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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hatte sich in den Gewässern um Sansibar angeblich sowohl als Pirat wie auch als Piratenjäger betätigt.
    Hier, so stellten Sam und Remi fest, rankte sich um jede Straße und jeden Platz eine Legende, und jedes Bauwerk hatte eine geheime Geschichte. Wenn sie Sansibar verließen, nahmen sie jedes Mal Dutzende schöner Erinnerungen mit.
    Als sie auf den Parkplatz einbogen, sank die Sonne zügig dem Horizont entgegen und zauberte goldene und rote Schatten aufs Meer. Der Duft gegrillter Austern lag in der Luft.
    »Willkommen daheim, Mr und Mrs Fargo«, rief der Portier und winkte dann zwei weiß gekleideten Angestellten, die sogleich herbeieilten und die Motorroller wegbrachten.
    »Guten Abend, Abasi«, erwiderte Sam und schüttelte dem Portier die Hand. Remi wurde mit einer herzlichen Umarmung begrüßt. Sie hatten Abasi Sibale bei ihrem ersten Besuch auf Sansibar sechs Jahre zuvor kennengelernt und sich schnell mit ihm angefreundet. Gewöhnlich luden sie ihn und seine Familie während ihrer alljährlichen Besuche mindestens einmal zum Essen ein. Abasi hatte stets ein Lächeln für sie bereit.
    »Wie geht es Faraja und den Kindern?«, fragte Sam.
    »Sie sind wohlauf, danke. Werden Sie während Ihres Aufenthaltes hier zu Abend essen?«
    Remi lächelte. »Ganz sicher sogar.«
    »Ich glaube, drinnen ist schon alles für Sie vorbereitet«, sagte Abasi.
    Elimu, der Oberkellner, erwartete sie bereits am Eingang. Auch er kannte die Fargos seit Jahren. »Schön, Sie wiederzusehen. Ihr Lieblingstisch mit Blick auf den Hafen ist bereits gedeckt.«
    »Vielen Dank«, sagte Sam.
    Elimu geleitete sie zu einem Tisch in einer Nische, der von einer roten Sturmlaterne beleuchtet wurde und auf zwei Seiten von offenen Fenstern umgeben war. Unter ihnen flammten die Straßenlaternen von Stone Town soeben flackernd auf.
    »Wein?«, fragte Elimu. »Soll ich Ihnen die Karte bringen?«
    »Haben Sie noch diesen Pinot Noir – den Chamonix?«
    »Ja, einen 98er oder einen 2000er.«
    Sam sah Remi fragend an, und sie meinte: »An den 98er kann ich mich noch gut erinnern.«
    »Wie die Dame wünscht, Elimu.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Elimu verschwand.
    »Es ist wunderschön«, murmelte Remi und blickte aufs Meer hinaus.
    »Da kann ich dir nur beipflichten.«
    Sie wandte sich vom Fenster ab, lächelte ihn an und drückte seine Hand. »Du hast ein wenig zu viel Sonne abbekommen«, stellte sie fest. Unerklärlicherweise holte sich Sam an den seltsamsten Stellen einen Sonnenbrand – diesmal waren nur sein Nasenrücken und seine Ohrläppchen gerötet. Schon am nächsten Tag wären die Stellen gebräunt. »Später wird es dich dort jucken.«
    »Es juckt jetzt schon.«
    »Und hast du irgendwelche Ideen?«, fragte Remi und hielt die rautenförmige Münze hoch, die den Nachmittag in einer Schüssel mit zehnprozentiger Salpetersäure verbracht hatte. Und danach hatte sie in Sams geheimer Lösung aus Weißweinessig, Salz und destilliertem Wasser gelegen. Anschließend war sie mit einer weichen Zahnbürste behutsam abgeschrubbt worden. Während viele Stellen blind und unkenntlich blieben, konnten sie ein Frauenprofil und die beiden Worte Marie und Reunion erkennen. Diese Details hatten sie Selma übermittelt, ehe sie ihren Bungalow verließen.
    »Keine einzige«, antwortete Sam. »Allerdings ist das eine höchst seltsame Münzenform.«
    »Stammt sie vielleicht aus einer privaten Münzanstalt?«
    »Schon möglich. Und wenn, dann ist sie ein kleines Kunstwerk. Glatte Kanten, gleichmäßig geformt, ausreichend schwer …«
    Elimu kam mit dem Wein, dekantierte ihn, schenkte beiden eine Probe ein, wartete ihr zustimmendes Kopfnicken ab und füllte dann die Gläser. Dieser spezielle Pinot Noir stammte aus Südafrika. Es war ein vollmundiger Rotwein mit einem Aroma aus Gewürznelken, Zimt, Muskat und etwas, das Sam nicht identifizieren konnte.
    Remi trank einen zweiten Schluck und sagte: »Zichorie.«
    Sams Telefon klingelte. Er schaute auf das Display, formte mit den Lippen den Namen Selma und meldete sich. »Guten Abend, Selma.« Remi beugte sich vor, um mitzuhören.
    »Für mich heißt es guten Morgen. Pete und Wendy sind eben eingetrudelt. Sie vertiefen sich sofort in die tansanischen Gesetze und Ausgrabungsbestimmungen.«
    »Prima.«
    »Lassen Sie mich mal raten: Sie sitzen gerade im Ekundu Kifaru und bewundern den Sonnenuntergang.«
    »Wir sind nun mal Gewohnheitstiere«, verteidigte sich Remi.
    »Haben Sie Neuigkeiten?«, wollte Sam wissen.
    »Über Ihre Münze. Es

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