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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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versuchte sie in der Macht zu finden, doch sie hatte sich mit dieser so wirkungsvoll gegen ihre Krankheit abgeschirmt, dass er sie kaum zu entdecken vermochte. Ihm war klar, dass sie ihn ebenso vage wahrnehmen würde, da er seine eigene Kraft für den Fall, dass die Yuuzhan Vong die Macht irgendwie nutzten, um ihn aufzuspüren, gebündelt und seine Präsenz in der Macht auf ein Minimum reduziert hatte. Seit drei Tagen rannten sie jetzt schon durch das Gebirge und wurden nahezu vom ersten Moment ihrer Flucht an verfolgt. Sie waren, noch ehe sie zu ihrem Raumschiff gelangten, auf die Spuren der Yuuzhan Vong gestoßen und wussten daher, dass die Jadeschwert entdeckt und, wenn es denn stimmte, dass die Yuuzhan Vong alles Technische inbrünstig hassten, längst in einen Schrotthaufen verwandelt worden war.
    Während der Flucht war es ihnen übel ergangen. Der Regen war so unerwartet und mit solcher Macht über sie gekommen, dass Anakin sich ernsthaft fragte, ob die Yuuzhan Vong das Wetter irgendwie manipulieren konnten oder ob andererseits sein Verfolgungswahn von Minute zu Minute zunahm. Die Yuuzhan Vong, die ihnen auf den Fersen waren, schienen großen Spaß daran zu haben, sie aufzuspüren und zu jagen. Immer wieder schossen Rasiermesserkäfer aus den Schatten und fügten ihnen kleine Bisse und Schnitte zu. Anakins Arme brannten vor Müdigkeit und Schmerz. Seine Kleidung, die von all dem Regen und Schlamm schwer wie Blei geworden war, schien mehr aus Löchern denn aus Stoff zu bestehen. Ich habe fast nur noch meine nackte Haut und mein Lichtschwert.
    Hinter der Biegung wurde das Bachbett breiter. Schlanke Felsen, die den Rand säumten wie Zähne, führten ihn zu einem überschatteten Weg. Hohe Bäume verdeckten den nächtlichen Himmel – genau genommen verstellten sie ihm nur die Sicht auf die Blitze schleudernden Gewitterwolken. Mara sackte gegen eine der Felsnadeln, schenkte ihm ein kurzes Lächeln und zupfte sich eine rote Haarsträhne von der Backe. Obwohl sie so ramponiert und zerlumpt war wie er, dazu krank und ausgepumpt, gelang es ihr immer noch, ein trotziges Funkeln in ihre Augen zu legen.
    Plötzlich hob sie den Kopf und richtete den Blick auf etwas hinter ihm. Er wirbelte herum. Kaum ein Dutzend Meter entfernt, auf der Lichtung hinter ihm, sah er drei Yuuzhan-Vong-Krieger. Zwei wichen nach rechts und links aus, während der dritte genau auf ihn zuhielt. Sie näherten sich langsam, vorsichtig, und er fragte sich nach dem Grund. Jeder von denen könnte mich in der Mitte durchbrechen.
    Doch etwas in dem Argwohn, mit dem sie sich bewegten, ließ ihn den Grund schlagartig begreifen. Sie sind nur wegen mir hier. Ich habe bei meinem ersten Kampf zwei von ihnen erschlagen. Alle einzelnen Krieger, die sich mir in den Weg gestellt haben, habe ich besiegt. Ich habe zwar keinen mehr von ihnen getötet, aber vielleicht habe ich ihnen Schande gemacht.
    Anakin traute sich nicht, einen Blick über die Schulter zu werfen. »Mara, die sind hinter mir her. Ich schätze, das ist so eine Art Ehrensache für sie.«
    »Kann sein, dass sie hinter dir her sind, Anakin, aber sie werden mit uns beiden fertig werden müssen.« Er hörte hinter seinem Rücken ihr Lichtschwert fauchen; die Klinge warf blaue Glanzlichter auf die Yuuzhan Vong und ihre feuchten Rüstungen. »Zünde deine Klinge. Ich nehme die linke Seite.«
    »Nein, Mara, lauf weg.« Er fühlte, wie eine Eiseskälte über ihn kam, als sich seine Hände über dem Griff seines Lichtschwerts berührten. Er wusste ohne jeden Zweifel, dass er einen Kampf gegen drei Yuuzhan Vong auf keinen Fall überleben würde. Bei seiner ersten Begegnung mit ihnen und auch noch danach hatte ihm stets die Macht zur Seite gestanden. Behüte mich nur noch dieses Mal, damit Mara fliehen kann. Nur noch dieses eine Mal.
    Er ließ seine Klinge zum Leben erwachen. Der Energiestab glühte in purpurner Intensität. Er hielt ihn vor sich ausgestreckt, den Griff dicht am Leib, und richtete die Spitze gegen den Boden. Er setzte den rechten Fuß vor, beugte das Knie und stemmte den linken Fuß in die Erde. Er konnte alle drei Krieger sehen und nickte ihnen einem nach dem anderen zu. Dann senkte er vor der Gestalt in der Mitte abermals das Kinn, hob die Klinge voller Ungeduld um ein oder zwei Zentimeter an und forderte den Yuuzhan Vong damit auf, näher zu kommen.
    Der mittlere Krieger wirbelte seinen Amphistab über dem Kopf. Die Konturen seiner Rüstung und die Länge des Amphistabs leuchteten unter den

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