Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
wir von der Neuen Republik sprechen«, sagte Leia und war froh über den Vorwand, das Thema wechseln zu können. »Ich habe bemerkt, dass die Datentürme noch intakt sind. Sollte nicht jemand die Aufzeichnungen vernichten?«
»Sollte jemand, ja«, sagte Garv. »Doch Fey’la weigert sich, den entsprechenden Befehl zu geben.«
»Denkt er, dass er den Planeten noch halten kann?«, fragte Han ungläubig. »Dieser Idiot! Wenn die Narbenköpfe die Inspektionsberichte in die Hand bekommen, wird es in der ganzen Galaxis keinen sicheren Ort mehr für eine Basis geben.«
Garvs Miene verzog sich. »Das habe ich auch schon geäußert.«
»Sicherlich wird der Staatschef den Befehl erteilen, wenn es notwendig wird«, sagte Leia. Jetzt begannen Turbolaser, von den Dächern Coruscants auf feindliche Schiffe zu schießen, und ihrer Meinung nach war der richtige Moment bereits gekommen, doch war Garv Tomas ein zu guter Offizier, um selbst unter diesen Umständen seine Kompetenzen zu überschreiten. »Dennoch wäre es vielleicht angebracht, die Ladung bereits scharf zu machen, oder, General?«
Garv lächelte. »Durchaus angebracht.«
Er gab einen Befehl in einen Datenblock ein und schickte einen Offizier los, der überprüfen sollte, ob die Anordnung ausgeführt wurde, dann führte er sie durch den Hangar zur Bürosuite des Staatschefs oben im Turm. Nach einem kurzen Disput mit einem Vorzimmerdroiden, den Garv überzeugte, indem er eine Sicherheitsvorrangschaltung nutzte, ließ der General sie ein und zog sich zurück, um sich weiter seinen Pflichten zu widmen. Sie fanden Fey’la ohne die üblichen Berater und Speichellecker vor, wie er allein mitten in seinem riesigen Büro stand und ein holografisches Display der zusammenbrechenden Verteidigung von Coruscant betrachtete.
Die Situation war hoffnungslos. Die Reste der Flotte waren entweder umzingelt oder vom Planeten abgeschnitten, manchmal beides. Die Hälfte der Verteidigungsplattformen stürzte aus dem Orbit ab, der Rest blinkte, was auf schwere Schäden hinwies. Die Sicherheitsstreitkräfte des Planeten lieferten sich in ihren V-Flüglern und Howlrunnern heftige Gefechte mit dem Feind, doch selbst die Überlegenheit ihrer Schiffe beim Kampf in der Atmosphäre konnte gegen die schiere Zahl der Yuuzhan Vong nichts ausrichten. Landeschiffe formierten sich bereits überall zum Angriff, und Leia erkannte, dass die Schlacht bald auf den Dächern ankommen würde.
Fey’la brauchte eine Minute, bis er seine Gäste bemerkte. »Na, Prinzessin, kosten Sie Ihre Schadenfreude aus?«
Leia zwang sich, freundlich zu antworten. »Nicht im Geringsten, Staatschef.« Sie hoffte nur, Hans Gesicht würde nicht die Meinung ausdrücken, die er bisher über Fey’la gehegt hatte, während sie die Hände ausstreckte und auf den Bothan zuging. »Ich wollte mich entschuldigen.«
Fey’la legte die Ohren an. »Entschuldigen?«
»Weil ich dem Militär nicht geholfen habe«, erklärte sie. »Ich fürchte, ich war zu sehr mit meiner Trauer beschäftigt.«
Sofort verwandelte sich Fey’las Mimik, und er nahm ihre Hände in die Pfoten. »Aber nicht doch. Ich bin derjenige, der sich zu entschuldigen hat, weil ich Sie zu einem solchen Zeitpunkt belästigt habe.«
»Es war vermutlich von großer Wichtigkeit, sonst hätten Sie es nicht getan.« Zufrieden damit, dass Fey’la bereits überlegte, wie er sie zu seiner dringend benötigten Unterstützung einsetzen konnte, richtete Leia den Blick auf das Display. »Unsere Situation sieht schlecht aus. Werden wir uns halten können?«
»Wir müssen«, antwortete Fey’la. »Wenn Coruscant fällt, fällt damit meine Regierung.«
»Ja, und das wäre doch wirklich schade, nicht?«, sagte Han.
Leia widerstand dem Impuls, ihm auf den Fuß zu treten, lächelte und gab vor, den Sarkasmus nicht bemerkt zu haben. »Mein Mann will damit nur ausdrücken, dass Sie sich unserer Unterstützung sicher sein dürfen, Staatschef Fey’la.« Sie zog Han zu sich heran. »Nicht wahr, Liebling?«
»Oh, gewiss, Teuerste.« Han klang ehrlich − oder jedenfalls ehrlich genug, dass Fey’la ihm zunickte. »Staatschef Fey’la kann sich auf uns verlassen.«
Leia setzte eine ernste Miene auf. »Wenn Sie meinen, ein paar Worte von mir würden helfen…«
Fey’las Lächeln wirkte eher erleichtert als besorgt. »Was könnte es schon schaden? Wenn das Militär weiß, dass Sie bei mir sind, wird es hinter meiner Regierung stehen. Das war das Problem, wissen Sie − die Senatoren sind
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