Das Erbe der Jedi-Ritter 11 - Rebellenträume
irgendeine Bedeutung für ihre Götter haben, und das bedeutet: Wenn du recht hast und Jacen immer noch lebt, wird er sich in den Händen ihrer wichtigsten Leute befinden. Ihr Kommandoweltschiff ist in Coruscant. Man braucht kein Genie zu sein, um anzunehmen, dass Coruscant, entweder der Planet selbst oder das Weltschiff dort, auch der wahrscheinlichste Aufenthaltsort von Jacen sein sollte.«
Sie sah ihm in die Augen. Alle Unbeschwertheit war von ihr abgefallen. »Du wirst nicht dorthin gehen, um ihn zu suchen.«
»Vielleicht doch«, sagte er. Ganz bestimmt, sagte er sich selbst.
»Han, nein. Hör mich an.« Das war nicht Leias Kommandostimme, es war ein Flehen. »Du kannst ihm nicht helfen. Wenn du gehst, werde ich dich auch noch verlieren.«
»Mich wird man so schwer los wie einen schlechten Ruf.«
Leia biss nicht an und reagierte nicht mit einer angemessen aalglatten Antwort, was noch deutlicher machte, wie ernst es ihr war. »Du musst das verstehen. Ich kann die Yuuzhan Vong nicht in der Macht wahrnehmen, ich kann Jacen nicht in der Macht wahrnehmen … aber ich bin nicht von der Macht abgeschnitten. Sie zeigt mir immer noch Dinge, gewährt mir hin und wieder Visionen. Und wenn ich sehe, wie einer von uns nach Coruscant zurückkehrt, solange der Planet sich in den Händen der Vong befindet, sehe ich uns versagen. Sterben.«
Erschüttert von Leias Tonfall schüttelte Han den Kopf. »Jemand muss gehen.«
»Luke. Luke muss gehen. Er hat eine Chance. Wir nicht.« Leia schien in sich zusammenzusacken, als hätte das Eingeständnis, dass sie ihrem vermissten Sohn keine Hilfe, keinen Trost geben konnte, ihr etwas genommen. Aber dann richtete sie sich wieder auf. »Du kannst Jacen nicht helfen, aber mir.«
»Wie?«
»Bei der Politik.«
»Du weißt, was ich von Politik halte. Du weißt, wie gut ich damit umgehen kann.«
Ihr Lächeln kehrte zurück. »Die Widerstandsbewegung glaubt, es ist an der Zeit für eine neue Politik. Die Art, bei der du, wenn jemand dich anlächelt, aber plant, dir ein Vibromesser in den Rücken zu stoßen, nicht zurückzulächeln brauchst, sondern ihn erschießen darfst.«
»Wirklich?« Er dachte darüber nach. »Nur einmal schießen, oder sooft ich will?«
»Solange deine Blasterbatterien es erlauben.«
»Klingt wunderbar. Was ist der Haken bei der Sache?«
»Ich habe den Auftrag angenommen, von dem Wedge gestern Abend gesprochen hat. Immer vorausgesetzt, dass du ebenfalls mitmachst. Sobald wir einen Plan ausgearbeitet haben, werden wir von einem System zum anderen fliegen und Widerstandszellen einrichten. Alte Schulden eintreiben. Eine Ausweitung des Jedi-Untergrunds. Und dabei treffen wir wahrscheinlich hier und da auf Yuuzhan Vong und Einheiten der Friedensbrigade.«
»Und schießen auf sie.«
»Ja.«
Er setzte dazu an zu fragen, ob es das war, was sie wirklich tun wollte, während eins ihrer überlebenden Kinder verschollen war und das andere sich in einer unbekannten Situation auf einem beinahe feindseligen Planeten befand, aber dann bemerkte er ihren Blick, dieses Glitzern, das er so oft bei Leia Organa, der Anführerin der Rebellenallianz, gesehen hatte, damals in den dunkelsten Tagen des ersten Kriegs gegen das Imperium.
Die dunkelsten Tage brachten bei einigen das Beste hervor … auch bei Leia Organa Solo. Nun waren die Tage wieder finster. Und nun war Leia trotz ihres Schmerzes und der Unsicherheit, mit denen sie kämpfen musste, wieder so gut wie nie.
Sie war wieder da.
»Ich bin dabei, Lady.«
»Gut. Wir können einen alten Gauner wie dich brauchen.«
»Ich brauche kein netter Mann mehr zu sein?«
Sie schüttelte den Kopf und beugte sich vor zu einem Kuss.
Hinter ihnen erklang die Singsangstimme von C-3PO: »Meister Solo! Der Mechaniker mit Ihrem neuen Kopilotensessel ist hier.«
Han und Leia zuckten beide zusammen, dann wurde Leia von lautlosem Lachen geschüttelt.
Han warf ihr einen erbosten Blick zu. »Als ein reaktivierter alter Gauner darf ich doch sicher auch Goldrute erschießen, oder?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Also das ist der Haken.«
»Das ist der Haken.«
Danni Quee zuckte zusammen und fuhr in ihrem Sitz hoch, doch in dem kurzen Augenblick nach dem Aufwachen konnte sie sich zunächst nicht erinnern, was sie geweckt hatte. Aber dann erklang es erneut, ein Klopfen an der Tür. »Herein«, sagte sie automatisch und strich sich das Haar aus dem Gesicht.
Die Tür glitt auf, und Tam Elgrin stand da, die Hände ausgestreckt, als wüsste er
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