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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Dieses Amulett beherbergt einen Zauber, der Euch so große Schmerzen bereitet, dass Ihr nach wenigen Minuten den Verstand verliert. Falls Ihr überlegt, zu fliehen, ist das nicht möglich, denn schon jetzt beginnt die Magie. Versucht, Eure Beine zu bewegen.«
    Frethmar tat es und stellte erschüttert fest, dass sie wie am Boden festgeleimt waren. Sie waren gelähmt. Nun fing er an, sich zu fürchten. Das hier hatte nichts mit dem dunklen Grauen einer Folterkammer zu tun, war aber nicht weniger gefährlich, auch wenn die Sonne durch die hohen Fenster schien und es angenehm warm war. Man hatte ihn in die Dunkelheit gesperrt, um ihn mürbe zu machen und gehofft, er würde den Standort des Schatzes verraten. Doch da kannte man Frethmar Stonebrock schlecht.
    »Leck dich ...«, schnaufte der Zwerg.
    Der Alte grinste . Er rieb sich mit der freien Hand die Nase. »Es ist erstaunlich, wie viel man zwischen den Zeilen über einen Erzähler erfährt. Ich fand Euch in der Drachensaga genau so, wie ich Euch nun erlebe. Überheblich. Vorwitzig. Anmaßend und arrogant.«
    » Ich tötete Sharkan«, spielte Frethmar seine letzte Karte aus.
    » Ihr wart einer von vielen, mein Lieber, also schneidet nicht auf. Und nun genug der Worte. Versucht, Eure Arme zu bewegen.«
    Auch das gelang nicht , und Frethmar spürte Panik in sich aufsteigen. Er würde Schmerzen ertragen, oh ja. Er würde sich winden und zappeln und zucken. Jedoch die Aussicht, alles bewegungslos ertragen zu müssen, war entsetzlich.
    Und der Schmerz kam mit magischer Kraft. Er zog durch seinen Körper, als reiße jemand ihn in Stücke. Er wollte schreien, brüllen, kreischen, doch er konnte es nicht. Dann war es vorbei.
    Er hechelte und fragte sich, ob er das wirklich erlebt oder nur geträumt hatte.
    » Reden könnt Ihr noch, Stonebrock. Schreie sind Euch untersagt.«
    » Verdammter Mistkerl«, schnaufte Frethmar, und hinter seinen Augen explodierte die Welt in tausend kleine Splitter.
    Muchat lachte. »Wehrt Euch, so sehr Ihr wollt. Es wird schneller gehen, als Ihr denkt. Noch einmal, dann noch einmal, und Ihr werdet winselnd betteln, alles preisgeben zu dürfen. Warum also die Qual? Es könnte jetzt und hier ein Ende haben. Zeigt Euch kooperativ, die Lähmung verschwindet, und das Amulett wandert zurück in meine Kleidung.«
    » Ihr werdet von mir nichts erfahren. Ich schwor es.«
    » Ein Zwergenschwur.«
    » Na und? Ist er deshalb weniger wert?«
    » Ein Schwur, der nur für Zwerge gilt. Wie ich sagte ... kein Zwerg wird das Gold jemals zu Gesicht bekommen.«
    » Wer dann?«
    » Was glaubt Ihr?«
    » Euer König? Damit er aufrüsten kann, um sich zum Alleinherrscher zu machen?«
    In Muchats Gesicht zuckte es , und Frethmar ahnte, dass er nicht nur im Dunklen gestochert, sondern dabei eine Ratte aufgespießt hatte.
    » Und Ihr erwartet, ich helfe Eurem König dabei, Dandoria zu überfallen? Glaubt Ihr wirklich, ich verrate meinen Freund Connor, den König von Dandoria?« Er lachte, was, wie er selbst fand, etwas irre klang. »Eurer verdammter König macht sich zum Herrscher über Mittland, finanziert von Frethmar Stonebrocks Zwergengold?« Er schnaufte. »Lieber sterbe ich, als dass so etwas geschieht.«
    Der Alte versuchte, sich zu fassen, denn er spürte scheinbar, dass er sich verraten hatte. »Ihr Tintenkleckser habt eine mächtige Phantasie.«
    Frethmar grinste bitter und senkte den Kopf. »Tötet mich, Arschloch. Ich sage nichts.«
    » Niemand plant, mit dem Gold ...«
    » Schraubt euch keine Lügen raus, Freund Muchat. Ich weiß, was ich weiß.«
    Die nächste Schmerzwelle war unglaublich. Frethmar meinte, seine Zähne würden ihm aus dem Mund schnellen und sein Bart Feuer fangen. Seine Augen rollten ihm fast aus den Höhlen, und Blut floss ihm aus der Nase durch den Bart auf die Lippen.
    Dann war es vorbei.
    » Scheißkerl, ich bringe dich um!«, fluchte er. Während des Schmerzes war sein Vokabular gebändigt. Er war schlichtweg stumm und kreischte seinen Schmerz bewegungslos nach innen.
    » Die nächste Stufe, Stonebrock, funktioniert folgendermaßen«, sagte Muchat fast analytisch und ohne jede Regung. »Der Schmerz lässt deinen Leib platzen wie eine reife Frucht. Deine Därme quellen nach außen und wie man weiß ... einmal draußen, nie wieder drinnen. Das geht nicht, warum, wissen nur die Götter.«
    » Leck mich ...«
    » Seid Ihr ein Dummkopf oder tatsächlich ein Held?«
    » Such dir was aus.«
    Frethmar seufzte und schloss die Augen.
    Platzen wie

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