Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
schüttelte den Kopf. »Sie haben doch wohl keine Dummheit vor, oder? Wollen Sie diese Knochen auf die Tafanda Bay bringen, um sie als Köder zu benutzen?«
»Ich weiß nicht recht, was ich eigentlich will. Ich hatte noch gar keine Zeit, einen richtigen Plan zu schmieden.« Corran starrte auf seine offenen Hände, dann legte er sie flach auf die Tischplatte. »Mir ist nur klar geworden, ich meine, ich wusste plötzlich, dass ich diese Knochen hier haben will. Vielleicht, um sie in die Sonne zu werfen, damit Shedao Shai, wenn er sie haben will, sein Raumschiff in den Schwerkrafttrichter der Sonne lenken muss und dabei verbrennt… ich weiß auch nicht.«
Kre’fey kratzte sich am Kinn. »Die Knochen im Tausch gegen einen Waffenstillstand? Ich bin nicht sicher, ob das reichen würde.«
Corran schüttelte den Kopf. »Das würde es sicher nicht.«
Luke hörte, wie die Unsicherheit aus Corrans Stimme wich. »Was soll das heißen?«
»Ich habe mich geirrt, als ich sagte, ich hätte etwas, das Shedao Shai will. Ich habe sogar zweierlei. Ich habe die Knochen. Und ich habe mich. Ich habe auf Bimmiel zwei seiner Verwandten getötet. Deshalb hat er Elegos umgebracht. Und jetzt will er mich umbringen.«
Der imperiale Admiral lächelte nachdenklich. »Und Sie wollen ihn töten.«
»Ich hätte jedenfalls nichts dagegen.« Der corellianische Jedi hob den Kopf. »Hier ist mein Vorschlag: Ich fordere den Führer der Yuuzhan Vong zum Zweikampf heraus. Gewinnt er, bekommt er die Knochen. Gewinne ich, bekomme ich Ithor. Wie viel Zeit wollen Sie? Eine Woche? Zwei?«
»Eine Woche wäre großartig. Zwei wären noch besser.« Kre’fey nickte. »Das könnte klappen.«
Luke schüttelte energisch den Kopf. »Nein, das kommt überhaupt nicht infrage.«
»Warum nicht, Meister?«
»Erstens weil Borsk Fey’lya sich niemals dazu bereit erklären wird.«
Kre’fey räusperte sich. »Was mein Vetter nicht weiß, macht ihn auch nicht heiß.«
Corran nickte. »Und wenn es nicht funktioniert, wenn Shedao Shai nicht einverstanden ist, müssen wir auch niemandem erklären, weshalb die Jedi erneut versagt haben.«
»Es ist trotzdem nicht richtig, Corran. Wenn Sie ihn zu einem Zweikampf herausfordern, werden Sie zum Aggressor. Sie zwingen ihn damit zum Handeln. So etwas tun die Jedi nicht.« Du bewegst dich gefährlich nah an der Grenze zur Dunklen Seite, mein Freund. Luke sprach seine Befürchtung nicht laut aus, da er sich nicht ganz sicher war, wie die beiden Admirale darauf reagieren würden.
Der grün gekleidete Jedi saß einen Moment lang schweigend da.
Dann nickte er nachdenklich. »Ich glaube, ich kann Ihre Besorgnis verstehen, Meister. Aber Ihr Einwand rührt an die Diskussion, die wir schon vor ein paar Monaten bei unserer Versammlung hatten. Ich kann spüren, wie die Macht der Vong zunimmt. Und ich weiß, wenn ich so vorgehe, nehme ich ihnen das Heft des Handelns aus der Hand. Elegos ist aus eigenen Stücken aufgebrochen, weil er die Invasion aufhalten wollte, und wenn mir das Gleiche auch nur einen Tag lang gelingt, wächst die Chance, dass noch mehr Leute von hier entkommen. Das ist vielleicht nicht unsere erste Wahl, aber es scheint mir die einzige zu sein, die sich uns im Augenblick anbietet.«
»Aber denken Sie an das Zeichen, das Sie damit setzen. Sie werden Kyp in die Hände spielen.«
»Das weiß ich.« Corran schloss die Augen und lehnte sich zurück. »Ich wünschte, wir hätten eine andere Wahl, Meister, aber dieser Weg scheint mir der einzig richtige zu sein.«
Luke wollte protestieren und Corran einfach verbieten, sich auf den Handel mit dem Yuuzhan-Vong-Führer einzulassen, den er soeben vorgeschlagen hatte. Doch die Gelassenheit, die sein Kampfgefährte ausstrahlte, ließ ihn darauf verzichten.
Stattdessen sah der Jedi-Meister die beiden Angehörigen des Militärs an. »Sie beide stimmen diesem Plan zu?«
Pellaeon schnaubte. »Dass ein Mann eine eigenmächtige Aktion durchführt, um über das Schicksal eines ganzen Planeten und seiner Bevölkerung zu entscheiden? Das ist das Letzte, worauf, sich das Imperium jemals einlassen würde. Nicht bloß wegen des Risikos für den Mann vor Ort, sondern auch weil andere auf diese Weise ermutigt werden, sich ähnlich aufsässig zu verhalten, wenn sie nur glauben, dass ihre Handlungsweise die richtige ist. Wenn er unter meinem Befehl stünde, würde ich ihm diesen Einsatz verbieten, aber so ist es nicht. Außerdem sehe ich, wie verzweifelt unsere Lage ist. Falls dieses
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