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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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und man mit den Herausforderungen ganz gut zurechtkommt. Aber wenn man mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert wird, ist es gar nicht mehr so einfach. Wenn aber nun genau dies der Sinn unserer physischen Existenz wäre – nämlich den Glauben auf die Probe zu stellen, gegen das Ego anzukämpfen und dem System zu vertrauen?«
    Kalter Schweiß rann über Pankajs Gesicht. Er konnte die Ratten knurren hören, die zehn Meter hinter ihm ihre Zähne in Fetzen menschlichen Fleisches schlugen. »Welchem System, Virgil? Was rätst du uns?«
    »Handelt stets von unerschütterlicher Zuversicht erfüllt. «
    Dawn hob die Hand. »Da ist er!«
    Von einer kleinen Gruppe Mädchen zwischen zehn und achtzehn Jahren begleitet, kam Shep im Laufschritt auf sie zu. Das jüngste Kind, eine Mexikanerin, hielt sich an seine Brust geklammert.
    Manisha brach in Tränen der Scham aus, denn sie begriff sofort, dass die Aufgabe, von der Patrick gesprochen hatte, die Sexsklavinnen betraf, die er gerade befreit hatte.
    Sie nahm Shep das Kind ab, damit er wieder ein wenig zu Atem kommen konnte. »Wir müssen uns beeilen. Die Sonne wird bald aufgehen.«
    Der Einarmige nickte Virgil zu und führte die größer gewordene Gruppe auf der Worth Street nach Westen in Richtung Broadway.

     
     
    United Nations Plaza, Manhattan, New York
7:29 Uhr
     
    Die zivile Boeing CH-47F Chinook flog in geringer Höhe über den New York Harbor. Ihre beiden Rotoren wirbelten die eisigen Fluten auf, während die Piloten so weit wie möglich der in gut zweihundert Metern Höhe schwebenden braunen Wolkendecke auswichen. Sobald der schwere Transporthelikopter den East River erreicht hatte, wandte er sich nach Norden, indem er dem schmalen Fluss bis nach Lower Manhattan folgte. Schließlich landete er auf der United Nations Plaza.
    In einer Reihe verließen die Delegierten die Lobby des UN-Gebäudes. Jeder von ihnen steckte vom Scheitel bis zu den Füßen in einem biologischen Schutzanzug. Wer gehen konnte, nahm auf einem der Sitze in der Mitte des Chinook Platz. Wer auf einer Trage lag, wurde im Frachtbereich untergebracht. Zu Letzteren gehörte auch Präsident Eric Kogelo.
     
     
    Foley Square, Manhattan, New York
7:32 Uhr
     
    Das Geräusch erreichte sie zuerst – ein Dröhnen von ineinanderkrachendem Metall, das die Nacht durchdrang. Dann kamen die gleißend hellen Lichter, die eine dunkle Woge aufgetürmter Fahrzeuge anstrahlten, und schließlich erschien das stählerne Monster, das die Fahrzeuge beiseiteschleuderte, während es sich auf der Worth Street in Richtung Osten fraß.
    »Hier entlang!« Shep führte die Gruppe nach Süden auf den Foley Square. Stroboskoplichter erhellten die Säulen der umgebenden städtischen Gebäude. Eine Reaper-Drohne
schwebte über dem Platz, deren Kamera ein Bild von Shep einfing, als er versuchte, seine Begleiter zum US Courthouse hinaufzuführen – über jene Stufen, die schon Bernard Madoff einige Jahre zuvor hinaufgestiegen war. Doch wie für den Finanzbetrüger gab es auch für Shep kein Entkommen.
    Von allen Seiten stürmten Ranger in dunklen Uniformen heran und rissen Patrick Shepherd zu Boden. Ihre Taschenlampen blendeten ihn, als sie jeden Quadratzentimeter seiner Haut abtasteten und ihm die Kleider vom Leib zogen. Von Schmerzen gequält schrie er auf, als zwei Ranger seine stählerne Armprothese von seiner verletzten Schulter wanden und seinen künstlichen Arm gewaltsam amputierten, indem sie Nervenenden und Sehnen zerrissen.
    Patrick wand sich am Boden. Sein verwundeter Körper zuckte heftig, und es war, als stünde sein Geist in Flammen. Er hörte, wie Dawn vor Schmerzen weinte. Er nahm wahr, wie Paolo protestierte, als behandschuhte Hände energisch seine Frau abtasteten, die in den Wehen lag.
    Schließlich hatte der Terror ein Ende, und die Opfer wurden nackt und schaudernd auf dem schneebedeckten Rasen zurückgelassen. Major Downey trat nach vorn. »Bericht.«
    »Sir, wir haben drei Fläschchen des Scythe -Impfstoffs bei Sergeant Shepherd gefunden, das ist alles.«
    Downey stellte sich breitbeinig über Patrick und drückte seinen Stiefel gegen den blutenden linken Deltamuskel des Amputierten. »Wo ist der restliche Impfstoff? «
    »Ich habe ihn an deine Mutter geschickt, als kleines Dankeschön für letzte Nacht.«

    Der Ranger holte aus, um Shep ins Gesicht zu treten, als Virgil, der neben Patrick lag, den Knöchel des Soldaten umklammerte. »Er hat diese Überlebenden damit geimpft. Nehmt sie mit. Sie werden

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