Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
nachdem ich mich überzeugt habe, dass unsere Leute hier nicht dazu aufgehetzt werden, einander umzubringen. Gestern Abend habe ich erste Berichte über Ryn erhalten, die sich an Orten herumtreiben, wo sie nicht hingehören.«
»Was für Berichte?«
»Widersprüchliche. Ich habe abgewiegelt und offiziell erklärt, dass es sich vermutlich nur um Gerüchte handelt, dass jemand versucht, Unruhe zu stiften.« Sie zögerte. »Und wo steckt eigentlich Öroma?«
»Er ist irgendwo in der Nähe.«
An einem Ort, wo er nicht hingehört, schloss Leia, und diesmal war sie froh. »Han, wir brauchen Notfallpläne für eine Evakuierung. Wir haben hier ein halbes Dutzend Schiffe, die SELCORE nicht mehr in den Raum schicken wollte. Ich glaube nicht, dass Jaina dazu gekommen ist, sie alle zu überprüfen. Sag Droma bitte…«
»Wenn SELCORE die Schiffe hier gelagert hat, gehören sie jetzt uns.«
C-3P0s Kopf drehte sich. Er fuchtelte hektisch mit den Händen.
»Schon gut«, sagte Leia streng. »Han, jetzt geht es nur noch darum, so viele Leben wie möglich zu retten. Fang an, Leute an Bord zu schicken. Besonders die Vors.«
»Und alle Droiden, die wir unterbringen können«, sagte er. »Wenn die Vong herkommen, sind sie nur noch Müll. Und das schließt auch den Schwätzer dort ein. Schick ihn hierher. In Einzelteilen, wenn es sein muss.«
Leia legte das Kom hin. »Mach schon, 3PO«, sagte sie sanft. »Geh an Bord, bevor die Yuuzhan Vong hier auftauchen. Wir brauchen dich noch.«
Er hatte sich bereits umgedreht und schlurfte auf die Tür zu.
»Admiral Wuht hat also eine Schwäche für verwundete Angehörige der Streitkräfte?«, fragte Mara.
»Scheint so.«
Jaina, die auf einem der Herbergsbetten lag, schien wieder vollkommen wach zu sein. Sobald sich Luke und Anakin zur Erkundung aufgemacht hatten, war sie tief eingeschlafen. Die Gewohnheit einer Kampfjägerpilotin.
Mara stand auf. Sie fühlte sich erheblich weniger wach, und sie musste an all die Dinge denken, die sie hätte tun sollen, bevor sie sich hingelegt hatte. Mit solchen Gedanken im Kopf würde sie selbstverständlich überhaupt keine Ruhe mehr finden.
»R2, ich brauche eine Verbindung zu Admiral Wuhts Büro.«
R2-D2 pfiff bestätigend. Kurz darauf erschien das Bild eines Adjutanten über dem Holoboard des Zimmers.
»Sie haben da ein Problem, Major«, begann Mara ihre Warnung.
Der Adjutant antwortete mürrisch: »Sie glauben vielleicht, dass unser Volk sich mit der Friedensbrigade verbündet hat«, sagte er. »Das ist nicht wahr. Es hat uns nur nicht gefallen, dass man uns einfach befohlen hat, unsere Türen den Flüchtlingen zu öffnen. Aber wir würden nie versuchen, sie zu verkaufen. Wir werden sofort Ermittlungen bei CorDuro-Transport anstellen.«
»Dafür ist vielleicht keine Zeit mehr«, sagte Mara. »Alarmieren Sie Ihre Kampfgruppe.«
Luke und Anakin kehrten bald mit den schlechten Nachrichten über Thrynni Vae zurück und über die sich rasch verändernde Stimmung in Bburru City.
Nach dem Essen erklärte Mara: »Wir sollten Jacen holen – und Anakins X-Flügler.«
»Gut«, sagte Anakin, leicht undeutlich, weil er gerade einen Nährstoffriegel kaute.
Mara warf Luke über einen angebissenen Kroyie-Schenkel hinweg einen Blick zu. »Jaina und ich können die Schatten abflugbereit machen, während du zusammen mit Anakin Jacen rausholst.«
Luke schüttelte den Kopf. »Sie halten jetzt nach mir Ausschau, aber Jaina und Anakin kennen sie noch nicht so gut.«
Mara runzelte die Stirn. »Was willst du damit sagen?«
»Wir beide können die Leute ein bisschen ablenken. Es hat auf dem Hauptplatz der Stadt, an dem sich auch Braruns Zuhause befindet, Demonstrationen gegeben. Wir werden hingehen und mit ihnen reden… ganz offen. Und während wir das tun, können Jaina und Anakin sich reinschleichen und Jacen holen. Und dann treffen wir uns am Dock.«
R2-D2 piepte.
»In Ordnung«, sagte Luke. »Wir lassen dich nicht allein. Du kommst mit Mara und mir. Was immer auch geschieht«, fügte er hinzu, »wir fügen keinem Duros Schaden zu, es sei denn, es geht um unser Leben. Anakin, Jaina – habt ihr das verstanden? Ihr folgt uns in zehn Minuten Abstand.«
Sie nickten.
Nachdem sie sich vorbereitet hatten, fuhren Luke und Mara im Lift nach unten.
»Wie ist denn Jacens Stimmung derzeit?«, murmelte Mara. »Hast du mit ihm gesprochen, seit…« Sie ließ den Satz unvollendet.
»Er hat nicht geantwortet, als ich vor einer halben Stunde versucht habe, ihn
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