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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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den nächsten Tag hatte König Connor eine Überraschung versprochen. Aichame interessierte sich nicht dafür, zu sehr fesselte sie der Hüne, der noch immer stattlich wirkte, auch wenn man ihm die vergangenen Jahre ansah. Die Augengläser wirkten kurios, und das Münzamulett reflektierte den Kerzenschein. Doch seine Kraft und seine Wahrhaftigkeit schimmerten auch durch sein Alter hindurch. Nj’Akish hatte nie danach gefragt, wer Ceydas Vater war. Wüsste er es, wie würde er sich verhalten?
    Wenn ich es offenbare, sprenge ich das Fest! Liebe Güte, das wäre ein enormer Skandal!
    Die Leibwachen ihres zukünftigen Gatten zogen sich zurück, und aus den Augenwinkeln nahm Aichame wahr, dass einige von ihnen heftig miteinander stritten. Ihre Worte gingen im Lärm unter.
    Neben Darken saß eine Frau mittleren Alters, schlank und blond. Ihre intelligenten Augen blitzten , und sie strahlte Ernsthaftigkeit, gepaart mit Lebenslust, aus. Bei ihr musste es sich, wenn sie Stonebrocks Saga richtig in Erinnerung hatte, um die legendäre Bluma handeln, die einst eine Barb gewesen war. Wohin man blickte, sah sie Menschen, die mehr für Mittland getan hatten, als je ein anderer zuvor. Der junge Mann etwas weiter entfernt war Steve, der in der Saga noch ein Halbwüchsiger gewesen war und wenn sie sich nicht irrte, konnte es sich bei dem Rothaarigen nur um Jamus Lindor handeln, den Barden und Ziehvater der drei roten Drachen. Neben ihm hockte eine seltsame Gestalt, bei der es sich nur um Egg T’huton handeln konnte, den Zwergriesen, der ebenfalls runde Augengläser benötigte. Diese beiden waren bei den Riesen gewesen, und Aichame erinnerte sich an ihre Tränen, als sie die romantische Geschichte von König Rondrick gelesen hatte, der zu den Riesen ging, um deren Häuptling zu werden.
    Neben Nj’Akish hockte wie eine Kröte König Rod Cam aus dem Westen, von dem Aichame nichts wusste. Ein ige Plätze weiter starrte ein Mann vor sich hin, der ihre Aufmerksamkeit fesselte. Er war mittelgroß, hatte lange braune Haare, die ihm strähnig auf die Schultern fielen, einen schmalen Kinnbart und war unrasiert. Sein Gesicht wirkte auf anziehende Weise attraktiv, denn dunkle Augen glühten über einer schmalen Nase, welche den messerscharfen Lippen Schutz zu bieten schien. Er trug weiche Wildlederkleidung, die seinen sehnigen Körper betonte. Er sah aus wie ein Mann, der weinte, während er tötete.
    Wie komme ich auf diesen Gedanken? Liebe Güte, ich glaube, ich bin müde.
    »Wer ist das?«, fragte sie Nj’Akish, der in eine Hammelkeule biss.
    » Der so aussieht, als träume er?«, schmatzte der König, der ihrem Blick gefolgt war.
    » Ja.«
    » Er heißt Trevor Dar’ont. Man sagt, er sei der beste Dieb von Mittland und stehe in den Diensten von König Cam.«
    » Ein Dieb?« Sie wusste, dass sie naiv klang, und sie wusste, dass Akish das liebte. Wie nicht anders vermutet, hob er die Brauen und die Nase, über deren Spitze hinweg er sie ansah. »Ich wäre froh, einen solchen Mann in meinen Diensten zu haben. Am Hafen berichtete Cam mir, dieser Dar’ont stehle einem Mann die Eier, ohne dass dieser es spürt.«
    Aichame schluckte hart. »Das gibt es nicht.«
    » Man sagt, er könne es.« Nj’Akish wandte sich seinem Weinglas zu und den halbnackten Tänzerinnen. Seine Aufmerksamkeitsspanne für seine zukünftige Königin war erschöpft. Neue Eindrücke waren wichtiger.
    Aichame suchte Connors Blick, doch der war in ein Gespräch mit einem Elf vertieft.
    Ceyda neben ihr trank zu viel. Sie kicherte, als Rod Cam eine zotige Geschichte erzählte.
    » Reiß dich zusammen«, zischte Aichame. »Oder willst du, dass man denkt, die Frauen des Südens sind verdorben?«
    Ceyda feixte. »Aber Mutter. Das sind wir doch. Nur, dass wir es unter einem Schleier verbergen, nicht wahr?«
    Aichame bekam eine Gänsehaut, so kalt klangen Ceydas Worte, obwohl ihr trunkenes Grinsen in ein Lächeln überglitt. Rod Cam lachte und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Alle redeten in der Hohen Sprache.
    »Wir sind anständige Frauen. Du wirst bald die Tochter des Königs sein, also benehme dich entsprechend.«
    » Mutter, Mutter ...«
    Lallt sie? Wann hat sie so viel getrunken? Warum habe ich nicht aufgepasst?
    »Warum diese Prüderie, Mutter? Schließlich ist der Schleier nur die Lüge, die uns umgibt. Doch darunter lauert die Wahrheit. Eine Wahrheit, die wir nie vergessen, oder?«
    Aichames Gänsehaut wurde größer. Hatte sie sich geirrt, was Ceyda anging? War

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