Das Ende der Dinosaurier
wesentlichen ein Gespräch zwischen mehreren Personen. Ich hatte immer eine Neigung zu Geschichten dieser Art, vielleicht, weil ich selbst so oft Freude an der Lektüre von Geschichten hatte, die damit begannen, daß Leute in stürmischer Nacht um ein Feuer saßen und sich unterhielten, bis einer von ihnen anfing: »Es war in einer Nacht wie dieser, daß ich ...«
Die vorliegende Erzählung entstand unter dem Einfluß der langen Diskussionen, die ich während der Mittagspausen mit anderen Fakultätsmitgliedern zu führen pflegte – besonders mit Burnham S. Walker, der Leiter der biochemischen Abteilung war, William C. Boyd von der immunbiologischen und Matthew A. Derow von der mikrobiologischen Abteilung. (Sie sind jetzt im Ruhestand, aber, soviel ich weiß, alle noch am Leben.)
Alle drei interessierten sich für Science Fiction, besonders aber Boyd, und er war es auch, der mich für eine bescheidene Dozentur vorgeschlagen hatte (zu dem mir damals großartig erscheinenden Jahresgehalt von fünftausend Dollar).
Gemeinsam mit Walker und Boyd verfaßte ich in der Folgezeit ein Lehrbuch für Biochemie mit dem Titel BIOCHEMISTRY AND HUMAN METABOLISM (Williams & Wilkins, 1952). Es erlebte in den Jahren 1954 und 1957 Neuauflagen, ohne jedoch ein Erfolg zu werden. Ein zweites Lehrbuch, das Walker und ich zusammen mit einer Krankenschwester von außerhalb der Universität schrieben und das für Schwesternschülerinnen bestimmt war, bekam den Titel CHEMISTRY AND HUMAN HEALTH (McGraw-Hill, 1956). Es erwies sich als ein noch größerer Fehlschlag.
Trotz des Mißerfolgs machte BIOCHEMISTRY AND HUMAN METABOLISM mich mit den Freuden des Schreibens von Fachliteratur vertraut, und weder ich noch meine schriftstellerische Laufbahn waren danach jemals wieder dieselben.
Ich hatte die Absicht gehabt, eine ganze Serie von Gesprächs-Geschichten wie DARWINIAN POOL ROOM zu schreiben, wurde davon aber (vielleicht zu meinem Glück) durch meine Fehleinschätzung von Horace Golds sauertöpfischer Annahme der Geschichte und durch Dr. Walkers Bemerkung abgebracht, der, nachdem er sie im Druck gelesen hatte, in seiner gewohnten lakonischen Art sagte: »Unsere Gespräche sind besser.«
Aber nichts war verloren. Die Zeit sollte kommen, da ich von neuem inspiriert wurde, diesmal durch die abendlichen Tischgespräche bei den ›Falltür-Spinnen‹, einem eigentümlichen Klub, dem ich angehöre. In Anlehnung an DARWINIAN POOL ROOM schrieb ich eine ganze Serie Mysteriengeschichten in der Form von Tischgesprächen. Die meisten davon erschienen in verschiedenen Ausgaben von ELLERY QUEENS MYSTERY MAGAZINE, beginnend im Januar 1972. Zwölf dieser Erzählungen wurden in dem Band TALES OF THE BLACK WIDOWERS (Doubleday, 1974) gesammelt. Gegenwärtig habe ich zwölf weitere Erzählungen für den Ergänzungsband MORE TALES OF THE BLACK WIDOWERS fertiggestellt.
In dem Sammelband THE EARLY ASIMOV erwähnte ich die Tatsache, daß es elf Geschichten gab, die ich nie verkaufen konnte. Im selben Buch sagte ich, daß alle elf Geschichten nicht länger existierten und für immer in Vergessenheit geraten müßten.
Die Universität Boston sammelt jedoch all meine Papiere mit einem Fleiß und einer Gründlichkeit, die einer besseren Sache würdig sind, und als sie 1966 damit begann, übergab ich ihr ganze Stöße von Manuskriptblättern, die ich vorher nicht durchgesehen hatte.
Irgendein junger Verehrer tat es dann einige Zeit später. Anscheinend gestattet die Universität Boston die Einsichtnahme in ihre literarischen Sammlungen zu Forschungszwecken, und der junge Verehrer stellte sich offenbar als Literaturhistoriker vor und erhielt Zugang zu meinen Unterlagen. So stieß er auf das verblichene Manuskript von BIG GAME, einer Kurzgeschichte, die in THE EARLY ASIMOV als die elfte und letzte meiner verlorengegangenen abgelehnten Geschichten aufgeführt war.
Der Mann hatte THE EARLY ASIMOV gelesen und erkannte den Wert seiner Entdeckung. Sofort ließ er das Manuskript fotokopieren und schickte mir die Kopie. Und ich sorgte sofort dafür, daß die Geschichte gedruckt wurde. Sie erschien in BEFORE THE GOLDEN AGE.
Als ich das Manuskript von BIG GAME las, stellte ich jedoch fest, daß es in einer Weise niemals verloren gewesen war. Ich hatte es in ganz ähnlicher Form gerettet. Im Jahre 1950 bat mich Robert W. Lowndes, der damals mehrere Science-Fiction-Zeitschriften für die Columbia Publications herausgab, um eine Geschichte. Ich muß mich an BIG GAME erinnert
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