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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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ihm Stromstöße durch die Leistengegend.
    »… deine vordere Schulter und dein Kopf waren die ganze Zeit, in der du Schwung geholt hast, auf dein Ziel gerichtet, und du hast Schulter und Hüften geschlossen gehalten, bereit, dich zu strecken, so wie wir es uns erarbeitet haben. Heute
hattest du die perfekte Symmetrie, Patrick, aber mehr wirst du allein mit körperlicher Form nicht erreichen. Sandy Koufax hat gesagt, dass viele Werfer zwar die physischen Aspekte von Baseball beherrschen, die meisten aber nie große Gewinner werden, weil sie es versäumen, die mentale Seite ihres Spiels weiterzuentwickeln. Klar, du machst dich prächtig in den Drucksituationen – das liebe ich an dir. Aber Spiele können mit zwei Outs und keinen Männern an der Base gewonnen werden. Du hast einen bedeutungslosen Home Run an einen Backup Catcher abgegeben, der 0,225 erzielt hatte, weil du dich nicht herausgefordert fühltest. Mental hattest du das Inning schon beendet. Folglich hast du bei einem Curveball geschludert, der nie ausbrach, statt ihn leicht und locker abzuwerfen.«
    Ihr nackter rechter Oberschenkel ist gegen seinen linken Handrücken gepresst. Ihr hellbraunes Fleisch ist seidenweich. Er versucht seine Hand ganz langsam unter ihr Bein zu schieben, nur um sich einen Finger schmerzhaft an der Schnalle ihres Sicherheitsgurtes einzuklemmen.
    Sie schließt die Augen und unterdrückt ein Kichern.
    »Jeder Wurf zählt. Du musst psychologische Spielchen spielen. Fordere dich selbst heraus, damit du jeden Schlagmann angreifst. Steve Carlton stellte sich immer die Flugbahnen jedes Wurfs vor, bevor er warf, als ob der Batter noch gar nicht da wäre. Konzentrier dich auf das Zeichen des Fängers. Nimm dir einen Moment Zeit, um dir den erfolgreichen Flug des Wurfs vorzustellen. Atme langsam ein, während du ihn dir vorstellst, und rieche dabei den Angstschweiß des Batters.«
    Einige lange blonde Haarsträhnen des Mädchens liegen auf seiner linken Schulter. Er atmet den Duft von Jasminshampoo ein, und ihre Pheromone sind ein Aphrodisiakum für seine Sinne.
    »Wenn du einen schlechten Wurf machst – lass ihn sausen. Tritt vom Mound ab. Sieh zu, dass du deinen Ärger durch
Atmen unter Kontrolle kriegst. Denk dran, die Atmung wird davon beeinflusst, was und wie du denkst. Mach dich frei von der Negativität. Stell dir den Erfolg vor. Stell dich erst wieder auf den Mound, wenn du deine Gefühle wieder unter Kontrolle hast.«
    Ihre Fingerspitzen schieben sich zentimeterweise näher an seine Leistengegend. Das Mädchen hat Patricks Körper jetzt völlig unter Kontrolle. Was als unschuldiges Spiel begann, bei dem es darum ging, wer zuerst kneift, hat sich in etwas weit Aufregenderes verwandelt, und er ist unsicher, was er als Nächstes tun soll. Kerzengerade und in Habachtstellung dasitzend, hat er Angst zu atmen, als sie ihre Hand wie beiläufig ganz langsam näher an seine Genitalien schiebt und der Stoff seiner Spielkleidung sich spannt …
    »… kühl die Schulter mit Eis, sobald du nach Hause kommst. Das Letzte, was wir gebrauchen können, ist eine Schwellung.«
    Ihre Fingernägel machen sich an der Innenseite seines Genitalschutzes zu schaffen – reizen ihn, bevor sie sich nach oben und draußen zurückziehen.
    »Ich weiß, nach nur zwei Tagen Erholung wieder zu werfen ist viel verlangt, aber wenn wir dich Freitag wieder auf den Mound kriegen, dann hast du eine Woche zum Ausruhen vor der Endrunde. Bist du beleidigt? Wie fühlst du dich?«
    »Ich fühl mich großartig.«
    Patrick Shepherd saß aufrecht im Bett. Die Augen weit aufgerissen. Mit pochendem Herzen. Das verschwitzte T-Shirt klebte an Rücken und Hals. Beklemmung stieg in ihm auf. Er suchte die Dunkelheit ab. Konzentrierte sich auf das leuchtende EXIT-Zeichen. Ein provisorischer Rettungsanker.
    Er streckte die Hand nach dem Nachttisch zu seiner Rechten aus und tastete in der obersten Schublade nach dem Umschlag. Darin war das teilweise verbrannte Polaroid.
Das Foto war vor seinem ersten Einsatz gemacht worden, im Innern von Fenway Park, kurz nachdem er aus den unteren Ligen berufen worden war. Auf dem Foto hält seine Frau ihre gemeinsame zweijährige Tochter, während Patrick, der seine Red-Sox-Baseballkluft trägt, sich von hinten vorbeugt und beide mit den Armen umfasst.
    Ein plötzlicher Anfall von Phantomschmerzen. Shep kniff die Augen zusammen, der Schmerz fuhr ihm bis in die Knochen, und die schrecklichen Empfindungen ließen jeden Muskel zittern.
    Atme! Sieh zu,

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