Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
hatte, dann aktivierte sie den Holowürfel. Er spielte eine kurze Vidnachrichten-Sequenz ab, in der über eine neue Bewegung im Senat berichtet wurde, die sich für eine Beschwichtigungspolitik einsetzte und eine Abstimmung verlangte, mit der die Jedi zu Gesetzlosen erklärt und die Waffenstillstandsbedingungen von Kriegsmeister Tsavong Lah akzeptiert werden sollten. Obwohl die Unterstützer eindeutig Senatoren von bislang unbesetzten Kernwelten waren, erschien Lukes Bild nach dem Bericht, und er erklärte, Viqi Shesh sei die Anführerin dieser Bewegung. Sie habe bereits eine Vereinbarung mit Borsk Fey’la getroffen, und Luke bat Leia und Han, ihm jegliche Informationen über ihre Verbindungen zu CorDuro zu schicken. Er warnte sie auch, dass Sheshs Stabschef eine stille Abmachung mit dem Geheimdienst der Neuen Republik getroffen hatte, damit er benachrichtigt wurde, sobald man ihren Aufenthaltsort erfahren habe.
Luke hatte sich noch nicht ganz verabschiedet, da warf Leia den Würfel schon gegen die Wand. »Diese Frau ist das reinste Gift. Mich zu töten genügt ihr nicht − jetzt geht sie gegen alle Jedi vor!«
Han sah von Leia zu dem zerbrochenen Würfel. »Sie hat jedenfalls den Mord an einem Holowürfel auf dem Gewissen, das ist sicher.«
»Sie ist korrupt. Und wir wissen das«, sagte Leia. »Die einzige Frage ist, wie korrupt.«
»Spielt das eine Rolle?«, fragte Han. »Wir können es nicht beweisen. Wenn wir sie nicht ermorden, können wir sie kaum davon abhalten, dieses Beschwichtigungsvotum zu beantragen.«
»Ermorden?« Leia stützte sich auf die Lehne ihres Stuhls und küsste Han. Sie küssten sich häufig in letzter Zeit. »Han, du bist ein Genie.«
Er wirkte besorgt. »Vielleicht… glaubst du tatsächlich, das würden wir schaffen?«
»Nicht körperlich«, sagte Leia. » Politisch. Rufmord. Wir versuchen, ihren wahren Charakter zu entlarven.«
Han blickte sie verwirrt an. »Leia, sie ist von Kuat. Niemand erwartet von ihr, Moral zu haben.«
»Und genau deshalb wird es funktionieren«, sagte Leia. »Es ist Zeit, dass wir zur Abwechslung mal Viqi Shesh jagen. Das ist unsere einzige Möglichkeit, diese Sache zu gewinnen.«
»Ich bin sehr fürs Gewinnen«, stimmte Han zu. »Aber mit dem, was wir bisher haben, werden wir das vermutlich so bald nicht hinbekommen.«
»Dann, mein Lieber, solltest du deine Definition von Gewinnen ein wenig ausweiten.« Leia tätschelte seine Wange, wandte sich an C-3PO, der sich dem zerschmetterten Würfel bereits mit einem Kehrgerät näherte, und sagte: »Bring mir einen Datenblock. Und besorg mir die Kom-Adresse von Senator Kvarm Jia. Ich brauche ihn, um einen Korruptionsausschuss ins Leben zu rufen.«
»Ohne Beweise?« Ein schurkisches Lächeln spielte um Hans Lippen. »Ich dachte, du würdest keine schmutzigen Spielchen treiben.«
»Ausnahmsweise doch«, sagte Leia. »Diese Frau versucht, meine Kinder zu Gesetzlosen zu machen.«
7
Wie ein schwarzer Tropfen kam ein verbeulter CEC YT-1300-Frachter vor dem Fenster in Sicht, und die Emissionen der hinfälligen Ionentriebwerke flackerten ziellos vor Coruscants blendender Nachtseite. Trotz des steten blauen Strahls der hochgezüchteten Sublichttriebwerke seines eigenen Schiffes bezweifelte Han, dass das Flackern sie verraten würde. Die Launenhaftigkeit des Falken war zu gut bekannt − und die Wahrscheinlichkeit, dass er während der Gefechte auf der Reise Schaden genommen hatte, zu hoch −, um im Kontrast dazu mehr als nur die beiläufige Frage aufzuwerfen, was diesmal nicht stimmte.
Die Geschützkanzeln waren eine andere Geschichte. Hergestellt auf dem Zinnober-Mond aus zwei aufgegebenen Rettungskapseln, würde sich von ihnen niemand täuschen lassen, der genauer hinschaute − insbesondere wenn die betreffende Person erwartete, dass die Stützpfosten als Kanonenläufe fungierten, herumschwenken und schießen konnten.
Han sah weiter nach vorn zu dem großzügigen Mannschaftsdeck der Jolly Man, wo Izal Waz an der Kommunikationsstation saß und die Sureshot mithilfe einer Fernsteuerung nach Coruscant lenkte. »Sind Sie sicher, dass Ihnen das wirklich recht ist?«
»Kennen Sie einen besseren Weg, ihre Falle zuschnappen zu lassen?«, fragte der Arcona.
Han schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen.«
»Dann fragen Sie lieber nicht.« Izal konzentrierte sich auf die Systemanzeige vor sich und verließ sich auf Computertasten und ein Druckkissen, um sein verbeultes Schiff zu steuern. »Sie ist sowieso nur noch
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