Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
niemals zulassen – damit Corellia nicht in den Besitz dieser Macht gelangt.« Er lachte kurz. »Auch wenn die leiseste Chance auf Unterstützung seinerseits bestünde, wie könnten wir sichergehen, dass der Plan nicht durchsickert? Falls es dazu käme, würden sich alle Welten im corellianischen System zur Revolte erheben.«
A’baht schnaubte missfällig. »Fey’lya ist nicht die einzige Stimme im Rat. Es könnte sich auch eine Mehrheit gegen ihn finden.«
Brand und Sovv wechselten einen Blick. »Soweit wir in Erfahrung gebracht haben, würden sich drei der Ratsmitglieder Fey’lya anschließen. Vier der Übrigen stünden gegebenenfalls auf unserer Seite.«
Darüber dachte A’baht nach. Als Reaktion auf die Unruhen in den weiter entfernten Sektoren, die sich besser repräsentiert wissen wollten, waren nach der Verseuchung von Ithor zwei zusätzliche Senatoren in den Rat beordert worden. »Demnach wären vier dafür und vier dagegen. Wer ist das Zünglein an der Waage?«
»Das neueste Mitglied des Rates«, sagte Brand. »Senatorin Viqi Shesh.«
»Ist denn schon jemand an sie herangetreten?«, fragte A’baht. »Inoffiziell natürlich.«
Brand schüttelte den Kopf. »Bislang nicht.«
Sovv presste die Hände aneinander. »Dann würde ich vorschlagen, das bald zu tun, Commodore. Ehe es zu spät ist.«
Ixidro Legorburu ergriff das Wort. »Gibt es Hoffnung, dass die Hutts überredet werden können, uns zu unterstützen, aktiv oder auch indirekt?«
»Geheimdienstagenten auf Nal Hutta und Nar Shaddaa berichten, die Entscheidung der Hutts, ein Bündnis mit den Yuuzhan Vong einzugehen, sei lediglich eine List«, meinte Sovv. »Anscheinend möchten sie die Neue Republik mit Informationen versorgen.«
»Und sind diese Beteuerungen glaubhaft?«, fragte A’baht.
»Wenn man die Allianzen betrachtet, die sie in der Vergangenheit eingegangen sind, so schließen sie sich niemandem an, ohne sich ein Hintertürchen offen zu halten.« Sovv strich sich mit der Hand über das hängebackige Gesicht. »Sogar die Hutts können es sich nicht leisten, auf der falschen Seite zu stehen, wenn die Yuuzhan Vong besiegt werden.«
»Wenn, nicht falls«, betonte Commodore Brand und grinste arrogant. »Solcher Optimismus ist wirklich erfrischend.«
A’baht runzelte die Stirn. »Das kann man wohl höchstens Wunschdenken nennen.«
4
Aus dem Wartezimmer des mit großen Türmen und Zwiebelkuppeln verzierten Palastes, in dem Nal Huttas herrschende Hutt residierte, schaute Nom Anor hinaus auf eine geplünderte Landschaft stinkender Sümpfe, aus denen schimmelüberzogene, verkrüppelte Bäume und von Parasiten befallenes Schilfgras aufragten. Der Himmel, in dem sich Industrieabgase verteilten und durch den Schwärme plumper Vögel flatterten, erstreckte sich wie eine düstere Decke über das Land; häufig fielen trübe, rußige Regenschauer. Die heruntergekommenen Viertel in der Nähe des Raumhafens waren von hier nicht zu sehen, doch die Erde selbst schien nach Verarmung und Verfall zu riechen.
»Was für eine abscheuliche Welt«, bemerkte Kommandant Malik Carr, der zu Nom Anor in den Fenstererker trat.
»Bei den Hutts heißt sie das ›Glorreiche Juwel‹«, erwiderte der Exekutor gleichgültig. »Sie hat schon ihr Potenzial. Auf dem Mond, Nar Shaddaa, sieht es wesentlich übler aus – er ist vollkommen mit Gebäuden und Technik überzogen.«
Malik Carr schnaubte. »Ich kann hier überhaupt kein Potenzial entdecken. Doch vielleicht können Sie mit Ihrem einen, wahren Auge mehr erkennen als ich mit meinen zwei gewöhnlichen.«
Nom Anor zuckte mit dem Mund und lächelte. »Ich halte mich bereits seit einer Weile in dieser Galaxis auf, Kommandant, und ich habe gelernt, dem äußeren Schein nicht allzu große Bedeutung beizumessen.« Er wandte sich ein wenig in Malik Carrs Richtung. »Stellen Sie sich Nal Hutta zum Beispiel nur als Laboratorium für genetische Experimente vor.«
Malik Carr grinste bedächtig. »Ja, ja, das kann sogar ich mir denken.«
Der Kommandant, der Nom Anor an Größe übertraf, zeigte sich in seiner ganzen Pracht, ohne Ooglithmaske oder Kommandantenmantel. Sein mit Schnitten verziertes Gesicht und sein nackter Oberkörper verrieten eine glänzende Militärkarriere. Auf dem Kopf trug er ein straff geknotetes Tuch, dessen Troddeln mit dem üppigen schwarzen Haar verflochten waren, welches wiederum einen Pferdeschwanz bildete, der fast bis zur Hüfte reichte. Erst kürzlich war er vom Rand der Galaxis
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