Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
liefern?«
»Nur, wenn Talfaglio verschont wird − ich mache das schließlich nicht, weil Sie mir so sympathisch sind«, sagte Lando. »Wenn Sie wussten, wie Sie mich hier abfangen konnten, dann wissen Sie auch, wer ich bin. Und dass ich liefern kann.«
Duman Yaght senkte sein Kinn, ein vages Nicken. »Ich habe Ihre Nachricht gehört, ja.«
In der Nachricht, die an einen Horchposten der Yuuzhan Vong geschickt worden war, den die Geister identifiziert hatten, behauptete Lando, von Talfaglio zu stammen und in der Great-River-Jedi-Rettungsorganisation tätig zu sein. Er hatte ausreichend Details vergangener Operationen preisgegeben, um wie ein Tieffliegerpilot zu klingen, dann hatte er sich ein paar Minuten darüber ausgelassen, wie die Jedi ihn verrieten, indem sie Talfaglios Zerstörung zuließen. Zum Schluss nannte er Zeit und Ort und versprach, jeder, der ihn dort träfe, würde hoch belohnt.
Dumans Blick haftete auf dem Datenblock, wo die Jedi mittlerweile leise etwas besprachen. »Ich kann Ihnen im Namen des Kriegsmeisters keine Versprechungen machen.«
»Dann holen Sie sich die Berechtigung, und wir treffen uns am verabredeten Treffpunkt«, sagte Lando. Der nächste Schritt musste vom Yuuzhan Vong ausgehen; der Kerl musste glauben, er treibe die Sache selbst voran. »Ich übergebe sie nicht eher, als ich eine feste Zusicherung habe.«
Der Yuuzhan Vong dachte einen Moment lang nach. »So weit werden Sie es nicht mehr schaffen.« Er tippte mit einem schwarzen Fingernagel auf den Schirm des Datenblocks. »Ihre Jeedai sind nervös. Überlassen Sie sie mir jetzt, und wir werden sehen, was dabei herauskommt. Der Kriegsmeister wird sicherlich interessiert sein − das kann ich Ihnen versprechen.«
»Ich weiß nicht«, meinte Lando und zog den Haken fest. »Werden Sie auf Ihrem kleinen Felsen überhaupt mit so vielen Jedi fertig?«
»Wie wir mit den Sklaven fertig werden, soll nicht Ihre Sorge sein«, erwiderte Duman.
»Wäre es aber doch, wenn sie entkommen und sich auf die Jagd nach mir machen«, sagte Lando.
»Sie werden nicht fliehen. Dessen dürfen Sie sicher sein.«
»Natürlich«, höhnte Lando. Nachdem sein Gegenüber jetzt die Initiative ergriffen hatte, durfte er ein paar Risiken eingehen, und er wollte wissen, warum Duman Yaght so schnell gewusst hatte, dass sich Jedi an Bord der Lady Luck befanden. »Vielleicht sollte ich doch bis zum Treffpunkt weiterfliegen…«
»Das zu entscheiden, liegt nicht mehr bei Ihnen.« Duman Yaghts Stimme klang immer noch milde. »Sie können sie mir jetzt übergeben, und dann werden Sie mit dem Kriegsmeister sprechen. Dieser wird dann von Ihrem Beweis der Sorge um Talfaglios Flüchtlinge beeindruckt sein oder nicht. Oder Sie lassen diese Taste los, und wenn wir dann sterben, werden mit uns eine Million Geiseln untergehen.«
Lando blickte nach unten und fuhr sich über die Lippen, wobei er seine Nachdenklichkeit nicht einmal vortäuschen musste. Duman Yaghts Zuversicht, die Jedi kontrollieren zu können, erfüllte ihn mit Sorge, doch wagte er es nicht, weiter nach Information zu drängen. Er konnte die Taste loslassen und Alarm geben; dann würde er mit größter Sicherheit auf der Stelle sterben, allerdings hatten sie einen solchen Notfall eingeplant. Die Innenluke des Decks würde automatisch versiegelt werden, dann würden Detonit-Ladungen, die in der Außenluke der Luftschleuse versteckt waren, explodieren und den Entershuttle zerstören. Duman Yaght und der Entertrupp würden in den Raum gesaugt werden, und die Lady Luck würde um den Kometen herumjagen und im Hyperraum verschwunden sein, ehe man auf der Exquisite Death begriffen hatte, was überhaupt los war.
Aber die Mission wäre gescheitert, weitere Jedi würden sterben müssen − und warum? Weil Lando ein unbehagliches Gefühl hatte bei etwas, das Duman Yaght sagte? Er schüttelte resigniert den Kopf.
»Wenn Sie es so darstellen«, meinte Lando. Es lag nicht in seiner Verantwortung, die Mission abzubrechen − nicht, wo so viel davon abhing, nicht einmal, wenn die Kinder seines besten Freundes von Gefahr bedroht waren. »Aber ich bin nicht dumm. Ich weiß, wie so etwas funktioniert.«
»Gut«, sagte Duman Yaght. »Dann wissen Sie ja auch, dass das Leben Ihrer Landsleute auf Ihren Schultern ruht. Ich gebe Ihnen einen Villip, damit Sie in Verbindung zu mir treten können, wenn die nächste Lieferung bereit ist.«
Landos einzige Reaktion bestand in einem angewiderten Seufzen.
»Sie brauchen deshalb
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