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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Connors oder ihrer Bitte stattzugeben. Doch dann war es um sein eigenes Leben gegangen, was ihm die Entscheidung leicht machte. Es war elegant gelöst worden, zwar auf Messers Schneide, aber erfolgreich.
    Tränen stahlen sich in ihre Augen, als sie das begriff.
    Bluma sah von einem zum anderen.
    Trevor schmunzelte.
    Drinúin tat, als betrachte er den Wolkenflug.
    Jamus grinste offen.
    Egg rieb sich müde die Augen.
    Und Ceyda?
    Sie sah aus, als sei ihr etwas deutlich geworden, das sie nie vermutet hätte. Hinter ihrer Stirn bildeten sich unzählige Fragen, die wie Irrlichter in ihren blauen Augen tanzten.
    »Was hast du vor, Connor?«, fragte Aichame sanft und tupfte eine Träne von der Wange, wobei sie verlegen lächelte. Ihre vertrauliche Ansprache unterstützte die Gedanken, die ein jeder sich machte.
    Hatte Connor auf seine späteren Tage sein Glück gefunden?
    Und wusste Ceyda, wie ähnlich sie dem Barbaren sah?
    Connor rieb sich das Kinn. »Wir befreien Frethmar, das steht fest. Ich will dieses verdammte Großmaul bei mir haben. Gesund und unbeschadet. Ich lasse Plünderungen, Folter und Überfälle nicht zu. Und demnächst auch nicht mehr die Sklaverei. Seit den letzten zwei Tagen weiß ich, dass sich Dinge in Mittland ändern müssen. Auch das steht fest.« Seine Stimme wurde kalt wie Eis. »Und falls der Verstand schweigt, werden die Waffen sprechen, und es wird Blut fließen. Aber nicht hier, nicht in Dandoria, wo der Lichtwurm wirkt.«



TEIL ZWEI
     
    1
     
    Darius sah mit widerstreitenden Gefühlen die Insel der Zwerge am Horizont auftauchen.
    Die Schiffsreise war überraschend gekommen und hatte ihm keine Zeit gelassen, sich von Bluma zu verabschieden. Er hatte während der letzten drei Tage mehrmals ein erschreckendes déjà vu gehabt. Zwar hatte ruhiger Wind geherrscht und keine Böe hatte die Reise gestört, dennoch wurde er das Gefühl nicht los, erst kürzlich intensiv von einem Schiff in einem Sturm geträumt zu haben.
    Das wäre nicht weiter schlimm, gäbe es nicht Anhaltspunkte, die ihn glauben ließen, er hätte einen Sturm erlebt. Er hatte blaue Flecken, er erinnerte sich an sein nasses Gepäck, und das verschwommene Bild eines Skorpions musste ebenfalls damit zusammenhängen.
    Vielleicht habe ich zu lange zu viel gesoffen , dachte er bitter. Das hat meinen Verstand verändert, auch wenn es sich erst viele trockene Jahre später zeigt.
    Kapitän Chuzzlewit drängte sich an einem Tauwerk vorbei und sagte: »Bisher läuft alles nach Plan. Von König Cams Schiffen ist nichts zu sehen, auch nicht von denen des Südkönigs. Ganz offensichtlich gelang es König Connor, seine Gäste noch eine Weile zu beherbergen.«
    » Festzuhalten wäre das bessere Wort«, schmunzelte Darius.
    Der Kapitän, ein intelligenter Mann mittleren Alters, lächelte.
    »Wie lange braucht es noch, bis wir in Trugstedt anlanden?«, fragte Darius.
    » Kurz vor Sonnenuntergang sollten wir dort sein.«
    » Sehr gut. Dann bleibt uns ausreichend Zeit, um die Einwohner zu warnen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.«
    » Sagt, Kapitän«, Darius räusperte sich. »Wisst Ihr etwas von einem Sturm. Der vor einer Woche im Süden herrschte?«
    » Wo soll das gewesen sein?«
    » Meint Ihr die Breitengrade?«
    » Ihr wart in Port Metui, nicht wahr?«
    » Und einen oder zwei Tage zuvor gab es einen schlimmen Sturm ... glaube ich.«
    Kapitän Chuzzlewit runzelte die Brauen. Darius ahnte, was der Mann dachte, aber er beschloss, beim Thema zu bleiben.
    Vom Bug ertönte ein schriller Pfiff, und der zweite Steuermann rief: »Schiff in Sicht!«
    Darius wirbelte herum und hielt sich an einem Tau fest, als die Irbina über einen Wellenkamm ritt.
    » Verdammt«, knurrte Kapitän Chuzzlewit. »Sie sind schneller, als ich dachte. Kein Wunder, sie werden von über dreißig Ruderern befeuert, wohingegen uns nur der Wind bleibt.«
    Darius strengte die Augen an , und der Kapitän reichte ihm ein Magusglas. Jetzt waren die Verfolger besser zu sehen. Drei Schiffe, alle mit dem Wappen von König Nj’Akish. Also hatte man sich unterwegs mit dem dritten Schiff zusammengetan und war jetzt auf dem Weg zur Zwergeninsel.
    War Frethmar auf dem dritten Schiff?
    Darius überschlug, mit wie vielen Männern sie es zu tun hatten. Zwei Galeonen, also sechzig, eher siebzig Männer und eine Brigg, noch  einmal siebzig Männer. Einhundertvierzig Männer, zweifellos alle bewaffnet. Darius fragte sich, warum Connor nicht einige seiner Schiffe mitgeschickt hatte, sozusagen

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