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Das Ende

Das Ende

Titel: Das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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entgegennahm, und küsste Patricks Hand. »Mögest du gesegnet sein.«
    »Sei einfach nur vorsichtig. Das Mittel erzeugt üble Halluzinationen. Im Park … habe ich mir vorgestellt, dass etwas über deiner Tochter schwebt. Ich schwöre, es sah aus wie ein Engel.«
    Dawn hob den Kopf. »Du hast sie gesehen?«
    »Wen gesehen?«
    Mit zitternden Händen öffnete Manisha eilig das Fläschchen. »Dawn, trink das! Dann fühlst du dich besser.« Sie goss die Flüssigkeit in den Mund ihrer Tochter. Die Wendung, die die Fragen des Einarmigen genommen hatten, gefiel ihr gar nicht.
    » Sie? Willst du damit sagen, dass das, was ich gesehen habe, real war? Was habe ich gesehen? Antworte mir!«
    Dawn sah ihre Mutter an.
    »Ich heiße Manisha Patel. Das ist mein Mann Pankaj. Ich bin eine Nekromantin – jemand, der mit den Seelen der Toten Verbindung aufnehmen kann. Der Geist, der über Dawn schwebte und den du gesehen hast, hat eine besondere Verbindung zu meiner Tochter.«
    Wieder schwankte der Wagen. Der Aufprall hätte beinahe einen Stoßdämpfer zerstört.

    Francesca schrie auf und schlug Paolo auf den Arm. »Was ist los mit dir? Sie hat gerade gesagt, dass sie mit den Toten spricht. Dann hör gefälligst auf, sie zu überfahren. «
    »Tut mir leid.« Er sah eine Lücke in der Mauer aus Fahrzeugen, überquerte die Fifth Avenue und folgte der 68 th Street weiter in Richtung Osten.
    »Manisha, diese Seele … Ihr sprecht von ihr, als wäre sie weiblich.«
    Die Totenbeschwörerin nickte Shep zu und schluckte den farblosen Impfstoff. »Sie ist meine spirituelle Führerin, seit wir nach New York gekommen sind. Sie hat uns gewarnt und aufgefordert, Manhattan zu verlassen, doch wir waren nicht schnell genug. Wie kommt es, dass du sie sehen kannst?«
    Shep zuckte zusammen, als der Van wild hin und her schwankte und die Schmerzen in seiner Schulter schlimmer wurden. »Das weiß ich nicht. Wie ich schon sagte, der Impfstoff erzeugt Halluzinationen. Um ehrlich zu sein, ich hätte nicht gedacht, dass mehr dahintersteckt.«
    »Was du gesehen hast«, warf Virgil ein, »war das verschleierte Licht der Seele. Vergiss nicht, was ich dir in der Klinik gesagt habe: Unsere fünf Sinne lügen uns an. Sie sind wie ein Gewebe, das die wahre Realität der Existenz wegfiltert. Das Licht kann man nur sehen, wenn es von einem Gegenstand reflektiert wird. Denk an die Tiefen des Weltraums. Obwohl es unzählige Sterne gibt, ist der Raum zwischen ihnen dunkel. Das Sonnenlicht wird erst dann sichtbar, wenn es auf irgendein Objekt trifft – zum Beispiel auf die Erde oder den Mond. Was du gesehen hast, war das Seelenlicht eines Wesens, das Dawn begleitet und das von diesem Mädchen reflektiert wurde.«

    »Warum gerade sie?«
    »Vielleicht besitzt das Mädchen ja etwas ganz Besonderes, genauso wie seine Mutter.«
    »Und das wäre?«, fragte Pankaj.
    Virgil lächelte. »Bedingungslose Liebe zum Schöpfer. «
    Manisha sah den alten Mann an, und Tränen standen in ihren Augen. »Wer bist du?«

    Der Geruch zahlloser Duftkerzen erfüllte die Hochhauswohnung. Sterbende Flammen flackerten in kostbaren Designer-Glasschalen, die auf der Granitplatte des Küchentischs aufgereiht waren und sich in den Edelstahltüren des Sub-Zero-Kühlschranks spiegelten. Weil es keinen Strom mehr gab, ließ sich auch die Druckdifferenz nicht mehr aufrechterhalten, der die übergroße Doppeltür des Geräts normalerweise verschlossen hielt.
    Der vierundvierzig Jahre alte Steven Mennella bewegte sich durch die Eigentumswohnung, als trüge er einen Anzug aus Blei. Steven war Sergeant beim NYPD und seine Frau Veronica eine Krankenschwester, die kürzlich eine Stelle im VA Hospital angetreten hatte.
    Steven nahm eine Kerze vom Küchentisch und trug sie in das Elternschlafzimmer. Er stellte sie auf das Nachttischchen und zog seine Uniform aus, die er sorgfältig in den begehbaren Kleiderschrank hängte. Dann tastete er im dunklen Schrank herum, bis er ein frisch gebügeltes weißes Hemd fand, das er zusammen mit seinem grauen Lieblingsanzug vom Kleiderbügel nahm. Er zog sich rasch an und wählte die gemusterte Seidenkrawatte, die seine Tochter Susan ihm zu seinem letzten Geburtstag geschenkt hatte. Er band die Krawatte um, zog seinen Ledergürtel in die Schlaufen seiner Hose, schlüpfte in
die passenden Schuhe und warf einen raschen Blick in den Schrankspiegel.
    Für einen kurzen Moment überlegte er, ob er das Bett machen sollte.
    Dann verließ er das Schlafzimmer und ging zurück ins

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