Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen
Unterkünfte, die Granaten abschießen können. Das genügt für vier Widerstandszellen.«
»Oh.« Sie dachte darüber nach, dann lächelte sie.
»Wie machen wir es also?«
»Was?«
»Die Wahl beeinflussen.«
»Ich habe keine Ahnung. Ich bin nur deinem Beispiel gefolgt. Ich habe noch nie eine Wahl beeinflusst.«
Han seufzte. »Dann solltest du schnellstens rausfinden, wie man das macht. Oder ich muss dir deine zeitweilige Gaunerlizenz wieder abnehmen.«
Borleias
Jag hatte sich gegen die Seite seines Klauenjägers gelehnt und starrte gedankenverloren seinen Datenblock an. Es war im Sondereinsatzhangar zur Abwechslung einmal verhältnismäßig ruhig; nur aus einer Ecke waren ein paar Flüche und hin und wieder Klirren zu hören, was auf die Aktivität von Mechanikern schließen ließ. Jag war allerdings nicht zu sehr in Gedanken versunken, um das Paar Stiefel zu übersehen, das vor ihm auftauchte.
Er blickte auf und sah vor sich das blaue Gesicht von Shawnkyr Nuruodo. Sie war eine Offizierin der Chiss und auf seinem ersten Flug im Neuen-Republik-Raum zu Beginn der Yuuzhan-Vong-Krise seine Flügelfrau gewesen, seine einzige Partnerin bei seiner kürzlichen Rückkehr und seine Stellvertreterin, als er auf Hapes die Vanguard-Staffel aufgestellt hatte. Nun führte sie die Vanguards, während er mit den Zwillingssonnen flog.
»Colonel, darf ich mich setzen?«
»Selbstverständlich.«
Sie nahm ihm gegenüber im Schneidersitz Platz.
»Ich habe gehört, dass die Vanguard-Staffel als geeignet für Elite- und Sondereinsätze eingestuft wurde«, sagte Jag. »Und dass ihr jetzt hier bei uns stationiert seid. Meinen Glückwunsch.«
»Das ist nur eine Sache von Training, Motivation und Stärkung der Disziplin.« Shawnkyr zuckte die Achseln. »Ich bin zu Ihnen gekommen, weil es unangemessen von mir wäre, diese Beförderung abzulehnen, so gut sie auch gemeint sein mag, ohne zunächst mit Ihnen zu sprechen, mit dem Gründer der Staffel.«
»Warum sollten Sie sie ablehnen?«
»Weil ich nicht vorhabe, die Staffel noch länger zu führen, Colonel. Und Sie sollten es auch nicht tun. Es ist Zeit, dass wir aufbrechen.«
»Erklären Sie das.«
»Wir hatten einen bestimmten Plan, Colonel. Wir sind zurückgekommen, um herauszufinden, welche Gefahr die Yuuzhan Vong für die Chiss-Gesellschaft darstellen. Wir hatten genug Zeit, das herauszufinden. Nun sollten wir berichten, was wir festgestellt haben.«
Jag sah sie ruhig an. Er hatte diese Konfrontation schon seit einiger Zeit auf sich zukommen sehen. »Und was würde Ihr Bericht unserem Oberkommando mitteilen?«
»Dass die Yuuzhan Vong eine beträchtliche Gefahr für uns darstellen, für das Imperium und für jede gesellschaftliche Struktur, die der der Yuuzhan Vong nicht ähnelt. Dass die Neue Republik an allen Fronten zerbricht, und dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Yuuzhan Vong diese Garnison wegfegen, sich weiter ausbreiten und auch uns erreichen werden.«
»Ich kann dieser Einschätzung nur zustimmen.«
»Dann lassen Sie uns gehen.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich bin zu zusätzlichen Schlüssen gekommen, die nahe legen, dass wir bleiben sollten.«
»Darf ich die hören?«
»Ich glaube, dass dieser Kampf hier im Pyria-System am besten zeigen wird, wie entschlossen die Yuuzhan Vong sind. Erst, wenn wir gesehen haben, wie dieser Feldzug ausgeht, können wir eine definitive Charakterisierung dieses Feindes liefern, dem unser Volk eines Tages gegenüberstehen wird.«
»Sie haben also vor, sofort nach dem Fall von Borleias nach Chiss zurückzukehren?«
»Nein.«
»Dann muss ich Sie missverstanden haben.«
»Ich habe nicht all meine Schlüsse aufgezählt. Ein zweiter, der mit dem ersten nichts zu tun hat, besagt, dass meine Anwesenheit hier die zukünftigen Ereignisse in geringfügiger, aber vielleicht messbarer Weise beeinflussen kann, und dass es nicht nur diesem Feldzug schaden würde, wenn ich mich zurückzöge, sondern schließlich auch unserem Volk. Jeder Schaden, den ich dem Feind hier zufüge, ist ein Schaden, den sie uns nicht zufügen können, wenn sie uns erreichen.«
»Sie werden also nicht gehen?«
»Doch … am Ende.«
Shawnkyr dachte schweigend darüber nach. Die entfernten Flüche wurden lauter, passend zu einem plötzlichen Ausbruch von Hämmern, das sich eher nach Rache als nach Reparaturen anhörte, bevor die Lautstärke sich wieder normalisierte. »Darf ich offen sprechen? Von Pilot zu
Weitere Kostenlose Bücher