Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Anlass sah, den Feind über seinen Fehler aufzuklären, ließ Anakin die Holomaske aktiviert. »Ich bin sicher, es handelt sich nicht um einen Höflichkeitsanruf, Schiffsmeister.«
»Kommandant«, korrigierte ihn der Offizier. »Ich habe die Pflicht, das Schiff zurückzuholen, das Sie gestohlen haben.«
»Gestohlen?«, fragte Anakin. »Wir haben es nur geborgt. Sie können es zurückhaben, wenn wir fertig sind.«
Der Villip stutzte einen Moment, dann runzelte er die Stirn. »Ich fürchte, wir brauchen es jetzt. Ergeben Sie sich dem Matalok vor Ihnen, und Sie werden der Einzige sein, der für den… Missbrauch… der Exquisite Death leiden muss.«
Anakin blickte durch die Brückenkuppel und sah ein Oval von der Länge seines Arms vor sich. Die Distanz zwischen den Schiffen betrug kaum mehr als ein Dutzend Kilometer, und trotzdem hatte der Kreuzer das Feuer noch nicht eröffnet. Vielleicht träumte der Kommandant davon, Tsavong Lah siebzehn Jedi zu präsentieren − oder er glaubte, sein Kreuzer habe von einem so kleinen Schiff wie der Exquisite Death nichts zu befürchten.
Lowbacca knurrte einen Bericht, demzufolge ein halbes Dutzend Korallenskipper und ebenso viele Korvetten über der Kloneinrichtung Position bezogen hatten.
»Es ist nicht schwierig, meinem Matalok den Angriff zu befehlen, Jeedai «, warnte der Kommandant. »Meine Falle war gut gestellt, und der Kriegsmeister sagte, wenn wir das Feuer eröffnen müssen, sind die Geiseln von Talfaglio zum Sterben verdammt.«
»Hat er das gesagt?« Anakin öffnete sich für seine Gefährten, damit sie sich auf das vorbereiten konnten, was er plante. »Ich sehe, wir haben keine Wahl.«
In der Hoffnung, Luke habe auf seiner Seite der Galaxis alles unter Kontrolle, nahm Anakin das Lichtschwert von seinem Gürtel, aktivierte es und zerschlug den Grußvillip.
»Volle Kraft voraus, Jaina.« Er schaltete sein Komlink an. »Ganner, ziel auf den Kreuzer. Stell den Zünder auf Annäherung ein, und feuer, sobald du bereit bist.«
»Feuer frei.«
Die Meldung kam fast, ehe der Befehl erteilt war, doch Anakin begriff erst, als die Rakete vorbeischoss, dass Ganner gewusst hatte, was Anakin beabsichtigte. Das Kommandoteam hatte sein Kampfgeflecht automatisch, vielleicht sogar unbewusst, hergestellt, sobald ein Gefecht wahrscheinlich wurde.
Das unerwartete Auftauchen der Rakete verwirrte die Yuuzhan Vong ein paar Sekunden lang. Eine Salve Plasmakugeln tauchte auf, um das Geschoss abzufangen, und das Droidenhirn aktivierte sein Programm für Gegenmaßnahmen. Die Rakete lenkte einen Teil ihrer Energie auf die Schilde und setzte den Weg zu ihrem Ziel in einer ausweichenden Spiralbewegung fort. Anakin brauchte seiner Schwester nicht erst zu sagen, dass sie einen weiten Bogen um das Ziel schlagen sollte. Baradium war die gleiche Substanz, die Thermogranaten zu einer derart fürchterlichen Waffe machte, und die mit dem Sprengstoff voll gepackte Rakete hätte als Munition für eine ganze Angriffsdivision gereicht.
Die Schützen der Yuuzhan Vong versuchten ein paar Sekunden lang vergeblich, die Angriffswaffe abzufangen, dann gaben sie auf und überließen die Verteidigung den Schildmannschaften. Ein schwarzer Punkt erschien einen halben Kilometer von dem Schiff entfernt und saugte die Rakete in ihr Verderben.
Sobald das Droidenhirn die Existenz einer Schild-Anomalie entdeckte, maß es mit seinem Leitlaser die Entfernung zum Ziel, berechnete, dass achtundneunzig Prozent von dessen Masse im Detonationsbereich lagen und löste die Explosion von tausend Kilogramm Baradium aus. Der Kreuzer verschwand in einem grellen Ball weißen Feuers, der für ein paar Augenblicke einer Sonne mit einem Kilometer Durchmesser ähnelte.
Die Exquisite Death wurde von der Druckwelle erschüttert, dann meldete sich Ganner über Komlink. »Was jetzt? Plan D?«
»So in der Art.« Anakin blickte zu der Kloneinrichtung und sah ein Dutzend Yorikkorallenflecken über den Gebäuden. Sie waren nicht herausgekommen, um anzugreifen, also würden sie ihre Energie sparen und erst schießen, wenn die Exquisite Death herangekommen war. Angesichts der Wahrscheinlichkeit, durch einen Fehlschuss eine der Korvetten zu treffen, die sich hinter der Death befanden, schien das die beste Strategie zu sein. »Also, ich möchte Folgendes.«
Anakin hatte seinen Plan noch nicht ganz umrissen, da hielt ihm Ulaha ihren Datenblock hin.
»Was ist das?«
»Ich muss diejenige sein, die beim Schiff bleibt«, sagte sie.
Anakin
Weitere Kostenlose Bücher