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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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mein Gott …«
    Er legte seinen gesunden Arm um ihre Schulter, als sie vor Entsetzen nicht weitersprechen konnte. »Es ist alles gut, jetzt ist alles gut. Ich werde dich hier rausschaffen. Ist noch jemand hier? Irgendwelche anderen Mädchen?«
    »Sie haben uns alle zusammen in einen Raum gesperrt. Den Gang runter.«
    »Zeig’s mir.«
     
     
    Battery Park, Manhattan, New York
7:04 Uhr
     
    Sheridan Ernstmeyer erreichte den Treppenabsatz im elften Stock zuerst. Schweiß rann ihr unter ihrer Atemmaske über das Gesicht. Einen wohlverdienten Augenblick lang genoss sie das intensiv brennende Gefühl in ihren Oberschenkeln und die Woge der Endorphine, die bei ihr jede gelungene Trainingseinheit begleiteten.

    Dann drehte sie sich zur Treppe um und sah hinab. Ernest Lozano war noch zwei Stockwerke unter ihr. »Das können wir jederzeit wiederholen, Mr. Y-Chromosom. Am besten noch vor der Apokalypse.«
    Keine Antwort.
    »Wie ist die Nummer der Wohnung? Ich werde mich alleine darum kümmern.«
    »Elf null zwei. Warum hast du mir das nicht neun Stockwerke früher gesagt?«
    »Du hattest das Training nötig. Komm hoch, während ich mir Shepherds Frau hole.« Mit der Waffe in der Hand riss sie die Brandschutztür auf.
    Die Wohnung lag in der Nähe des Treppenhauses. Es war die zweite Tür links. Sheridan klopfte mehrmals laut dagegen. »Mrs. Shepherd, machen Sie auf! Hallo!« Sie klopfte noch einmal und machte sich bereit, die Tür einzutreten.
    In der Wohnung kam jemand näher. »Wer ist da?« Die Stimme gehörte einer Frau um die dreißig.
    »Ich gehöre zum Militär, Mrs. Shepherd. Es ist äußerst wichtig, dass ich mit Ihnen spreche.« Sie hielt ihren Ausweis vor die Linse des Türspions.
    Ein Riegel wurde gelöst. Die Tür öffnete sich – und im Eingang der Wohnung stand eine zweiunddreißig Jahre alte Afroamerikanerin, die einen Flanellbademantel trug.
    »Beatrice Shepherd?«
    »Nein, ich bin Karen. Beatrice ist meine Mutter.«
    »Ihre Mutter? Nein, das kann nicht sein. Ihr Mann … Ihr Ehemann Patrick, der von Ihnen getrennt lebt … Er muss Sie unbedingt sehen.«
    »Ich bin nicht verheiratet, und meine Mutter ist seit zwanzig Jahren Witwe. Ich glaube, Sie haben die falsche
Person.« Sie wollte die Tür schließen, doch Sheridans Stiefel kam ihr in die Quere.
    »Sie lügen. Zeigen Sie mir Ihre Papiere.«
    »Sie sollten jetzt gehen.«
    Die Attentäterin richtete ihre Pistole auf das Gesicht der Frau. »Sie sind Beatrice, nicht wahr?«
    »Karen?«
    Die Stimme kam irgendwo aus dem dunklen Wohnzimmer. Sheridan schob sich in die Wohnung. Im Kerzenlicht sah sie eine Gestalt, die sich auf dem Sofa ausgestreckt hatte.
    Von Fieber gezeichnet lag die siebenundfünfzig Jahre alte Beatrice Eloise Shepherd in einer Pfütze aus ihrem eigenen Schweiß und ihrem Blut. Eine obszöne dunkle Beule von der Größe eines reifen Apfels ragte unter dem Kragen ihres Seidenpyjamas hervor. Sie stand eindeutig an der Schwelle des Todes – und ebenso eindeutig war sie nicht Sergeant Patrick Ryan Shepherds Ehefrau, die von ihrem Mann getrennt lebte.
    Die Attentäterin trat einen Schritt zurück. Dann drehte sie sich um, verließ die Wohnung – und stieß im Hausflur auf Ernest Lozano.
    »Und? Wo ist Shepherds Frau? Ich dachte, du wolltest das in deinem Übereifer alleine erledigen.«
    Sheridan Ernstmeyer hob ihre Neunmillimeter und schoss dem Agenten ruhig und kühl dreimal ins Gesicht. Knochensplitter und Blut spritzten gegen ihre Atemmaske. »Sie war nicht die Richtige.«
    Sie machte einen Schritt über die Leiche hinweg und eilte auf das Treppenhaus zu, wobei sie die Endorphine genoss, die durch ihren Kopf strömten.

»This is the end … beautiful friend
This is the end … my only friend, the end
Of our elaborate plans, the end
Of everything that stands, the end
No safety or surprise, the end
I’ll never look into your eyes … again.«
     
    THE DOORS, »The End«

NEUNTER HÖLLENKREIS VERRÄTER
    »Wir hatten nun das kranke Tal im Rücken und gingen auf den Damm, der es umgürtet, hinüber, quer, und redeten kein Wort. Da war es nicht ganz Nacht und nicht ganz Tag, so daß das Aug nur wenig vorwärts drang. Doch hörte ich gar laut ein Horn erschallen, das jeden Donner übertönen konnte. (…) Kaum hatte ich den Kopf dorthin gewendet, als viele hohe Türme mir erschienen und ich den Meister frug: ›Wie heißt die Stadt?‹ Und er entgegnete mir: ›Allzuweit willst du voraus durch dunkle Räume eilen, und so verwirrt sich deine

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