß des Belvedere Castle.
    Mit lauter Stimme den Wind übertönend, rief Virgil Paolo zu: »Besorg uns einen Wagen, egal welchen, Hauptsache, er fährt! Patrick und ich kümmern uns um deine Frau.«
    »Nein! Das ist die Wiederkunft Christi! Ich muss hier sein!«
    »Wenn du hier bleibst, erlebst du den nächsten Morgen nicht mehr. Sag du es ihm, Francesca.«
    Die Italienerin erkannte an Virgils Augen, wie sicher er war. »Paolo, tu, was er sagt!«
    »Francesca?«
    »Geh! Wir treffen uns an der 79 th Street Transverse.«
    Paolo sah sich unsicher um. Schließlich traf er eine Entscheidung, schob sich durch die Menge und ging auf den nach Süden führenden West Drive zu.
    Das Licht eines einzelnen Scheinwerfers huschte über den Rand des Great Lawn. Für einen kurzen

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