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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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regelmäßigen Abständen wieder in den Normalraum zurückkehren, um sich von diesem Strandgut zu befreien.
    In der Kabine herrschte Schweigen. Die Pumpen arbeiteten leise. In den Algentanks stiegen Blasen auf und zerplatzten an der Oberfläche.
    »Der Kerl hat sich nicht wie ein Kapitän benommen«, stellte Hall fest. »An der Sache ist irgend etwas faul!«
    Er ging an die Tür und rüttelte an der Klinke. Die Tür ließ sich nicht öffnen. Er runzelte die Stirn.
    »Wir sind eingesperrt«, sagte er dann. »Aber wir haben hier einen Werkzeugschrank. Ich demontiere einfach die Tür und …«
    »Vielleicht ist nur der Bildschirm ausgeschaltet«, meinte Marge so gelassen wie zuvor, »dann kann er uns noch hören.«
    Der Bildschirm leuchtete sofort wieder auf, und das runzlige Gesicht erschien.
    »Richtig!« bestätigte der Mann lächelnd. »Kluges Mädchen!«
    Das Gesicht verschwand. Sekunden später wurde es erneut sichtbar.
    »Ist einer von Ihnen zufällig Astrogator?« erkundigte der Mann sich interessiert. »Kann einer von Ihnen die Position eines Schiffes im Raum feststellen?«
    Marge schüttelte wortlos den Kopf.
    »Nein«, knurrte Hall. »Ich bin Biologe.«
    »Ausgezeichnet!« erwiderte der andere. »Sehr gut! Wunderbar!«
    »Warum?« fragte Marge.
    Aber der Bildschirm war schon wieder dunkel. Zehn Sekunden später leuchtete er nochmals auf und zeigte den Mann im Kontrollraum.
    »Weil ich Sie dann nicht umbringen muß«, erklärte er ihr. »Wir kommen bestimmt gut miteinander aus!«
    Der Bildschirm wurde abgeschaltet und blieb dunkel. Hall starrte ihn an und ballte dabei die Fäuste. Marge sah zu ihm hinüber und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Sie war noch blasser als vorhin. Jetzt ging sie an ihren Arbeitsplatz zurück und machte sich daran, den CO 2 -Gehalt der einzelnen Räume des Schiffs neu zu bestimmen. Sie notierte die Ergebnisse und stellte fest, daß nur in einem Raum eine meßbare Veränderung eingetreten war. Marge schrieb drei Zeilen in die Spalte »Bemerkungen« und zeigte Hall, was sie geschrieben hatte.
    Nur im Kontrollraum wird CO 2 ausgeatmet, las Hall verblüfft. Anscheinend sind wir nur drei Personen an Bord.
    Hall lief ein kalter Schauer über den Rücken. Es wäre schon schlimm genug gewesen, wenn Marge auf diesem Flug ins Ungewisse die einzige Frau an Bord gewesen wäre – an Bord eines Schiffes, dessen Besatzung offenbar aus Meuterern oder Piraten bestand. Aber im Grunde genommen war es vermutlich nicht viel angenehmer, nur einen weiteren Mann an Bord zu haben – wenn er nicht ganz richtig im Kopf war …
    »Wenn der Kerl tatsächlich allein ist, werde ich schon mit ihm fertig!« behauptete Hall zuversichtlich.
    Marge hatte inzwischen etwas ausgerechnet. Jetzt sah sie auf und schüttelte den Kopf.
    »Wir haben beide keine Ahnung von Astrogation«, stellte sie fest. »Ich habe gelesen, daß die Sonne von Pluto aus – also aus vier Lichtstunden Entfernung – nur noch der hellste Stern am Himmel ist. Wir fliegen seit zwanzig Minuten mit dem Hyperantrieb und haben in dieser Zeit die dreißigfache Entfernung zwischen Sonne und Pluto zurückgelegt. Würden wir jetzt in den Normalraum zurückkehren, könnten wir uns nicht mehr nach der Sonne orientieren, um dorthin zurückzukehren. Die Sonne wäre längst nicht mehr der hellste Stern.« Dann fügte sie nachdenklich hinzu: »Deshalb wollte er also wissen, ob einer von uns zufällig Astrogator ist. Wir können selbst nicht mehr zur Erde zurück; wir sind von ihm abhängig.«
    Sie beobachtete Halls Gesichtsausdruck, als sie fortfuhr. »Vielleicht steuert er einen … einen unbesiedelten Planeten an. Dagegen hätte ich eigentlich nichts. Aber …«
    Hall zuckte mit den Schultern. Er trat einen Schritt vor und schaltete die Bordsprechanlage ab. Jetzt konnten sie nicht mehr belauscht werden. Er holte Werkzeug aus dem Schrank, breitete es auf dem Boden vor der Tür aus und machte sich an die Arbeit. Es dauerte einige Zeit, bis er die Schrauben an den Angeln gelöst hatte. Dann hob er die Tür aus dem Rahmen und stellte sie an die Wand.
    »Schön, jetzt können wir …«
    Im Korridor vor ihnen bewegte sich etwas.
    »Ah, Sie haben es also geschafft!« sagte die Stimme des Mannes, den sie vom Bildschirm her kannten. »Sie wollen mit mir verhandeln, nicht wahr? Und die junge Dame steht ganz auf Ihrer Seite, was? Glauben Sie mir, ich hatte keineswegs die Absicht, Sie auf diese Reise mitzunehmen. Aber Sie haben bisher so verständnisvoll reagiert!

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