Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
ein Mensch mit halb zugekniffenen Augen. »Dieser Dockarm ist geschlossen. Betreten verboten.«
»Mein Schiff befindet sich hier«, erklärte sie. »Und ich werde selbstverständlich an Bord gehen.« Diesmal flocht sie einen Hauch von unterbewusstem Befehl in ihre Worte. »Lassen Sie mich durch.«
»Alle Schiffe an diesem Arm wurden von den Streitkräften requiriert.« Ein Duros kam auf sie zu. »Tut mir Leid. Sie müssen eine andere Gelegenheit finden.«
»Sie werden sich ein anderes Schiff suchen müssen«, erwiderte Mara schlicht. »Sie hatten kein Glück bei Ihrem Versuch, es zu öffnen, nicht wahr?«
»Oh«, sagte der Duros. »Bucht 16-F? Wir haben gerade gesehen, wie ein X-Flügler aus Ihrem Frachtraum gestartet ist.«
»Genau«, sagte Mara. »Und das Schloss der Luke ist ein wenig unkonventionell, aber das hat einen guten Grund. Wenn ich mich auf meinen diplomatischen Status berufe, werden Sie wahrscheinlich meine Papiere sehen wollen.« Es war ein altes Ausweichmanöver, und sie glaubte nicht wirklich, dass es funktionieren würde.
Der Duros streckte eine knotige Hand aus.
»Die Papiere sind an Bord«, sagte Mara. »Kommen Sie mit.«
Er folgte ihr zum Schiff. Leider brachte er dabei seine Schlägertypen mit. Mara verzog das Gesicht. Sie hatte nicht die Zeit, das hier zu einem angenehmen Abschied zu machen.
Sie berührte die Ecken ihres offiziellen Schlosses in einer schnellen, komplizierten Folge, dann drückte sie den Daumen auf die Mitte – aber das war alles nur Theater. Luke hatte einen zweiten Schließmechanismus unter der Beschichtung anbringen lassen, der für einen Nicht-Jedi nicht zugänglich war. Sie öffnete auch dieses Schloss, und das Schott öffnete sich.
Eine Stimme hinter ihr sagte: »Und jetzt Hände hoch.«
Mara war kein bisschen überrascht. Sie fuhr nach links herum, bog dabei die Knie ein wenig und ließ gleichzeitig das Lichtschwert in die Hand gleiten. Bevor noch ein Herzschlag vergangen war, hatte sie es gezündet. »Zwingen Sie mich nicht…«
Hinter dem Menschen stand ein uniformierter Duros und hielt einen Blaster auf sie gerichtet. Mara streckte das linke Bein und riss den Menschen aus dem Gleichgewicht. Ihre Klinge zuckte, als der Duros schoss. Sie lenkte den Schuss ab, sprang rückwärts in die Schatten und schloss dann die Luke.
Von draußen war Klirren und Scheppern zu hören. Sie ließ sich auf den Pilotensitz fallen, schnallte sich an und gab den Dockingkabeln den Befehl, sie freizugeben.
Selbstverständlich geschah das nicht.
»Wenn ihr es unbedingt so haben wollt«, murmelte sie. Sie schaltete die Repulsoren und das Kom ein. »Hafenbehörde«, sagte sie ungerührt. »Hier spricht die Jadeschatten in 16-F. Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre Landebucht zerfetzt wird, sollten Sie die Kabel lösen.«
Jemand schwatzte auf sie ein. Inzwischen waren ihre Antriebslichter grün. Mit einer Hand auf dem Bremshebel ruckte sie einmal, dann noch einmal am Beschleunigungshebel, um die Hafenbehörde zu warnen.
Dann ließ sie die Bremse los und raste aus dem Dock, wobei sie die Kabel und einen größeren Brocken des Außenschotts der Station mitriss. Metall schepperte an Backbord gegen den Rumpf der Schatten, und Mara zuckte bei jedem Knirschen zusammen. Ihre Außensensoren bestätigten elektromagnetische Schlösser an jedem der drei Kabel, die sie nun hinter sich her schleppte. Dagegen war nicht viel zu machen.
Neben ihr schoss ein X-Flügler wie ein glitzernder Wurfpfeil in den Himmel. »Anakin«, rief sie, »ich komme ein bisschen näher. Ich habe diesen lästigen Müll backbord.«
»Ich kann es sehen«, erklang die Stimme ihres Neffen. »Fahr die Schilde hoch, und ich werde…«
»Die Schilde sind aktiv.« Sie lenkte das Schiff von Bburru weg und in den offenen Raum. »In minimaler Ausdehnung. Wenn mein Schiff auch nur einen einzigen Kratzer abkriegt, bist du Banthafutter.«
Ein Laserschuss verfehlte knapp ihre Backbordseite. Sie warf einen Blick auf die Scanner, als Anakin unter dem Bauch der Schatten hindurchraste.
»Nicht schlecht für den Anfang«, sagte sie, »aber es ist immer noch da.«
Sie konnte nicht gegen Korallenskipper kämpfen oder zur Lichtgeschwindigkeit übergehen, solange dieser Müll am Schiff hing.
Dann hörte sie eine zweite, sehr willkommene Stimme, spürte eine zweite starke Präsenz in der Macht. »Bleib auf Kurs, Mara. Ich kümmere mich darum.«
Sie klammerte beide Hände um die Steuerung. Hinter ihr schoss ein Lichtstrahl so knapp
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