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Das Ende

Das Ende

Titel: Das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Polizeihauptquartier, wobei er die Befehle ignoriert, die durch seinen Ohrhörer kommen. Das von zahllosen Granatsplittern getroffene Gebäude war eines der Angriffsziele der sunnitischen Aufständischen. Mit dem Sturmgewehr im Anschlag klettert er durch den Schutt im Inneren des Gebäudes und nähert sich vorsichtig dem Hinterzimmer.
    Drei Männer sind dort – und das Mädchen. Sie ist dreizehn, vierzehn Jahre alt. Ihr Hemd ist aufgerissen und blutverschmiert, ihr Unterkörper nackt. Sie liegt ausgestreckt mit dem Bauch auf einem Schreibtisch.

    Die Sadisten sind Mitglieder der sogenannten irakischen Sicherheitskräfte, einer wahllos zusammengewürfelten Truppe, der schon lange vorgeworfen wird, sektiererische Todesschwadronen zu schützen. Einer der Männer dringt von hinten in das Mädchen ein, seine Hose hängt ihm um die Knöchel, seine Hände krallen sich in ihr onyxfarbenes Haar. Wie brünstige Tiere warten seine zwei schwer bewaffneten Begleiter darauf, dass sie selbst an die Reihe kommen.
    Dunkle Augen und Gewehrläufe richten sich auf ihn, als er diesen Ort der Entwürdigung betritt.
    Es vergeht ein Moment voller Anspannung. Ermutigt durch die Tatsache, dass sie das gleiche Geschlecht teilen, grinsen die Männer den Amerikaner nervös an. »Willst du diese sunnitische Hündin ausprobieren, ja?«
    Die Stimme in Sheps Ohrhörer drängt darauf, dass er sich zurückzieht. »Das ist nicht unser Kampf, Sergeant. Verlassen Sie das Grundstück. Sofort!«
    Sein Gewissen – es ist bereits vielfältig befleckt, doch es funktioniert noch – fordert das Gegenteil. Sein Verstand versucht, seine Zunge zum Sprechen zu bewegen.
    Das Mädchen ruft ihm etwas zu. Ihr Farsi muss nicht übersetzt werden.
    Sheps Puls hämmert in seinen Ohren. Die Ungerechtigkeit verlangt, dass er handelt, aber er weiß, dass seine nächste Bewegung eine Kettenreaktion auslösen könnte, die möglicherweise seinem Leben und dem Leben des Mädchens ein Ende bereiten würde.
    Seine rechte Hand zuckt über dem Magazin des M16, sein Zeigefinger umschließt den Abzug. Die dunklen Augen, die ihn fixieren, werden nervös.
    »Sergeant Shepherd, melden Sie sich unverzüglich.«
    Gott, warum bin ich hier?
    »Shepherd, sofort!«

    Er zögert. Dann verlässt er rückwärts gehend das Gebäude …
    … und der Tag wurde wieder zur Nacht. Der eiskalte Dezemberwind ließ seinen schweißüberströmten Körper erschauern.
    »Sergeant?«
    Er wandte sich Virgil zu, die Augen glasig vor Tränen. »Ich habe nicht gehandelt. Ich hätte sie alle umbringen sollen.«
    »Umbringen? Wen? Wen hättest du umbringen sollen? «
    »Die drei Soldaten. In Baladruz. Sie haben ein junges Mädchen vergewaltigt. Ich bin einfach nur danebengestanden und habe es zugelassen.«
    Virgil schwieg. Er schien seine Antwort abzuwägen. »Diese Männer … Haben sie den Tod verdient?«
    »Ja. Nein. Ich weiß es nicht. Es ist kompliziert. Es war in einem schiitischen Dorf. Überall lagen Leichen. Die Aufständischen waren Sunniten, das Mädchen ebenfalls. Es muss Regeln geben. Aber es gab keine Regeln, auf keiner Seite. An einem Tag kämpft man gegen einen Sunniten, einen Tag später kämpft man gegen einen Schiiten – während Unschuldige sterben, die … wie Schafe zur Schlachtbank geführt werden. Sie sehen dich an, als ob es deine Schuld ist, also versuchst du, nicht daran zu denken, doch tief im Innern weißt du, dass auch du dabei eine Rolle spielst … dass du vielleicht die Ursache dafür bist. Eine Million Tote, seit diese ganze Sache anfing. Warum bin ich hier? Sie haben uns nicht angegriffen. Sie waren keine Bedrohung. Natürlich war Saddam bösartiger Abschaum, aber waren wir so viel besser? Töten ist Töten, egal, wer die Kugel abfeuert. «
    »War an jenem Tag Hass in deinem Herzen?«

    »Hass? Ich war wie benommen. Ich befand mich auf einer Straße, die mit Leichenteilen übersät war, und das Blut von Kindern klebte an meinen Stiefeln. Plötzlich geschah etwas: Ich hörte diesen Schrei. Ich handelte ganz instinktiv. Was hätte ich denn empfinden sollen, wenn sie meine Tochter vergewaltigt hätten? Hass? Natürlich verspürte ich Hass. Du hättest ihre Augen sehen sollen. Sie waren wie die Augen wilder Tiere, voller Lust. Ich hätte sie aufhalten sollen. Ich hätte ihnen das beschissene Hirn wegblasen sollen!«
    »Drei Tote für eine entmenschlichte Seele. Ein Akt des Bösen, der sich immer weiter fortzeugt.«
    »Genau … Ich meine, nein. Es ist nur so, dass ich mich geschämt

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