Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
auf den Yuuzhan-Vong-Kreuzer zu, und die blauen Strahlen der Ionenkanonen fielen über das feindliche Schiff her. Ein Beben lief durch die Ralroost, als die zwanzig Abschussrampen für Protonentorpedos an Bord ihre tödlichen Geschosse ausspien.
Die Corusca-Feuer, ein alter Sternzerstörer der Sieges-Klasse, feuerte ihrerseits sämtliche Vibroraketen ab, die sie besaß. Insgesamt achtzig Raketen rasten auf den Yuuzhan-Vong-Kreuzer zu, deren Zielpunkte so gleichmäßig um das feindliche Raumschiff verteilt waren, dass keine Anomalie mehr als eine Rakete einfangen konnte.
Die Schwerkraftanomalie, die die Raumer der Neuen Republik vorzeitig aus dem Hyperraum geholt hatte, löste sich auf, als die Dovin Basale ihre Aktion abbrachen, um das gegen ihr Schiff gerichtete Laserfeuer sowie die Raketen aufzuhalten. Ob der unerwartete Angriff die verfügbaren Dovin Basale einfach überforderte oder ob sich die Wesen bei der Erschaffung des Abfangfelds erschöpft hatten, vermochte niemand zu sagen; jedenfalls gelang es ihnen nicht, alle Laser und Raketen abzufangen. Protonentorpedos pulverisierten die aus Yorik-Korallen bestehenden Rumpfplatten, Turbolaser schmolzen die Plasmastachel ein und sengten lange Furchen in den Schiffsrumpf, und mehr als nur ein Rumpfstachel brach ab und schwebte in den Weltraum hinaus.
Der Yuuzhan-Vong-Kreuzer schoss mit seinen Plasmageschützen zurück. Rotgoldene Energieschauer prasselten gegen die Schilde der Ralroost und schwächten sie bedenklich. Die goldene Energie löste sich auf und verschlang dabei zwanzig Prozent der Schildleistung, doch die Schutzschilde hielten.
Aber wenn wir das hier bis zum Ende durchfechten müssen, werden sie nicht mehr lange halten. Die Vorstellung, dass die Plasmaentladungen durchkommen und den Rumpf seines Raumschiffs zerfressen konnten, ließ Kre’feys Eingeweide revoltieren. Aber falls es keinen anderen Weg gibt, die Frachter hier herauszubringen…
Der Sensoroffizier warf dem Admiral einen Blick zu. »Sir, der Yuuzhan-Vong-Kreuzer zieht sich zurück. Seine Skips tauchen in die Atmosphäre ab.«
Ein allgemeines Jubelgeschrei begrüßte diese Nachricht, doch Kre’fey unterband die Freude mit einer scharfen Handbewegung. »Kommunikation, geben Sie mir die Impervious .«
»Verbindung steht, Admiral.«
»Hier spricht Admiral Kre’fey. Haben Sie noch das Kommando auf meiner Fähre, Senator?«
»Habe ich, Admiral. Wollen Sie es zurückhaben?«
»Ja, bitte. Bringen Sie die Fähre an Bord. Ihre Jäger sollen den Hangar auf der Oberseite meines Schiffs benutzen.« Kre’fey lächelte. »Das heißt, wenn Ihre Untersuchung hier beendet ist.«
»Fürs Erste ja, Admiral.« Der Caamasi seufzte. »Und dem Senat wird mein Bericht vermutlich überhaupt nicht gefallen.«
»Das überrascht mich nicht besonders, Senator.« Der Bothan-Admiral kniff die violetten Augen zusammen. »Und es ist noch ein Grund mehr, warum wir so schnell wie möglich nach Coruscant aufbrechen sollten.«
34
Gavin Darklighter weigerte sich beharrlich, den zahlreichen Schmerzen nachzugeben, die seinen Körper plagten. Normalerweise hätte er sie als bloße Erschöpfung abgetan, aber er hatte auf der Reise von Dantooine nach Agamar und auf dem Weiterflug nach Coruscant genug Ruhe gefunden. Genau genommen fühlte er sich so ausgeruht wie zu keinem anderen Zeitpunkt seiner Laufbahn bei den Renegaten; gleichwohl war ihm bewusst, dass er sich auf einen der schlimmsten Kämpfe eingelassen hatte, denen er und die Staffel sich jemals gestellt hatten.
Und alles, was er auf dem Weg nach Coruscant erfahren hatte, überzeugte ihn davon, dass die Renegaten und die Neue Republik es sich unmöglich leisten konnten, diese Schlacht zu verlieren.
Gavin, Leia Organa Solo, Admiral Traest Kre’fey und Senator A’Kla waren zu einem Treffen mit dem Beraterstab des Staatschefs Borsk Fey’lya geladen, um diesem von ihren Entdeckungen zu berichten. Der selbstgefällige Ausdruck auf Fey’lyas Gesicht und das überlegene Gehabe, das seine Bundesgenossen an den Tag legten, ließen in Gavins Augen keinen Zweifel daran, dass die Berater entweder keine Ahnung von den Ereignissen im Rand hatten – was schlechterdings undenkbar war – oder sie sich auf keinen Fall von den Intrigen und Plänen, die ihnen im Kopf herumspukten, abbringen lassen wollten.
Gavin fürchtete insgeheim, dass Letzteres zutraf, und sah im Untergang der Neuen Republik die logische Folge dieser Einstellung.
Die Ratskammer besaß eine massive
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