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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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das Mädchen einfach nur kälter als ihre Mutter und verbarg ihre wahren Gefühle besser?
    In diesem Moment erhob sich König Connor. Sofort wurde jeder still und sah zum Gastgeber.
    » Ich danke euch allen für diesen wundervollen Abend. Ihr habt eine lange Reise hinter euch und seid gewiss müde. Warme Gemächer warten auf euch. Morgen ist ein neuer Tag, den wir wach und ausgeruht genießen wollen.«
    Mehr musste ein König nicht sagen, wenn überhaupt. Normalerweise genügte es, wenn der Monarch die Halle verließ, um das Treiben umgehend zu beenden. Die Freundlichkeit einer kleinen Abschiedsrede war den hohen Gästen gedankt.
    Connor verneigte sich, prostete allen ein letztes Mal zu, trank einen kleinen Schluck, drehte sich um und verließ durch einen schmalen Gang hinter dem Thronsessel die Halle.
    » Er geht, wenn es lustig wird?«, grunzte Rod Cam. »Wo sind wir hier? Er sieht aus wie ein Barbar und feiert wie eine Jungfrau.«
    » Man sagt, er trinke keinen Wein. Sondern nur Wasser«, sagte Nj’Akish.
    Rod Cam lachte hart. »Nun sind wir alleine. Zwei Könige. Und keiner von uns weiß, was ihn morgen erwartet.«
    » Am Morgen die Politik, am Mittag der Schlaf und später das Vergnügen, nehme ich an«, gab Akish zurück.
    Bedienstete traten herbei und baten die Könige und ihrem Tross, ihnen zu folgen. Sie brachten die Gäste zu den Gemächern.
    Aichame, Ceyda und Nj’Akish gingen gemeinsam.
    Der König des Südens sagte leise: »Schau dir diese Einfachheit an. Alles ist primitiv. Barbarisch sozusagen. Keine Farben. Alles Grau. Die Teppiche sind billig, die Mauern alt.« Er grunzte. »Wenn wir erst das Gold haben, werden wir diese Burg nehmen und daraus ein Heim machen, das des Königs von Mittland würdig ist.«
    » Gold? Welches Gold?«, fragte Aichame.
    Er grinste. »Warte ab, Weib. Warte ab.«
    Sie konnten nicht mehr miteinander reden, da die Bediensteten nahe bei ihnen waren. Freundlich, zuvorkommend, instruiert.
    Aichame lächelte in sich hinein, während sie Ceydas Arm härter hielt, als notwendig war. Connor war ein schlauer Mann. Er wusste, was er tat. Jedes weitere Gespräch und jede mögliche Konspiration wurden im Keim erstickt. Alles war ausgeklügelt und genau geplant. Connor ließ den ersten Abend nicht ausufern, sondern sparte sich alles für den nächsten Tag auf.
    Sie wurden über den Hofplatz geführt, wo es nach Pf erden, nach geschmolzenem Eisen und Gebäck roch. Alles hier in dieser kalten Region schien greifbarer, klarer, stärker zu sein. Kein milder Wind, der durch Palmen säuselte und den Sand aufstob. Kein lauer Hauch, der Worte wie Schatten durch die Stadt wehte.
    Aichame beschloss, genau hinzufühlen. Denn niemand wusste, was der nächste Tag brachte.

8
     
    Er hatte stets gerne gegessen. Ein Spronk, das wäre was, oder besser zwei davon, gut durchgebraten, voller Fett und Aroma. Dass es Menschen gab, die diese leckeren Tiere Meerschweinen nannten, störte ihn nicht, allerdings wunderte er sich darüber. Entweder man hatte Kiemen oder man hatte keine. Und Spronks hatten definitiv keine und nichts mit dem Meer zu tun. Sie waren einfach nur fein, schmackhaft und mmmmh!
    Frethmar hatte Hunger.
    Er fragte sich, wie lange er schon in diesem Kerker weilte, denn die Zeit hatte sich aufgelöst wie Worte, die man betrunken sprach.
    Um ihn herum waren feuchte Steine, war feuchtes Stroh, und s eine Kleidung war feucht von den Alpträumen der Nacht. Der winzige Sonnenstrahl, der durch das Loch weit oben fiel, kam und ging. Die Nächte waren kühl, die Tage waren heiß.
    Man schob Frethmar karge Mahlzeiten durch die Luke, und verschwand. Niemand sprach mit ihm. Was er zu essen bekam, spottete jeder Beschreibung. Als Rotz mit Kotz und Gewürzen, würde er es beschreiben, obwohl er nicht wusste, ob er noch jemals etwas beschreiben würde. Rotzkotzwürz! Er nahm nicht viel davon zu sich, aber wenn ihn der Heißhunger überfiel, schob er es sich mit den Fingern in den Mund, würgte es hinunter und war zornig auf sich selbst und über die Entwürdigung.
    Er wurde das Gefühl nic ht los, dass man ihn behandelte wie einen Lebenslänglichen, dessen Namen man vergessen hatte.
    Es geschah, als er am wenigsten daran dachte.
    Die Tür wurde aufgestoßen, und Licht schnellte in sein Verlies.
    Er kniff die Augen zusammen, aber nicht schnell genug, um die Schmerzen zu verhindern, die wie Blitze in seinen Kopf stachen.
    Zwei Männer, dunkelhäutig und nur mit einem Schurz bekleidet, griffen ihm an den

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