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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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als Eskorte.
    » Ich glaube, unser König Connor sagt sich, ein jedes Volk müsse für seine Belange selbst kämpfen, was ich sehr schätze. Schließlich sind die Zwerge autonom und haben sich keinem der drei Könige angeschlossen, genauso wie die Barbs von Fuure. Man hat beide Völker nie dazu gezwungen. Warum also sollte man sie unterstützen, wenn es keine Allianz gibt?«, unterbrach der Kapitän Darius’ Gedanken.
    Kapitän Chuzzlewit war informiert. Darius machte kein Geheimnis aus dem, was sie herausgefunden hatten. Der Kapitän war ein Getreuer des Königs und hatte dies schon mehrfach unter Beweis gestellt, weshalb er besonderes Vertrauen genoss.
    General Molgan trat hinzu. Der kantige Soldat war die Ausgeburt der Verlässlichkeit und diente dem Königshaus, seitdem Balger tot und Connor Herrscher geworden war. Sein knappes Dutzend Männer formierten sich an Deck.
    » König Akish ist schneller, als wir dachten«, stellte er fest. Seine Stimme klang hart wie Stein.
    » Und mir wird klar, warum wir hier sind«, murmelte Darius.
    Molgan runzelte die Stirn.
    Darius erklärte: »Es geht nicht nur darum, dass wir die Zwerge warnen. Wir sollen verhindern, dass König Nj’Akish an Land geht. Warum König Connor den Zwergen diese Hilfe schenkt, wird er mir erklären, wenn Zeit dazu ist.«
    Der Kapitän nickte verstehend.
    »Ein gefährliches Spiel«, sagte Molgan. »Ohne uns hätten sie mit den Zwergen tun können, was sie wollen. Nun schneiden wir ihnen in den Weg ab. Greifen sie uns an, ist das eine offene Kriegserklärung gegenüber König Connor. Es ist fraglich, ob Akish es darauf ankommen lässt.«
    » Und wenn ihm das egal ist?«, fragte der Kapitän, dem man ansah, dass er die Antwort bereits kannte.
    General Molgan lachte, was sich anhörte, als kratze Metall auf Metall. »Sie sind uns überlegen. Drei Schiffe und zehnmal so viel Männer wie wir. Aber wir werden unser Fell teuer verkaufen, soviel steht fest.«
     
     
    Die Irbina segelte gegen den Wind und wurde geschickt durch die Schneise gesteuert, die den Hafen von Trugstedt vom Meer trennte. Dahinter breitete sich eine Bucht aus, in der mindestens dreißig Schiffe Platz finden würden, und tatsächlich lagen auch zwei vor Anker. Man handelte gerne mit den Zwergen, denn sie waren ehrliche Geschäftsleute.
    Ob e s sich um edles Essbesteck handelte, um fein ziselierten Schmuck oder um verlässlich geschmiedete Waffen – hier bekam man, was das Herz begehrte. Die Zwerge beherrschten ihre Handwerkskünste perfekt, und ihre Waren fand man im ganzen Mittland, was den Bewohnern der Insel Gidweg Reichtum und Ansehen bescherte. Vor allen Dingen die Waffenschmiede waren ein Grund, unabhängig zu bleiben, um es sich im Kriegsfall mit keinem König zu verscherzen.
    Kapitän Chuzzlewit legte die Irbina quer, was ein tollkühnes Unterfangen war, denn sollten die drei Schiffe ihre Fahrt nicht verlangsamen, würde es viele Tote geben, gesplittertes Holz und zerrissene Segel.
    Darius staunte, wie eingespielt die Mannschaft war und wie unbeugsam General Molgans Soldaten wirkten. Es waren nicht viele, aber er hatte die besten ausgesucht.
    Endlich konnte man die Ruderer erkennen, welche die Galeonen antrieben, als hätten sie einen magischen Antrieb. Die Bugwelle türmte sich haushoch, die Ruder versanken sanft, synchron und fast geräuschlos im Wasser. Ein schriller Pfiff wehte über das Wasser und die Ruder wurden eingezogen. Man brauchte gute Augen, um den kleinen Mann zu erkennen, der sich vor dem Hauptmast aufbaute.
    Es handelte sich um König Nj’Akish.
    Neben ihm standen Männer in knielangen, weißen Gewändern, gegürtet und bewaffnet. Mit schlagenden Segeln rauschte die erste Galeone nicht weit entfernt vorbei und vollzog eine Kehre. Auf der Brigg, noch in einiger Entfernung, wurden die Segel eingeholt.
    Ein Mann neben dem König hob einen Trichter aus Blech und rief: »Im Namen von König Nj’Akish, seine Gnaden aus dem Süden, bitten wir Euch, uns Einlass zu gewähren.«
    Darius hätte über die sorgfältige Ausdrucksweise fast gelacht, aber er erkannte die unverhohlene Wut zwischen den Worten.
    Kapitän Chuzzlewit hob seinen Trichter und donnerte: »Kehrt um. Fahrt in den Süden! Hier gibt es nichts zu holen!«
    Sofort kam die Antwort. »Wir sind fast zweihundert Männer. Wir haben drei Schiffe. Auf unserer Brigg befinden sich vierzig Kanonen. Was erdreistet Ihr Euch, uns den Weg abzuschneiden? Wir könnten Eure lächerliche Kogge mit unserem Bug

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