Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
Simulationen und für eine Mütze Schlaf. Und halten Sie sich bereit. Wenn sie kommen, müssen wir sie aufhalten. Nichts mehr, aber auch nichts weniger.«
Jacen stand hinter einer der rings um das Lager aufgeschichteten Brustwehren aus Erde und Fiberplastbrocken. Seine Wache war bereits seit ein paar Stunden vorüber. Er hatte sich etwas zu essen besorgt und ein wenig Schlaf zu finden versucht, war jedoch hellwach geblieben. Er war darauf zur Frontlinie zurückgekehrt und hatte einen anderen Mann weggeschickt, damit er seine Kinder ins Bett bringen konnte. Wenn ich mich schon erbärmlich fühlen muss, kann ich wenigstens dafür sorgen, dass es anderen nicht genauso ergeht.
Die Ereignisse der zurückliegenden Woche hatten Jacen furchtbar verwirrt. Seine Vision war unglaublich real gewesen, aber als er loszog, um sie zu erfüllen, war er geradewegs in eine komplette Katastrophe gerannt. Das Bild seines Onkels, der mit zwei Lichtschwertern bewaffnet in das Lager der Yuuzhan Vong marschiert kam, ging ihm nicht aus dem Kopf. Er kannte Luke Skywalker schon sein ganzes Leben und sah in ihm seit jeher seinen Meister, doch bis zu jenem Moment hatte er Luke niemals mit den Augen der anderen betrachtet. Luke hatte seine größten Leistungen bereits lange vor Jacens Geburt vollbracht. Jacen wusste daher, dass sein Onkel eine lebende Legende war, aber er hatte nie die Gelegenheit gehabt, mit eigenen Augen zu sehen, weshalb das so war.
Lukes Auftritt hatte ihn schwer beeindruckt, ebenso wie seine anschließende Schwäche. Luke schien, nachdem er die Macht so unvermittelt eingesetzt hatte, um Jahre gealtert zu sein. Nachdem sie die Courage bestiegen hatten und der Autopilot aktiviert war, hatte sich Luke zurückgezogen, um zu meditieren und sich von der Plackerei zu erholen, während Jacen den Schnitt in seinem Gesicht versorgte. Der Junge hob die Hand und berührte den Wundschorf, den einzigen greifbaren Beweis dafür, wie dicht davor er gestanden hatte, ein Sklave der Yuuzhan Vong zu werden.
Ohne die Wunde würde ich wahrscheinlich gar nicht glauben, was passiert ist.
»Kratz nicht an der Wunde herum, Jacen. Wenn sie sich entzündet, stehst du am Ende mit einer hässlichen Narbe da.«
Der junge Jedi-Ritter drehte sich um und schenkte Danni trotz des Umstands, dass die Grimasse an der Schramme zerrte, ein schiefes Lächeln. »Eine Narbe würde mich verwegener aussehen lassen, meinst du nicht auch?«
Sie legte den Kopf schief und musterte ihn, dann schürzte sie die Lippen und schüttelte den Kopf. »Du brauchst keine Narbe. Du siehst, so wie du bist, wirklich gut aus – vorausgesetzt, du wirst den sorgenvollen Blick los.«
Jacen blinzelte. »Ich bin nicht besorgt, nur verwirrt. Und das sollte eigentlich nicht so offensichtlich sein, es sei denn, du liest meine Gedanken in der Macht.«
»Ich habe geübt, was Jaina mir gezeigt hat, aber ich habe mich die meiste Zeit damit abgegeben, leichte Sachen anzuheben und meine Gefühle abzuschirmen.« Sie drückte die Arme an die Brust. »Seit ich Verbindung mit der Macht habe, bin ich mir bewusst geworden, wie leichtfertig die Leute mit ihren Gefühlen umgehen. Manche sind nichts als Gefäße, bis oben angefüllt mit Emotionen, die sie überall ausschütten.«
Jacen griff in die Macht hinaus und spürte, dass Danni ein ängstliches Schaudern überlief. »Du hast die Dinge ganz gut unter Kontrolle, aber deine Furcht sollte auch dazugehören. Furcht führt zu Hass und…«
»Ich weiß, die Furcht ist ein Schritt auf dem Weg zur Dunklen Seite.« Sie atmete langsam aus, dann stieg sie zu ihm auf den Wall und starrte in die Finsternis. Der Feuerschein ließ ihr Haar golden aufflackern. »Sie hatten mich schon mal, und ich möchte nicht noch einmal ihre Gefangene werden. Das würde ich nicht aushalten, das könnte ich einfach nicht.«
»Sie hinterlassen nicht gerade einen guten Eindruck bei ihren Gästen, wie?«
»Nein.« Sie drehte sich um und sah ihn an. Ihr Gesicht lag halb im Schatten. »Ich wünschte, ich könnte so mutig sein wie du. Du machst noch Witze darüber, ein Gast der Vong zu sein.«
»Es heißt friss oder stirb, Danni.« Jacen lehnte sich über die Brustwehr. »Es ist gar nicht so schwer, mutig zu sein, weißt du. Mut besteht zum größten Teil in der Missachtung dessen, was um einen herum passiert. Ich hatte gar keine Zeit, Angst zu haben, und die hattest du auch nicht, als wir fliehen mussten. Als es darauf ankam, hattest du jedenfalls keine Angst.«
»Aber
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