Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
zerbrechliche Kuppel von Gateway schützte mehrere tausend Flüchtlinge vor der ätzenden Atmosphäre, und sie hatte die biotechnischen Atemgeräte der Eindringlinge gesehen. Ein einziger schlecht geplanter Angriff – selbst von drei Jedi, die durch die Macht miteinander verbunden waren – , und die Flüchtlinge würden leiden, während es den Feinden höchstens Unannehmlichkeiten brachte.
In der letzten Zeit hatte sie einer Menge unlösbarer Situationen gegenübergestanden. Sie war noch nie so frustriert gewesen.
Und…
»Sie haben ihren Brückenkopf errichtet.« Luke schien ihre Gedanken gelesen zu haben.
»Und das ist eigentlich nur vernünftig«, meinte Mara, »wenn sie glauben, von dort einen besseren Angriffspunkt zu haben.«
»Wenn sie weitere Schiffe erwarten.«
»Genau.«
»Leia sollte sich lieber beeilen.« Seine Worte, ihre Gedanken. »Vielleicht wird Hamner uns rechtzeitig Verstärkung heranschaffen.«
»Luke«, murmelte sie, »mit Fey’lya als Staatschef könnte das noch eine weitere Woche dauern.«
Auf ihrem oberen Schirm trudelte ein dunkelblauer Punkt langsam auf den Planeten zu. Es war einer von Leias Frachtern gewesen, beladen mit Flüchtlingen. Ihre Scanner zeigten sechs Lecks an Backbord. Das Schiff drehte sich langsam um die eigene Achse, während Atmosphäre und Trümmer in den Raum hinaustrieben.
Leia würde die volle Unterstützung der Duros brauchen, sobald sie die anderen Evakuierungsschiffe beladen hatte – und bevor die zweite Welle der Yuuzhan Vong eintraf. Und bevor ihre Bodentruppen herausfanden, was Leia vorhatte, und die letzten Evakuierungsschiffe zerstörten.
Mara fragte sich, ob sie Admiral Darez Wuht wohl Vernunft beibringen konnte. Wenn sie das Gefühl hatte, dass er ehrlich war, konnte sie ihm – ruhig und ohne die »Verräter« zu nennen – sagen, dass Verstärkung auf dem Weg war.
Aber wenn sie die Schatten andockte, lief sie Gefahr, dass irgendein Banthahirn ihr Schiff abschaltete.
In der Ferne schoss Anakin einen zweiten Korallenskipper ab, als der Konvoi in den Hyperraum beschleunigte.
»X-Flügler, ziehen Sie sich zurück«, knurrte es in Maras Kom.
Sie schaltete es ab.
Luke setzte seinen Jäger neben sie, und sie flogen in einer lang gezogenen Schleife auf Bburru zu. »CorDuro und die Friedensbrigade haben Wuht wohl keine andere Wahl gelassen.«
»Wuht kann doch nicht allen Ernstes glauben, dass sie nur den Planeten wollen? Er ist entweder ebenfalls ein Verräter oder… nun, jemand muss etwas gegen diesen Rückzugsbefehl tun. Ich werde es versuchen, um Jainas willen. Sie sagte, dass er ihr gegenüber so etwas wie Mitgefühl gezeigt hat. Aber ich will dort nicht festgesetzt werden.«
»Ich könnte den Jäger wieder in deinen Frachtraum bringen.«
»Und dann im Dock an Bord bleiben?«, fragte Mara. »Oder losfliegen, wenn es nicht anders geht, und zurückkommen und mir Deckung geben?«
»Das gefällt mir auch nicht besonders.« Aber sie mussten etwas unternehmen.
»Ich werde mit ihm sprechen«, beschloss sie. »Wenn sie sich von Jedi bedroht fühlen, wird er sich vor dir noch mehr fürchten als vor mir. Aber ich werde ihm sagen, er soll nicht aufgeben. Dass Verstärkung auf dem Weg ist.«
»Wir haben noch nichts von Hamner gehört.«
»Also wissen wir nicht, ob man seinen Antrag abgelehnt hat«, erwiderte sie.
Sie lenkte das Schiff von Bburru weg. Die Duros wussten nicht, dass sie einen X-Flügler an Bord aufnehmen konnte, und dieses kleine Geheimnis wollte sie auch bewahren.
Luke setzte den Jäger ab, lud R2-D2 aus und ging dann ins dreieckige Cockpit.
Inzwischen hatte sie Bburru auf dem Schirm.
»Port Duggan«, sendete sie, »erbitte Andockerlaubnis.«
»Noch weitere Diskussionsbeiträge?« Borsk Fey’lyas Augen glitzerten rachsüchtig. Niemand am Tisch sagte etwas. »Dann stimmen wir ab.«
Kenth Hamner blieb aufmerksam, aber er hatte kaum mehr Hoffnung. Senatorin Shesh von Kuat hatte eine sehr überzeugende Ansprache gehalten und hervorragende Gründe dafür angeführt, dass nicht ein einziger Jäger aus den anderen Systemen abgezogen werden sollte. Ratsherr Pwoe von Mon Calamari erinnerte den Rat daran, dass andere, besonders der Hutt Randa Besadii Diori, erst vor kurzem aus Duro falschen Alarm gegeben hatten.
Wie Kenth befürchtet hatte, ging die Abstimmung gegen ihn aus.
Er behielt seine würdevolle Haltung. »Ich werde Meister Skywalker benachrichtigen«, sagte er. »Aber Sie sollten diesen Tag lieber nicht vergessen. Wenn
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