Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
links und jagten durch die gefährliche Zone, immer bemüht, Plasmakugeln und Magmageschossen auszuweichen. Jetzt aus der Nähe spürte er auch die Yuuzhan Vong, ein undeutliches Wabern, das gerade stark genug war, um seine Aufmerksamkeit in einem wichtigen Moment abzulenken. Er war versucht, den Schimmerer-Fokuskristall aus seinem Lichtschwert zu holen. Ein Sternjäger-Gefecht war nicht der richtige Ort für Unkonzentriertheit.
Der X-Flügler legte sich scharf nach rechts, während Fünfer, der im Gespann mit den anderen Astromech-Droiden arbeitete, ein Ziel anvisierte. Jetzt, da die Gefahr von Orientierungslosigkeit gebannt war, öffnete Anakin die Augen und sah die Schlacht vor sich: ein winziges Netz aus flackernden Farben.
»Alle bereit für das Spiel?«, fragte Jaina.
Anakin betätigte den Kom-Schalter zur Bestätigung, dann zählte er mit, während die anderen ebenfalls klickten. Durch die Macht spürte er eine starke Resignation bei seiner Schwester, die nicht im Mindesten seiner vom Adrenalin gesteigerten Aufregung entsprach. Sie wirkte eher erschöpft als angespannt, fast losgelöst. Vielleicht überlebte ein Fliegerass auf diese Weise so viele Sternjägerschlachten − oder vielleicht war das der Preis dafür, wieder zum Leben zu erwachen, das allzu organische Resultat einer Stressüberlastung. Möglicherweise war die Politik des Senats nicht der einzige Grund, weshalb Jaina das Renegaten-Geschwader auf unbestimmte Zeit verlassen hatte. Vielleicht hatten die Ärzte Gavin gesagt, dass sie eine lange Pause brauchte.
»Fünfer, stell eine private Verbindung zu Jaina her.«
Ehe der Droide reagieren konnte, sagte Jaina: »Bei uns ist alles klar. Grünes Licht, Jedi, und viele Treffer.«
Ihr X-Flügler schoss vor und raste in das von Licht erfüllte Panorama, das sich über den vorderen Bereich von Anakins Kuppel erstreckte. Er unterließ es, Jaina vorzuschlagen, dass sie zurückbleiben könne, machte seine Waffen scharf und wählte die Laserkanonen. Das Ziel schwoll vor ihm an, stellte zuerst eine kantige Silhouette dar, die die Sterne verdeckte, dann einen dunklen Megalithen, der Plasma und Magma spuckte.
Jaina zog nach unten und hielt auf den einzigen Korallenskipper zu, der in der Lage gewesen wäre, die Jedi abzufangen, und bald wich der ihrem Laserfeuer nach rechts und links aus. Der feindliche Pilot nutzte die Energie seines Dovin Basals für die Schilde, nicht zum Manövrieren. Nicht sehr klug. Jaina flog unter den Plasmakugeln hindurch, die er in ihre Richtung abgefeuert hatte, und bedachte das Skip mit einigen Laserstößen. Als sie den ersten Treffer landete, schaltete sie auf volle Kraft um.
»Guter Schuss!«, meinte Zekk.
»Schluss mit dem Geschwätz, Kopfgeldjäger«, befahl Jaina.
Zekk schloss sein Mikro.
Da sich zwischen ihm und der Fregatte nichts mehr befand, schaltete Anakin auf Protonentorpedos um und richtete sein Fadenkreuz auf den Bug des Schiffes aus. Tesar hatte richtig vermutet, was die Geschützmannschaften betraf; die Plasmaknötchen und Felsspucker auf dieser Seite blieben ruhig.
»Fünfer, was ist mit diesen Skips los, die die Speed Queen verfolgen?«
Fünfer änderte den Maßstab des taktischen Displays. Die vermissten Korallenskipper umschwärmten die Queen.
»Nicht gut«, stöhnte Anakin. »Überhaupt nicht gut. Onkel Luke wird das so gut gefallen, wie gegen einen Rancor zu kämpfen.«
Fünfer zeigte an, wie lange die Skips brauchen würden, bis sie zurückgekehrt waren. Sie nahmen zwar nicht am Kampf teil, aber sie könnten den Jedi den Rückzug abschneiden.
»Behalte sie im Auge.«
Fünfer pfiff eine Bestätigung, dann leuchtete Anakins Fadenkreuz auf, da er in Torpedoreichweite kam. Die Fregatte füllte die Front seiner Kuppel aus, wie ein Fels von der Größe eines Asteroiden.
»Kleiner Bruder grün«, meldete er sich.
»Kopfgeldjäger grün«, sagte Zekk. »Vor und zurück?«
»Du zuerst.«
Ein Dutzend weißer Kreise − die drei Protonentorpedos und ihr Ablenkungsfeuer − schoss vorbei und teilte sich vor der Flanke der Fregatte auf. Die Schildmannschaften der Yuuzhan Vong aktivierten ihre Schwerkraft fokussierenden Dovin Basale und projizierten eine Reihe von winzigen schwarzen Löchern, die alles verschluckten, was in ihre Nähe kam. Zekk schaltete auf Laser um und bedachte die Fregatte mit Stotterbeschuss. Während der letzten beiden Jahre hatte sich der Kampf im Raum zwischen der Neuen Republik und den Yuuzhan Vong zu einem Spiel von Finten und
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