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Das Ende der Galaxis

Das Ende der Galaxis

Titel: Das Ende der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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plötzlich laute Schreie und sahen Fremde aus der Kälteschleuse auftauchen, die Ron und seine Männer zuvor benützt hatten. Die Piraten von Erdath hatten die Kuppel erreicht.
    Ron beobachtete sie entsetzt. Er sah einzelne Gestalten, die den Eindringlingen freundlich entgegengingen; er beobachtete andere, die sich zu verstecken versuchten. Aber die meisten blieben gleichgültig, und nur etwa fünfundzwanzig Männer und Frauen von fünfhundert waren an die Schleuse gekommen. In dem weiten Raum unter der Kuppel ertönten jetzt die ersten Angstschreie, die sich in das Triumphgeheul der Eroberer mischten.
    Ron wollte die Schleuse eben schließen, als ein alter Mann heranhumpelte. Dik Morin gehörte zu den Mitgliedern der Expedition, die am eifrigsten die Ansicht vertreten hatten, hier auf der Erde müsse ein Hinweis darauf zu finden sein, wie sich die Katastrophe abwenden lasse.
    »Ich weiß nicht, ob du den Anstrengungen gewachsen bist, Dik«, sagte Ron zu ihm, »aber bei uns hast du wenigstens eine Chance.«
    »Ich kann das Schiff steuern«, erklärte Dik ihm. »Wollt ihr starten?«
    »Mit einem unbewaffneten Schiff? Die Männer von Erdath sind Piraten; sie würden uns verfolgen und abschießen. Nein, das wäre sinnlos! Sart glaubt etwas gefunden zu haben, das die Katastrophe verhindern kann. Wir wollen zu ihm, um notfalls kämpfend unterzugehen.«
    »Bravo!« meinte Dik. »Kannst du irgendwo einen Kälteanzug für mich auftreiben, Ron? Ich muß noch etwas holen.« Er humpelte davon.
    Als Ron und Hana die zweite Schleuse erreichten, sagte einer der Männer: »Die Piraten sind draußen. Eine Gruppe ist sofort hierhergekommen und versucht die Schleuse zu öffnen.«
    »Wie viele von euch sind bewaffnet?« fragte Ron kurz. »Wer keine Waffe hat, nimmt eine Flammpatrone. Da die Kuppel sich ergeben hat, rechnen sie bestimmt nicht mit Widerstand. Wir müssen sie überraschend angreifen.«
    Er überprüfte die Ladung des Eistraktors, der inzwischen in der Schleusenkammer beladen worden war. Die unbewaffneten Männer schwärmten unterdessen aus, um Flammpatronen zu holen. Diese armdicken und einen halben Meter langen Rohre waren für archäologische Zwecke entwickelt worden; sie schmolzen Eis auf zwanzig Meter Entfernung und verwandelten es aus zehn Metern in überhitzten Dampf.
    Ron wartete, bis die Männer zurückgekehrt waren, und postierte sie dann in drei Gruppen; dabei erinnerte er sich an militärgeschichtliche Werke, die er in seiner Jugend gelesen hatte. Ein Stoßtrupp vor dem Traktor würde das Feuer eröffnen, sobald das Schleusenluk aufschwang. Die nächste Gruppe, zu der vor allem Frauen gehörten, würde vom fahrenden Traktor aus Flammpatronen zünden. Und eine Nachhut würde die Rückendeckung übernehmen und nach beiden Seiten ausschwärmen.
    Nun kam endlich der alte Dik Morin zurück. Er trug einen Gedächtnishelm ohne Kabel in der Hand und wollte irgend etwas erklären, aber Ron ließ ihn in einen Kälteanzug stecken und auf den Traktor laden.
    Ron gab das vereinbarte Signal. Der Mann am Schaltkasten legte einen Hebel um und rannte zu seinen Kameraden zurück. Das Schleusenluk schwang auf, und die Eingeschlossenen stießen überraschend ins Freie vor.
    Diese Überraschung sicherte ihnen den Erfolg. Die Piraten hatten sich in zwei Gruppen geteilt, um die sichtbaren Eingänge der Kuppel zu besetzen. Während die erste Gruppe rasch vorankam, ohne auf Widerstand zu stoßen, wurde die zweite an der Schleuse aufgehalten. Die Piraten waren nur ungenügend gegen die eisige Kälte geschützt; einige von ihnen hatten die Gruppe bereits verlassen und andere waren zum nächsten Eingang unterwegs, so daß kaum mehr als vierzig Piraten vor der Schleuse warteten, als Rons Gruppe ausbrach. Fünf oder sechs Belagerer waren tot, bevor die übrigen erfaßten, was hier vorging; sie hatten sich noch nicht von ihrer Überraschung erholt, als Rons Leute bereits durchgebrochen waren.
    Ron selbst brüllte Befehle, um die Nachhut zusammenzuhalten. Er und seine Männer rafften die Waffen der toten Piraten auf und erwiderten damit das Feuer der anderen, die vom zweiten Eingang zurückkamen. Unterdessen standen die Flüchtenden auf ihren Kufen und folgten dem Eistraktor, der mit Höchstgeschwindigkeit davonrumpelte.
    Ron und die drei anderen Männer der Nachhut folgten ihrem Beispiel, bevor die übrigen Piraten zu Fuß heran waren.
    Nun bewegte sich wieder eine Kolonne über die endlosen Eisflächen; diesmal machte sie jedoch einen

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