Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
einfach nach Hause verschwunden, und jeder hat sich ein Stück Flotte geschnappt.«
»Ich weiß«, sagte Leia. »Ich habe die Nachrichtenvids gesehen. Ist die Kom-Zentrale noch drüben am Fenster?«
»An der Stelle war sie für baldavianische Lippenleser zu leicht einzusehen.« Fey’la nahm sie am Arm und führte sie zu einer Kammer, die zu ihren Zeiten ein Wandschrank für Mäntel gewesen war.
»Es gibt nur eine einzige Stelle mit offenem Wasser auf diesem Planeten, und genau da lässt du unsere X-Flügler reinfallen?«, beschwerte sich Mara und band sich eine aufblasbare Schiene um den gebrochenen Knöchel. »Die einzige ! Was hast du dir dabei gedacht, Skywalker?«
»Mara, ich hatte keine andere Wahl«, sagte Luke. Die Hitze der Triebwerke hatte die Fasern im Rückenteil seiner Fliegerkombi schmelzen lassen, und er würde sich das Haar kurz schneiden lassen müssen, damit es wieder einigermaßen menschlich aussähe. »Sonst wäre ich in einen der Türme gekracht.«
Mara und Luke starrten auf das von Flammen erhellte Wasser des Westsees, eines riesigen künstlichen Sees und Erholungsareals, das sich über tausende, vielleicht zehntausende von Dächern erstreckte. Ein Dutzend Strudel markierte Stellen, wo Abstürze nicht so kontrolliert erfolgt waren und Schiffe das Durastahlbett durchbohrt hatten, sodass der Inhalt nun in die unteren Ebenen von Coruscant floss. Alles in allem war es kein schlechter Ort, um die X-Flügler aufprallen zu lassen, nachdem Mara und Luke ausgestiegen waren, doch war der Boden so übersät von Droiden- und Luftgleiterschrott, dass es selbst für Luke schwierig war, seine geliebte R2-Einheit zu finden.
Mara zog an der Schlaufe und zuckte nicht, als die Schiene sich um ihren gebrochenen Knochen zusammenzog, dann nahm sie eine Injektion aus dem Notfallmedipack und spritzte sich eine Bacta-Betäubung. Normalerweise hätte Mara auf jeder Form von Schmerzmitteln verzichtet, aber während der nächsten Stunden würden sie unterwegs sein, und sie wollte aus ihrer Verletzung keine Behinderung machen. Die Yuuzhan Vong brachten bereits die großen Schiffe nach unten, um gegen den Beschuss von den Dächern vorzugehen, und sie spürte, dass die Byrt mit Ben an Bord noch nicht in den Hyperraum entkommen war. Sie mussten so schnell wie möglich in den Orbit zurückkehren.
Schließlich streckte Luke die Hand über dem Wasser aus. In der Ferne durchbrach etwas die Oberfläche und nahm die Form eines versengten X-Flüglers an. Zwei Yuuzhan-Vong-Luftskiffs preschten sofort heran, um anzugreifen, und zogen abwechselnd das Feuer einer nahen Turbolaser-Batterie auf sich. Ein paar Sekunden lang bildete sich am Himmel ein grelles Netz aus Plasmakugeln und Energieblitzen, bis sich eines der Skiffs in seine Einzelteile auflöste und das andere nach oben zog und, verfolgt von Laserblitzen, in der Sonne verschwand.
Mara winkte der Mannschaft an der Batterie dankbar zu, die auf einem benachbarten Dach so gut getarnt war, dass sie ohne Hilfe der Macht kaum zu erkennen war. Luke brachte den X-Flügler ans Ufer und hob den wild zirpenden R2-D2 aus dem Astromech-Sockel. Abgesehen von ein paar Hitzenarben wirkte der Droide intakt, und seine Aufregung bestätigte nur die Unversehrtheit der hermetischen Versiegelungen, die offensichtlich Feuer und Wasser heil überstanden hatten.
Hoch über ihnen gab es eine Explosion, die kurz an Helligkeit die der Sonne übertraf und lange Flammenzungen über den Himmel warf. Mara und Luke schauten zu und konnten schließlich einzelne Trümmerstücke erkennen, die auf den Planeten stürzten, doch war nicht auszumachen, ob es sich um ein Schiff der Neuen Republik oder der Yuuzhan Vong handelte. Von Verzweiflung angesichts ihrer Situation überwältigt, schlang sie den Arm um Lukes Ellbogen und erlaubte ihm, sie zu stützen und den gebrochenen Knöchel zu entlasten.
»Luke, wie sollen wir das schaffen?« Aus der Luft hatten sie gesehen, dass die Schwebestraßen entweder mit Verkehr verstopft oder von Trümmern blockiert waren, und beide wussten, selbst in dem Fall, dass sie einen Raumhafen erreichten, würde jedes Schiff, das diese Bezeichnung verdiente, längst den Planeten verlassen haben. »Wir dürfen uns glücklich schätzen, wenn wir selbst von hier wegkommen. Wie sollen wir Ben retten?«
Luke nahm sie in den Arm. »Vertraue der Macht, Mara.«
»Mehr hast du dazu nicht zu sagen?«, fragte Mara verbittert. »Hat es Anakin gerettet, der Macht zu
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