Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
Kriegsmeister trat vom Fenster weg.
Etwas Großes, Bräunliches schnellte auf ihn zu. Randas muskulöser Schwanz, der von den Wachen und ihren Geschöpfen nicht festgehalten wurde, fegte den beiden Kriegern die Amphistäbe aus den Händen und schlug dann noch einmal nach dem Kriegsmeister.
»Schnell, Botschafterin!«, brüllte er. »Mein Wunsch wird nun doch noch erfüllt.«
Die hagere Priesterin riss sich das rote Geschöpf vom Handgelenk und schwang es über ihrem Kopf. Leia stürzte sich auf Nom Anor und griff nach dem Lichtschwert, das immer noch in seinem Gürtel steckte. Ohne das würde sie nicht weit kommen.
Die Priesterin ließ das Seil los. Es streckte sich im Flug auf die doppelte Länge aus, traf den Hals des Hutt und wickelte sich darum wie eine Peitschenschnur. Randa schlug mit seinem mächtigen Schwanz nach den Wachen des Kriegsmeisters. Sie duckten sich außer Reichweite. Leia trieb Nom Anor gegen die Wand und versuchte immer noch, mit ihren von dem Klauentier gefesselten Händen ihr Lichtschwert zu erreichen. Seine Nägel kratzten über ihre Arme. Sie drückte den Aktivierungsknopf, und die rubinrote Klinge flackerte. Sie verfehlte den Fuß des Yuuzhan Vong knapp und brannte ein Loch in den Durabetonboden.
Starke Hände zerrten sie weg und hielten ihre Arme mit messerartigen Klauen. Die Wachen des Kriegsmeisters rissen sie von dem angeblichen Wissenschaftler los.
Mitten in ihrem Büro zuckte und bebte Randa und versuchte, mit den Halsmuskeln gegen die fester werdende Schnur anzukämpfen. »Leia«, keuchte er. »… habe Sie verraten… es ist mein Wesen… mir verzeihen…«
Die Trommler der Priesterin schlugen ein Crescendo. Das Garrottentier zog sich noch fester zusammen. Randas riesige Augen quollen vor.
Leia kämpfte vergeblich gegen ihre Wachen an. Die Rüstungen derer, die in Randas Nähe gestanden hatten, hatten nun gewaltige Dellen.
Der Kriegsmeister ging um den massiven Schreibtisch herum, trat gegen den reglosen Schwanz des Hutt und befahl dann seinen Wachen: »Bringt das da in die Küche.«
Vier von ihnen zerrten den Hutt weg. Wäre Randa älter und kräftiger gewesen, hätten sie ihn vermutlich nicht von der Stelle bewegen können, aber ihre körperliche Kraft war verblüffend.
Nom Anor berührte den Griff ihres nun deaktivierten Lichtschwerts. »Wir werden diese Abscheulichkeit erforschen«, sagte er. »Wir werden sie in kleine Stücke zerlegen und unsere Verteidigung gegen diese Dinger damit verbessern können.«
Er steckte das Lichtschwert zurück in seinen Gürtel.
Verschwindet, lauft weg, verschwindet! dachte sie. Warnt die Duros, warnt die Flotte. Verschwindet!
Die Priesterin hob abermals den Arm. Ein weiteres rotes Geschöpf glitt zu ihrem Handgelenk.
Etwas anderes packte Leia von hinten und warf sie zu Boden. Etwas Schweres, Scharfes fiel über ihre Beine und traf sie mit einer Explosion des Schmerzes. Sie biss sich auf die Zunge.
Der Schmerz traf sie abermals. Und wieder, und wieder…
Ein Schrei hallte durchs Treppenhaus. Jacen stürzte aus dem Schrank.
Zwei Krieger standen im Flur, einer an der Treppe, der andere vor der Bürotür, hinter der der Schrei erklungen war.
Jacen sprang die Stufen hinauf zu dem Krieger, der ihm am nächsten stand. Die Rüstung selbst konnte getötet werden, erinnerte er sich. Die verwundbare Stelle war ein Punkt in der Achselhöhle des Kriegers.
Aber am Ende dieses Armes bog sich ein schwarzer Amphistab wie ein Haken und war am inneren Rand zu klingenartiger Härte zugespitzt.
Der Yuuzhan Vong griff an und nutzte seine erhöhte Stellung. Jacen konnte nicht vorhersehen, was der Mann tun würde. Er konnte nur beobachten, wie die Schultern zuckten, wie die Füße sich bewegten. Der erste Schlag seines Gegners trieb Jacen zurück in die Hocke. Er sprang schnell wieder auf und machte mit dem Lichtschwert auf Schulterhöhe einen Schritt an seinem Gegner vorbei. Er benutzte seinen Körper als Drehpunkt und zielte auf die Schwachstelle der Rüstung.
Der Krieger wich aus, und nun polterte auch der Mann, der vor der Tür gestanden hatte, die Treppe hinunter. Aus dem Waffengurt, der quer über seine Brust geschnallt war, schossen drei silbrige Geschöpfe.
Jacen riss das Schwert zurück und stieß mit dem Griff nach dem Kinn des Kriegers. Der Yuuzhan Vong schwang seinen Amphistab nach unten und zielte auf Jacens Hals. Jacen wich aus und spießte den ersten Knallkäfer mit seiner glitzernden, eisgrünen Klinge auf. Der Krieger grinste
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