Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
zukommt. Luke kann sich nicht mehr um das zweite große Fahrzeug kümmern. Aber die Torpedos haben uns ein bisschen Zeit verschafft.« Sie deutete auf die Frachter. »Wir müssen alle hier an Bord nehmen und so schnell wie möglich von hier wegbringen. Wir müssen Dantooine räumen.«
Jacen zog die Stirn kraus. »Aber es gab doch bisher nicht genug Proviant für die Reise zu einem anderen System. Und wir sind jetzt schon ein paar Tage hier…«
Anakin sah sich um. »Es gibt nicht mehr so viele Mäuler, die wir füttern müssen.«
Sein älterer Bruder hielt einen Augenblick inne. »Oh.«
»Darauf kommt es nicht an, Jungs.« Leia klopfte beiden auf die Schulter. »Fangt schon an, die Leute zusammen zu treiben. Macht ihnen Beine. Uns bleibt nur noch sehr wenig Zeit, bevor wir alle draufgehen.«
33
Jaina Solo kippte ihren X-Flügler nach backbord und richtete die Maschine anschließend für den bevorstehenden Bodenangriff aus. Sparky schaltete ihre Zielerfassungskontrollen auf den entsprechenden Modus um, und über dem Monitor, der ihr die Oberfläche zeigte, erschien ein Zielgitter. Auf dem Sekundärmonitor berechneten die Sensoren die Anzahl der in jedem einzelnen Planquadrat des Gitters entdeckten Lebenszeichen und wiesen diesen Quadraten bestimmte Farben zu. Die hellsten Farben zeigten an, dass die Konzentration von Leben in diesen Bereichen am höchsten war. Das Bugdisplay fügte dem dort angezeigten Gitter dieselben Farben hinzu, dämpfte diese jedoch, damit die Pilotin auch weiterhin den Boden erkennen konnte.
Jaina wendete ihren X-Flügler und löste Streufeuer aus. Ein Hagel aus hundert Lasersplittern prasselte durch die Nacht und ging über den Yuuzhan-Vong-Soldaten nieder, die aus dem durch die Protonentorpedos verursachten Bombentrichter gekrochen kamen. Ein Teil des Hagels ging ins Leere, andere Schüsse prallten von Rüstungen ab und sausten durch die Luft, die meisten jedoch durchbohrten Reptiliensoldaten und töteten sie auf der Stelle.
Jaina zog den X-Flügler hoch und versuchte die Wahrnehmung sterbender Lebewesen hinter sich zu lassen, doch Schmerz und Verzweiflung klebten an ihr wie Kot an einem Stiefelabsatz. Sie verabscheute es, so viele Individuen abschlachten zu müssen, wusste aber auch, dass sie keine andere Wahl hatte. Diese Reptilien marschierten in einer geordneten Kolonne, und das heillose Durcheinander, das ihr die Stelle bezeichnete, an der sich das Flüchtlingslager befand, machte ihr klar, dass entweder sie die Reptilien tötete oder diese die Flüchtlinge. Und meine Mutter, meine Brüder und Danni…
Gavins Stimme drang knisternd aus der Kom-Einheit. »Renegaten, wir haben einen neuen Auftrag. Die Raumfrachter starten und verlassen den Planeten.« Seine Stimme schwankte einen Moment. »Jeder von Ihnen übernimmt einen Frachter. Die Zuweisungen erfolgen jetzt.«
Jaina sah, dass sie der Impervious zugewiesen worden war, wogegen sie nichts hatte, aber die Impervious war das sechste Schiff des Konvois. »Sparky, gib mir eine Übersicht über alle noch einsatzfähigen Renegaten!«
Der Droide übermittelte ihr einen niederschmetternden Bericht. Von der Formation Eins waren nur noch Colonel Darklighter und Captain Nevil übrig; die Formation Zwei bestand sogar nur noch aus Major Forge. Der dritten Formation war es besser ergangen, hier hatten Major Varth, Jaina und ihr weiblicher Flügelmann Anni Capstan die Schlacht bisher überlebt, doch insgesamt war die Staffel halbiert worden. Die Savage-Staffel bestand nur noch aus einer Formation, und die Toughs… sind alle tot. Wir haben den Himmel von den Skips gesäubert, aber zu welchem Preis.
Jaina aktivierte ihr Kom. »Haben wir schon Koordinaten für den Flug ins All, Colonel?«
»Der Kurs ist noch in Arbeit, Sticks.«
Sie schüttelte den Kopf. Sie waren nach Dantooine gekommen, weil sie zu viele waren, um einen Langstreckenflug durch den Hyperraum zu wagen. Sie besaßen nicht genug Verpflegung. Entweder finden wird irgendwo Proviant oder… Sie warf einen Blick auf die überall im Lager herumliegenden Leichen, auf die das Licht der startenden Frachter fiel.
Plötzlich saß ihr ein Kloß im Hals. Ich hoffe, dass niemand… Sie hätte um ein Haar in der Macht nach ihrer Mutter, ihren Brüdern oder ihrem Onkel gesucht, doch stattdessen konzentrierte sie sich ganz darauf, ihr Schiff neben die Backbordtragfläche der Raumfähre zu setzen und sich den Sternen zu nähern. Ich habe zuerst mal einen Einsatz durchzustehen, ehe ich mir
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