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Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition)

Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition)

Titel: Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudi Klausnitzer
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Telekom-Provider mit Social-Media-Daten zu verbinden“.
    Damit die wichtige Rolle von Geoinformatik in der Entwicklung der digitalen Gesellschaft von aktuellen und zukünftigen Usern verstanden wird und natürlich auch, um junge Menschen für dieses Fach zu begeistern, veranstaltet das Z_GIS Centre den „Digital Earth Day“, bei dem einige hundert Studenten und Lehrer von höheren Schulen des Landes mit den Forschern und Lehrern des Instituts tiefer in die Materie eindringen – und auch praktische Tools und Apps testen können, die im Bereich der Geoinformatik entwickelt werden.
    Mobile digitale Geräte, allen voran die Smartphones, sind unsere zentrale Schnittstelle zwischen der realen und der digital-virtuellen Online-Welt geworden. Dafür ist die Verortungsmöglichkeit aller verfügbaren Daten, von der wir gerade gesprochen haben, eine wesentliche Voraussetzung. Die Kombination aus digitalen Kartenwerken mit unendlich vielen Ebenen an Information, die sich an jedem Punkt der Erde auf den Schirmen unserer Geräte in jedem Maßstab entfalten lassen, ist einer der wesentlichen Treiber von Big Data geworden. Sie trägt erheblich dazu bei, unsere Welt immer berechen- und vorhersagbarer zu machen und unerwünschte Zufälle auszuschalten. Und wir rufen diese Daten nicht nur in den verschiedensten Nutzungsformen ab, sondern erzeugen dadurch auch ständig einen neuen Daten-Input und einen konstanten Weiterentwicklungseffekt. Die digitalen geografischen Informationssysteme sind das wichtigste Tool, um alle möglichen Daten aus dem Big-Data-Pool der Welt zu verorten. Ohne Verortung und Zeitstempel fehlen die wichtigsten Identifikationsmerkmale, um aus Big Data auch Smart Data generieren und sinnvolle Analysen sowie Feedback-Loops realisieren zu können. Das Gold der Datenzukunft liegt im wahrsten Sinn des Wortes „auf der Straße“ oder, genauer gesagt, in den geografischen Metadaten. Es geht darum, die physischen Informationen, was Detail und Genauigkeit betrifft, tatsächlich möglichst im Verhältnis 1:1 online zugänglich zu machen. Wie Apps und Smartphones Geodaten verarbeiten und dem User präsentieren können, ist in vielen Fällen eine den Wettbewerb entscheidende Frage. Darum sind die Anstrengungen auf diesem Sektor auch sehr intensiv. Microsoft Bing Maps, TomTom, Navteq und OpenStreetMap, um nur einige der Mitbewerber von Google Maps zu nennen, mischen in diesem Spiel mit. Apple hat sich mit Apple iOS 6 Maps gerade eine blutige Nase geholt.
     
    Google’s Ground Truth
    Nahe dem Highway 101 in Mountain View, Kalifornien, sitzt die Kommandozentrale von Ground Truth, der Google-Map-Abteilung. Im Herbst 2012 bekam Alexis Madrigal, Senior Editor des US-Magazins „The Atlantic“, als erster Outsider die Gelegenheit, das Team von Ground Truth zu besuchen und Details über die Arbeitsweise der Google-Map-Spezialisten zu erfahren. Er erhielt Einblick, wie der Internetriese daran arbeitet, seine Führungsposition auf diesem Sektor weiter zu festigen. Stärken von Google sind neben den vielen externen Quellen, inklusive Satellitendaten, vor allem die Informationen aus dem Street-View-Projekt. Dank der Datenmengen, die die Beobachtungsautos sammeln, kann das Ground-Truth-Team heute alle zwei Wochen mehr Material veröffentlichen, als Google im Jahr 2006 insgesamt zur Verfügung hatte.
Zwei wesentliche Informationen sind es, die die Street Cars liefern: einerseits die Daten aus den gefahrenen Routen und die Informationen über deren tatsächliche Befahrbarkeit – und andererseits die Fotos, die dabei aufgenommen werden. Google setzt Algorithmen ein, um aus diesen Bildern Informationen zu destillieren, wie zum Beispiel Verkehrszeichen, Adressen, Schilder und Aufschriften. „Wir haben bereits ,View Codes‘, also Bildsignale, von 6 Millionen Unternehmen und 20 Millionen Adressen“, erzählt einer der Ground-Truth-Mitarbeiter, „wir machen Logo-Vergleiche und können exakt sagen, wo das ‚Kentucky-Fried-Chicken‘-Schild steht. Wir sind in der Lage, jedes Pixel, das wir gesammelt haben, zu identifizieren und seine Bedeutung zu verstehen. Das ist für unsere Arbeit fundamental.“
Trotz der Arbeit der Algorithmen benötigt das Kartenwerk von Google aber auch Unmengen von manueller menschlicher Arbeit. Die Daten müssen, wie die Google-Leute es nennen, „handmassiert“ werden. Oft führen Meldungen von Usern zu Überprüfungen und Korrekturen, die von Hand eingegeben und bearbeitet werden. Um ein Land darzustellen,

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