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Das Ende

Das Ende

Titel: Das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Wohnzimmer. Die Wohnung lag im dreizehnten Stock, zwanzig Meter über der dichten Schicht eines düsteren braunen Mahlstroms. Im Augenblick war der Nachthimmel über dem Balkon sternenklar und bot durch die Spiegelung der Scheibe den bizarren Anblick einer in der Luft schwebenden Stadt: Steven sah sich selbst in seinem Penthouse-Albtraum gefangen … allein.
    Veronica lag auf der U-förmigen Ledercouch. Das bleiche Gesicht der Schwester aus dem Veterans Administration Hospital zeigte keine Schmerzen mehr. Ihre rot geränderten blauen Augen waren starr und glasig. Schon zuvor hatte Steven das Blut von den Lippen und der Kehle seiner Frau abgewischt und die erschreckende schwarze, tennisballgroße Schwellung an ihrem schlanken Hals mit einer Wolldecke verhüllt.
    Er beugte sich vor und küsste die kalten Lippen seiner toten Gefährtin. »Ich habe den Brief für die Kinder vorbereitet … mit allen Anweisungen … genau, wie wir es besprochen haben. Warte auf mich, Liebling. Es dauert nur noch eine Minute.«
    Steven Mennella blies die Kerzen aus. Er räusperte sich und trat durch die offene Glastüre hinaus auf den Balkon. Der Vollmond stand tief über dem Horizont und beleuchtete die dichte, schlammfarbene Wolkenbank, die in seinem Licht kreiste. Eisiger Wind blies Steven ins Gesicht, als er vorsichtig von seiner Lieblingschaiselongue auf das Aluminiumgeländer stieg – und einen Schritt über den Rand des Balkons hinaus machte.

    Der Wind heulte in seinen Ohren, und Eiskristalle bildeten sich auf seinem Fleisch, als er unter der giftigen, von Menschen geschaffenen chemischen Wolke in die Tiefe stürzte …

    Es gab keine Vorwarnung. Gerade noch wich Paolo einem Briefkasten aus – und im nächsten Augenblick wurde der Van von einem menschlichen Meteor getroffen.
    Die Motorhaube wurde nach unten geschlagen, der Motorblock aus seinen Lagern gerissen, und beide Vorderreifen platzten. Paolo trat auf die Bremse, wodurch das beschädigte Fahrzeug seitlich ausscherte und gegen einen Laternenpfahl krachte. Frostschutzmittel spritzte aus dem demolierten Kühler und regnete auf die von spinnwebartigen Sprüngen durchzogene Windschutzscheibe herab, in der eine geborstene Wassermelone zu stecken schien.
    Für einen kurzen Augenblick jaulte die Hupe auf, doch gleich darauf verklang das Geräusch wieder, sodass nur noch eine Art wimmerndes Keuchen der hyperventilierenden Insassen des Fahrzeugs zu hören war. Francesca tastete ihren weit vorgewölbten Bauch ab. »Verdammt, was war das denn?«
    »Alle raus aus dem Wagen!« Shep trat die Beifahrertür auf, wodurch der giftige Dampf des Frostschutzmittels ins Wageninnere drang. Einen Moment lang starrte er die sterblichen Überreste von Sergeant Steven Mennella an, dessen Leiche sich mit nach oben gewandtem Gesicht in die Windschutzscheibe und die Motorhaube gedrückt hatte. Dann drehte er sich weg. »Wir müssen ein neues Auto finden.«
    Ohne auf die anderen zu warten, folgte er der East 68 th Street, wobei er bis zu den Waden in einem eisigen
Fluss stand, als er die quer verlaufende Park Avenue erreicht hatte. Irgendwo muss eine Hauptleitung gebrochen sein. Vielleicht ein Hydrant?
    Doch dann sah er eine Albtraumszenerie vor sich, und er betete, dass alleine der Impfstoff dafür verantwortlich war.
    Es war, als sei die Park Avenue – ein sechsspuriger Boulevard – direkt aus dem Hades aufgestiegen. Hochhäuser, in denen Büros und Eigentumswohnungen lagen, bildeten einen düsteren Korridor, der sich unter einer wirbelnden braunen Wolkendecke zusammenzukauern schien. Das von Menschen geschaffene atmosphärische Phänomen wirkte wie eine gewaltige Isolationsschicht, die verhinderte, dass die Hitze Dutzender brennender Fahrzeuge weiter nach oben stieg. Dadurch war der Schnee geschmolzen, der sich am Rand der Bürgersteige zu zahllosen kleinen Hügeln aufgehäuft hatte, wodurch eine der Hauptverkehrsadern Manhattans in einen Fluss verwandelt wurde. In den Fluten schwammen Benzinlachen, die sich entzündet hatten und kreuz und quer durch die höllische Szenerie trieben.
    Whomp.
    Das ferne Geräusch war irgendwie vertraut und ließ Sheps Nackenhaare zu Berge stehen.
    Whomp. Whomp …
    Er fixierte eines dieser Objekte, die einen Block entfernt direkt aus den Wolken zu fallen schienen. Zwar konnte er den Aufschlag nicht sehen, aber er hörte, wie dieses Etwas auf ein parkendes Auto krachte und die Alarmanlage auslöste.
    Wieder stürzte eines der Objekte in die Tiefe, und gleich darauf

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