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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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durchschneiden wie kaltes Fett. Ihr werdet ersaufen wie Ratten.« Jetzt hatte der Sprecher seine Höflichkeit abgelegt, und aus der Bitte war eine Drohung geworden.
    Es ging ums Prinzip. König Akish war durchaus klar, was König Connors Schiff bezweckte. Er musste sich maßlos ärgern, dass sein Plan aufgeflogen war und andererseits froh sein, ohne Blessuren Dandoria verlassen zu haben. Was Connor getan hatte, wusste Darius nicht, denn er war im Morgengrauen aufgebrochen und seit drei Tagen auf See. Dass man sie erst kurz vor Gidweg einholte, zeigte allerdings, wie lange Connor seine Gäste noch in Dandoria gehalten hatte.
    Darius ließ sich den Trichter geben. »Hört mir genau zu, König des Südens!«
    Segel flappten im Wind. Bogenschütze n formierten sich. Weiter hinten auf der Brigg schlug jemand eine Trommel. Luken öffneten sich, und schwarzer Kanonenstahl glitzerte im grauen Licht.
    » Ich mache Euch darauf aufmerksam, dass jeder Übergriff auf die Irbina als kriegerischer Akt angesehen wird und sofortige Vergeltung zur Folge hätte. Euch dürfte nicht daran gelegen sein, dass Dandoria sich gegen Port Metui wendet. Weiterhin solltet Ihr wissen, dass König Connor, obwohl wir mit den Zwergen kein Bündnis pflegen, nicht akzeptieren wird, was Ihr vorhabt. Wir sind über den Inhalt der Nachricht, die in Dandoria abgefangen wurde, informiert. Vermutlich wollt Ihr nicht, dass ich dessen Inhalt nun verkünde.«
    Der König lachte. »Es geht um den Schatz, bei den Göttern. Das ist kein Geheimnis.«
    Darius rief zurück: »Diesen Schatz verwehren wir Euch und Euren Leuten. Wir achten die Geschichte des Frethmar Stonebrock, König Rod Cam achtet sie, und auch Ihr solltet das tun. Vergesst nicht, dass Ihr, falls Ihr uns angreift, nicht nur einen Fluss überquert, sondern auch Eure Seite verlasst. Das eine geht nicht ohne das andere.« Darius’ Warnung war scharf wie eine Klinge.
    Eine der beiden Galeonen drehte leicht ab , während König Akish einige Männer um sich gescharrt hatte, mit denen er lebhaft diskutierte.
    » Unser Plan geht vielleicht auf«, murmelte General Molgan.
    » Euer Wort in den Ohren der Götter«, fügte der Kapitän hinzu. »Ich komme mir vor wie eine Maus vor den Mäulern von drei Wildkatzen.«
    » König Akish wurde entlarvt, was seinem Stolz schmerzt. Das ist die Variable«, sagte der General. »Wie wichtig ist Akish heute ein Krieg, der erst übermorgen beginnt? Bis dahin kann er den Schatz besitzen und aufgerüstet haben. Sein Risiko ist geringer als unseres. Und er würde sein Gesicht zurückgewinnen.«
    » Was würde Ihr an seiner Stelle tun?«, fragte Darius.
    General Molgan verzog das Gesicht. »Ich würde angreifen und den Schatz heben.«
    » Wir werden gleich wissen, wie Akish sich entscheidet«, sagte Darius.
    » Ich frage mich, wo sein zukünftiges Weib und seine künftige Tochter sind«, knurrte Molgan.
    » Man sagt, deren Frauen besitzen keine Rechte. Sie kauern vermutlich unter Deck in einer Kajüte und harren der Dinge«, gab der Kapitän zurück.
    » Und Euer Freund Stonebrock?«, fragte der Kapitän. »Ist er irgendwo dort an Bord? Oder hat man ihn in Port Metui gelassen?«
    » Der Text in der Nachricht war unklar«, antwortete Darius.
    Ein Pfiff hallte über das Wasser , und jeder wandte sich der Galeone zu, auf der König Akish Position bezog. Die Kanonenrohre der Brigg wiesen inzwischen genau auf die Irbina, und Darius bekam eine Gänsehaut, als er sich vorstellte, zwanzig dieser mächtigen Waffen würden gleichzeitig tödliche Kugeln zu ihnen schicken. Von ihrer Kogge bliebe nur wenig übrig. Sie hätten ein schnelleres Schiff nehmen sollen, aber die Irbina war das einzige Schiff gewesen, mit dem man umgehend hatte ablegen können.
    Ein zweiter Pfiff und die drei Schiffe waren jetzt so nahe, dass man sich fast ohne Trichter verständigen konnte.
    »Wir werden Euch nicht angreifen, Minister Darken«, klang es blechern zu ihnen herüber.
    Darius seufzte , und der General neben ihm, ein harter Kerl, seufzte auch.
    » Die Götter haben zugehört«, knurrte Kapitän Chuzzlewit.
    » Wir werden Euch deshalb nicht angreifen, weil Ihr uns freiwillig Platz macht und unsere Dinge verrichten lasst. Dreht um und fahrt nach Hause. Nehmt ein Versprechen mit: Wir werden Dandoria auch in Zukunft unbeschadet lassen. Alle wirtschaftlichen Verbesserungen, alles, was wir in Port Metui vereinbarten, verehrter Minister, werden wir einhalten. Uns in nicht an einem kriegerischen Akt gelegen,

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