Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
jetzt habe ich welche. Ich spüre einfach überall Furcht. Überall.«
Jacen nickte bedächtig. »Es gibt eine Menge Furcht in diesem Lager, ja, und noch mehr draußen.« Er deutete in die Dunkelheit. »Du kannst es vermutlich auch fühlen. Wie ein unheimliches Summen in der Macht. Onkel Luke und ich haben herausgefunden, dass diese Wahrnehmung mit den Sklaven der Yuuzhan Vong zusammenhängt. Ich nehme an, dass die erste Welle ihres Angriffs aus Sklaven bestehen wird. Die sind ersetzbar, und die Yuuzhan Vong können mit ihnen ihre Vorgehensweise auf die Probe stellen, ohne dabei allzu viele ihrer Krieger zu opfern.«
»Glaubst du, wir werden siegen?«
Er zuckte die Achseln. »Ich kann nicht erkennen, dass wir eine andere Wahl haben. Ich könnte ja sagen, aber wenn ich mich irre, werden wir nicht mehr da sein, um darüber diskutieren zu können.«
Danni zog eine Augenbraue hoch. »Kein Hinweis auf die Zukunft in der Macht?«
»Nein. Und ich bin auch gar nicht sicher, ob ich daran glauben würde, wenn einer da wäre.« Jacen seufzte schwer. »Ich weiß nicht, was ich denken soll. Noch vor zwei Wochen war ich der festen Überzeugung, dass der einzige Weg für mich, mein Potenzial in der Macht zu verwirklichen, darin bestehen würde, mich zurückzuziehen, ein Einsiedler zu werden und an meiner Verbindung mit der Macht zu arbeiten. Aber jetzt weiß ich, dass ich als Jedi gebraucht werde, um anderen zu helfen. Ich kann dir nicht sagen, wie gut es getan hat, dass ich fähig war, Mara und Anakin zu retten. Kann ja sein, dass man den Jedi da draußen mit Verachtung begegnet, aber hier werden wir, so wenige wir auch sind, als Retter angesehen. Wenn mein Onkel durch das Lager geht, kann man jedes Mal spüren, wie der Stolz und die Hoffnung zunehmen. Es gibt Kinder, die mit Stöcken hantieren und summende Geräusche machen, während sie sich mit vermeintlichen Lichtschwertern duellieren. Mag sein, dass es sich dabei nur um die letzte Hoffnung handelt, an die sich die Leute in schweren Zeiten klammern, aber es ist ein gutes Gefühl, ihnen diese Hoffnung geben zu können.«
»Dann akzeptierst du also, dass ein Jedi auch über seine Beziehung zur Macht hinaus Verantwortung trägt?«
»Eigentlich habe ich gar nicht in diesen Begriffen darüber nachgedacht, doch ich denke, ich muss diese Frage mit Ja beantworten.« Er lockerte unbehaglich die Schultern. »Trotzdem frage ich mich immer noch, ob ich herausgefunden hätte, wo ich mit meiner Vision in die Irre gegangen bin, wenn ich eine irgendwie stärkere Beziehung zur und ein größeres Verständnis für die Macht hätte. Onkel Luke sagt, die Zukunft ist ständig in Bewegung, die Vision könnte also bis zu dem Punkt korrekt gewesen sein, an dem sie sich wegen irgendwas, das irgendjemand verändert hat, als falsch erwies. Doch wenn sich alles bewahrheitet hätte, wären wir jetzt vielleicht nicht hier und hätten deshalb auch Mara oder Anakin nicht retten können, also habe ich nichts dagegen einzuwenden, wie die Dinge sich entwickelt haben. Trotzdem…«
»… wünschst du dir noch immer einen besseren Zugriff auf die Macht. Du willst im Voraus wissen, in welchen Grenzen dein zukünftiger Weg verläuft.« Jacen wandte sich ihr zu und lächelte. »Ja, ich schätze, darum geht es.«
Danni nickte, dann wickelte sie eine blonde Haarsträhne um einen Finger. »Vielleicht ist der Weg, den du suchst genau wie die Zukunft, immer in Bewegung. Vielleicht verlangt der gegenwärtige Abschnitt, dass du den Leuten hier Hoffnung; gibst, und der nächste lässt dich vielleicht schon deine eigenen Ziele verfolgen. Immer wenn du an eine Gabelung kommst, kannst du den einen Weg verlassen und einen neuen einschlagen. Und nur deine vergangenen Erfahrungen können dich dabei leiten.«
»Ja, und ich habe noch nicht sehr viele Erfahrungen gemacht, oder?« Jacen schüttelte den Kopf. »Das hört sich alles an, als hättest du viel über die Macht nachgedacht.«
»Nicht über die Macht, bloß über das Leben. Ich musste mich auch für einen Weg entscheiden. Wir alle müssen das. Ich hätte damals auf Commenor bleiben, heiraten und Kinder haben können, stattdessen habe ich mich bei der ExGal-Gesellschaft beworben und die Stellung auf Belkadan bekommen. Wenn ich diese Tortur heil überstehe, erhalte ich vielleicht die Chance, meine frühere Entscheidung noch mal zu überdenken.«
Jacen fühlte ein leichtes Erröten seiner Wangen. »Du willst heiraten und Kinder haben?«
»Ja, das ist gut möglich,
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