Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
tragen Ihre Nachkommenschaft bis zur Geburt aus?«, fragte Malik Carr offenkundig erstaunt. Auf Borgas Nicken hin fiel dem Kommandanten die Kinnlade herunter, wenn auch nur leicht. »Wie die Frauen aus unserer niedersten Kaste?«, bemerkte er Nom Anor gegenüber.
Borga runzelte unsicher die breite Stirn.
»Sprechen wir über Geschäfte«, wechselte Malik Carr abrupt das Thema. »Wie… Pedric Cuf Ihnen ohne Zweifel mitgeteilt hat, brauchen die Yuuzhan Vong einige Ihrer Welten – zum Zwecke der Ressourcenbeschaffung. Um dies durchzuführen, müssen wir möglicherweise sämtliche Einwohner der entsprechenden Gebiete umsiedeln, und in einigen Fällen werden wir die betroffenen Welten vollständig umbauen.«
»Ja, das hat Pedric Cuf mir erklärt«, sagte Borga nach einem Moment. »Eigentlich kennen wir Hutts uns gut mit dem Umbau von Welten aus. Als wir aus Varl hierher kamen, war das Glorreiche Juwel keineswegs das Paradies, das Sie jetzt sehen, sondern eine primitive Welt mit dichten Wäldern und ungezähmten Meeren. Es gab sogar eine einheimische Spezies, die Envocii, die wir auf den Mond des Glorreichen Juwels umgesiedelt haben, wo diese armseligen Wesen nach und nach ausgestorben sind. Inzwischen hatten wir allerdings alle Evocii-Gebäude längst durch anständige Paläste und Heiligtümer ersetzt…«
Malik Carr blickte Nom Anor an, während Borga weiterplapperte. »Sie sieht aus wie ein Geschöpf, das einer unserer Gestalter entwickelt haben könnte.«
Nom Anor lachte kurz. »Stimmt. Bei meiner ersten Begegnung mit ihr habe ich das Gleiche gedacht.«
Borga war verstummt und betrachtete Malik Carr zweifelnd. »Ich fürchte, ich bin Ihnen gegenüber im Nachteil, Kommandant«, sagte sie fröhlich und ein wenig unterwürfig. »Obzwar ich einige Fortschritte bei den Lektionen gemacht habe, die Pedric Cuf mir zur Verfügung gestellt hat, bin ich doch noch längst nicht ausreichend vertraut mit Ihrer Sprache.«
Nom Anor räusperte sich. »Der Kommandant bemerkte gerade, wie sehr ihm gefällt, was Sie mit diesem Ort gemacht haben.«
Daraufhin brachte Borga ein unsicheres Lächeln zustande. »In diesem Fall sollten wir uns wieder dem Geschäft zuwenden.«
Malik Carr nickte höflich.
»Im Austausch gegen die Benutzung bestimmter Welten – von denen wir eine bereits zur Verfügung gestellt haben, was als Demonstration unseres guten Willens gewertet werden sollte –, fühlen wir Hutts uns genötigt, die Yuuzhan Vong zu bitten, sich generell aus dem randwärtigen Hutt-Raum fern zu halten und außerdem die Welten Rodia, Ryloth, Tatooine, Kessel und gewisse Planeten im Si’klaata-Cluster und dem Kathol-Sektor zu meiden.«
Borga hob die Stimme, da sie mit Widerspruch rechnete. »Ich bin mir natürlich bewusst, dass eine Ihrer Flotten am Rand des Y’Toub-System in Stellung gegangen ist, doch wir Hutts stehen nicht ohne Mittel und Waffen da, und ein Krieg gegen uns würde Sie nur von Ihrem eigentlichen Ziel ablenken, die Neue Republik zu unterwerfen.« Sie hielt inne. »Das ist doch Ihr Ziel, oder?«
Malik Carr und Nom Anor wechselten einen verblüfften Blick, ehe der Kommandant antwortete. »Über unsere Ziele sollten Sie sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht den Kopfzerbrechen. Darüber hinaus wäre es voreilig, schon jetzt festzulegen, wer Rechte auf welche Welten hat, während wir noch nicht einmal wissen, ob es wirklich zu einer Partnerschaft kommen wird. Diese Entscheidung obliegt in jedem Fall dem Höchsten Oberherrn Shimrra. In der Zwischenzeit schlage ich vor, Sie besprechen die Angelegenheit mit meinem direkten Vorgesetzten, dem Obersten Kommandanten Nas Choka, der Sie sicherlich kennen lernen möchte, wenn er in einigen Tagen im Hutt-Raum eintrifft.«
Borga nickte. »Ich werde ihm gern eine Audienz gewähren; und ich werde mich an Ihre Vorschläge halten und die Bedingungen mit ihm aushandeln. Trotzdem würde ich Ihnen gern etwas vorschlagen, über das Sie umgehend nachdenken sollten. Neben allen anderen Unternehmungen haben wir Hutts eine Vorliebe für den Sklavenhandel – und eine lange Tradition darin. Bei unserer Kompetenz und unserem bewährten Netz aus Raumstraßen und Hyperraumrouten erscheint es mir den gegenseitigen Interessen unserer Partnerschaft am besten zu dienen, wenn wir den Transport der Gefangenen, der Arbeiter, Diener und Opferkandidaten, übernehmen – eine Aufgabe, für die wir geeignet sind wie niemand sonst. Auf diese Weise brauchen die Yuuzhan Vong ihre Schiffe nicht für
Weitere Kostenlose Bücher