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Das Ende der Dinosaurier

Das Ende der Dinosaurier

Titel: Das Ende der Dinosaurier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dachte, wußte er, daß es nicht so war. Die Flotte ging rasch auf das Landefeld nieder. Er mußte sich beeilen, wenn er mit seiner eigenen kleinen Maschine entkommen wollte. Er fragte sich beklommen, ob seine Freunde auf der Erdoberfläche die gestrige Warnung erhalten hatten und ob sie ihr glauben würden. Wenn sie nicht rasch handelten, würden die Höheren sich von diesem ersten Schlag erholen, so vernichtend er auch sein mochte.
    Er war in der Luft, als die Wachdivision landete, siebenhundertfünfzig tropfenförmige Maschinen, die sich wie ein herabfallendes Netz auf das Flugfeld senkten. Plat zog den Steuerknüppel an und ließ die Maschine steigen, während er beobachtete ...
    Und Atlantis erlosch! Es war wie eine Kerzenflamme, über der sich plötzlich eine mächtige Hand schließt. Eben noch hatte die Himmelsinsel mit Hunderttausenden von Lichtern wie ein Leuchtfeuer weithin die Nacht erhellt; jetzt war sie in der unendlichen Schwärze untergegangen.
    Die ungezählten Angstschreie verschmolzen in Plats Kopfhörern zu einem dünnen Kreischen, das rasch verstummte. Er floh, und die Schockwellen vom Aufprall der Himmelsinsel Atlantis auf die Erde erfaßten seine Maschine und schleuderten sie weit hinaus.
    Der Schrei aber blieb ihm bis an sein Lebensende im Ohr.
    Fulton starrte ihn an. Er sagte: »Hast du das jemals jemandem erzählt?«
    Plat schüttelte den Kopf.
    Fulton blieb eine Weile still; auch seine Gedanken gingen ein Vierteljahrhundert zurück. »Natürlich empfingen wir deine Botschaft«, sagte er endlich. »Es fiel uns schwer, daran zu glauben, wie du erwartetest. Viele fürchteten eine Falle, selbst nachdem die ersten Meldungen vom Absturz eingingen. Aber – nun, es ist ausgestanden, Geschichte geworden. Die Höheren, die sich auf der Erdoberfläche aufgehalten hatten, waren demoralisiert und wurden erledigt, ehe sie sich erholen konnten. Aber sag mir, wie du es gemacht hast«, fragte er und wandte sich in plötzlicher Neugierde zu Plat. »Wir waren immer davon ausgegangen, daß du die Energieerzeugung sabotiertest.«
    »Ich weiß. Die Wahrheit ist viel weniger romantisch, Fulton. Die Welt aber zieht es vor, an ihre Mythen zu glauben. Laß sie.«
    »Darf ich wenigstens die Wahrheit erfahren?«
    »Wenn du willst. Wie ich dir sagte, wurde Atlantis immer wieder erweitert und ausgebaut. Die antigrav wirkenden Energiestrahlen hatten ein Gewicht zu tragen, das sich im Laufe der Zeit verdoppelte und verdreifachte. Die Forderungen der Techniker nach größeren und leistungsfähigeren Generatoren wurden abgewiesen, da die Höheren den Raum und das Geld lieber für ihre herrschaftlichen Villen verwendeten und die Energieerzeugung immer noch ausreichend war.
    So wurde ein Stadium erreicht, wo die Techniker sich bereits wegen der Errichtung einzelner Gebäude Sorgen machten. Ich sprach mit ihnen und erfuhr, wie sehr der Sicherheitsspielraum zusammengeschrumpft war. Sie wollten nur noch die Fertigstellung des neuen Theaters abwarten, um abermals vorstellig zu werden. Sie wußten allerdings nicht, daß Atlantis auf meine Anregung hin die zusätzliche Last einer voll ausgerüsteten Wachdivision mit siebenhundertfünfzig Maschinen würde tragen müssen!
    Als die Division landete, brach die Energieversorgung der Antigravanlage zusammen, und Atlantis war nur noch ein riesiger Brocken aus Metall und Gestein, zwanzig Kilometer über dem Erdboden. Was blieb einem solchen Brocken übrig, als zu fallen?«
    Plat stand auf. Zusammen traten sie den Rückweg zu ihrer Maschine an.
    Fulton lachte rauh auf. »Weißt du, Namen haben manchmal etwas Verhängnisvolles.«
    »Wie meinst du das?«
    »Nun, es ist das zweite Mal in der Geschichte, daß ein Atlantis unterging.«
     
    *
     
    Als David unterwegs war, wurde es offensichtlich, daß wir nicht in dieser unmöglichen Wohnung in Somerville bleiben konnten. Da ich nun in der Lage war, einen Wagen zu fahren, waren wir nicht länger auf die Buslinie angewiesen und konnten uns in der weiteren Umgebung umsehen. Im Frühjahr 1951 bezogen wir eine Wohnung in Waltham, Massachusetts. Sie stellte gegenüber der vorigen eine große Verbesserung dar, obwohl auch sie im Sommer ziemlich heiß war.
    Im Wohnzimmer gab es zwei kleine eingebaute Bücherschränke, in denen ich eine Sammlung meiner eigenen Bücher in chronologischer Reihenfolge unterbrachte. Während wir in dieser Wohnung lebten, brachte ich es auf siebzehn Bücher. Als im Jahre 1952 mein Lehrbuch für Biochemie erschien, erhielt es

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