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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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auch geschehen wäre, wenn die Rüstung des Kriegers sich nicht plötzlich verkrampft und zusammengezogen hätte. Die Gelenke erstarrten und behinderten die Bewegungen des Yuuzhan Vong. Und als die Rüstung erschlaffte, brach der Krieger zusammen.
    Sein Amphistab zischte und glitt davon.
    Anakin betrachtete die gefallenen Yuuzhan-Vong-Krieger und begann zu zittern. Er ging in die Knie und deaktivierte die Klinge seines Lichtschwerts. Irgendwie war es ihm gelungen, zwei trainierte Krieger zu töten – Krieger von der Art, die sogar Mara große Schwierigkeiten bereitet hatten. Ich dachte, ich könnte vielleicht einen mit einem Trick erledigen, aber beide… Ihm war bewusst, dass dieser Sieg eigentlich unmöglich war, doch mit der Macht auf seiner Seite hatte er trotzdem Erfolg gehabt.
    Anakin fühlte Hände, die ihn berührten. Er hob den Blick und sah Tuber über sich aufragen. Irgendwie hatte sich der Dantari von seinen Fesseln befreit. Tuber gab ihm eine Vinchawurzel, dann steckte er sich selbst eine weitere in den Mund und begann sie zu zerkauen. Nach erheblichem Mahlen und Knirschen spuckte der Dantari eine dicke Paste aus Vincha und Spucke in seine Hand und trug sie auf seine Wunden auf.
    Anakin nickte und kaute seine Wurzel. Sie schmeckte bitter und ließ ihn auf der Stelle den Mund verziehen. Fast würgte er, als er etwas von der Masse verschluckte, doch er spürte, wie der Schmerz in seiner Schulter allmählich nachließ. Vorsichtig tupfte er die Paste auf seine Wunde, und der Schmerz hörte beinahe sofort auf.
    Kein Wunder, dass diese Wurzeln so wertvoll für sie sind. Dann schlug sich Anakin die Hand vor die Stirn. Er wollte meine letzten Wurzeln nicht annehmen, weil er dachte, dass ich sie bei Mara anwende. Es war kein Zufall, dass wir nach Dantooine gekommen sind. Dieses Zeug heilt ihre Krankheit vielleicht nicht, aber es könnte ihr helfen, dagegen anzukämpfen.
    Tuber zog Anakin auf die Beine, dann erteilte der Dantari den anderen in seiner Horde brüllend Befehle. Sie machten sich daran, ihre Habseligkeiten zusammenzusuchen, und wollten anschließend den Pfad beschreiten, der zu Anakins Lager führte. Tuber grinste breit und schulterte den Beutel mit den Vinchawurzeln.
    Anakin schüttelte den Kopf. Er wusste, diese Primitiven waren irgendwie zu dem Schluss gelangt, dass er und Mara gottähnliche Geschöpfe waren, die sie beschützen würden. Und Anakin hätte gerne geglaubt, dass er sie würde schützen können, aber ihm war klar, dass er und Mara sie auf keinen Fall mitnehmen durften. »Das wäre so, als würde ich euch erlauben, eure Häuser in einer Schwemmebene zu bauen. Ihr wärt ständig in Gefahr.«
    Tuber blickte verwirrt auf ihn herab.
    Doch Anakin wusste, was er zu tun hatte. Er konzentrierte sich und nahm seine Machtsinne zusammen, dann projizierte er das Bild eines Bergtals mit hoch stehendem Gras und Dutzenden von Vinchapflanzen in Tubers Geist. Das Tal versprach ein leichtes Leben und musste den Dantari wie das Paradies vorkommen. Und obwohl Anakin glaubte, dass er diesen Ort nur erfunden und eine Illusion erschaffen hatte, um Tuber zu täuschen, wusste ein Teil von ihm, dass er sehr real war und dass er ihn so sah, wie er in diesem Augenblick tatsächlich existierte.
    Anakin überzeugte sich kurz vom Stand der Sonne in seiner Illusion, von der Länge der Schatten und der Position, den Dantooines größter Mond einnahm, und zeigte nach Nordwesten. »Geht dorthin, in diese Richtung, dort liegt eure neue Heimat. Folgt der Küste, und ihr werdet sie finden.«
    Tuber blinzelte, dann streckte er eine Hand aus, als wollte er die Vision berühren, die ihm eingegeben worden war. Anakin ergriff seine Hand und wies damit in nordwestliche Richtung. »Geht.« Er stieß den Dantari sanft an und schaffte es, noch so lange auf den Beinen zu bleiben, bis die Horde einen kleinen Hügel überquert hatte und aus seinem Blickfeld verschwand.
    Dann sank Anakin neben dem Yuuzhan Vong, den er mit dem Lichtschwert niedergestreckt hatte, auf ein Knie. Die Rüstung des Kriegers wies unter der rechten Achselhöhle eine ähnliche Vertiefung auf wie unter der linken, die von dünnen, faserigen Membranen bedeckt war. Anakin kam zu dem Ergebnis, dass es sich bei den beiden gleichartigen Mulden um so etwas wie Kiemen handeln musste. Sein Lichtschwert hatte die verwundbare Stelle der Rüstung durchstoßen und den Yuuzhan Vong auf diese Weise getötet. Und die Todeszuckungen der Rüstung hatten den Angriff des Kriegers

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