Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen
Informationen erhielt. Wenn das da tatsächlich die Solos waren, würde er sich bald ein eigenes Raumschiff leisten können − und vielleicht sogar jemanden, der die Eliminierung seines Begleiters übernahm.
Leia saß auf dem Balkon ihrer gemieteten Behausung, hatte die Füße aufs Geländer vor sich gelegt und machte sich Notizen.
Alles lief ziemlich gut … zumindest größtenteils. Die Talon-Karrde-Organisation hatte sie bereits zu zwei Schmugglern im Ruhestand − nun ja, im Teilruhestand − geführt, denen Karrde vertraute und deren Begeisterung dafür, sich in Erwartung einer Invasion der Yuuzhan Vong zu ducken, ebenso gering war wie die der Solos. Diese Leute hatten genügend Erfahrung, selbst Operationsstützpunkte zu finden und sogar ein paar Fahrzeuge und andere Ausrüstung zu beschaffen. Nun mussten Han und Leia ihnen vor allem dabei helfen, ein Kommunikationssystem aufzubauen, eine Kombination aus Holokom und Komlink, das die kurzen, schwer zu verfolgenden Datenpäckchen senden und empfangen konnte, die den Hauptteil der Widerstandskommunikation ausmachten.
Aber Leia legte ihre Notizen einen Augenblick beiseite und ließ sich von der Aussicht ablenken. Unter ihrem Balkon erstreckte sich ein kleiner See in die Ferne; das abgelegene Ufer befand sich am Fuß einer niedrigen Hügelkette, und Aphran, die Sonne des Planeten, ging nun hinter diesen Hügeln unter. Es war eine rotgoldene Kugel, ein wenig verzerrt durch die Entfernung und die Atmosphäre. Die Hügel warfen Schatten über den hinteren Teil des Sees, während Sonnenstrahlen das Wasser in der Nähe aufleuchten ließen und es von Grünblau zu einem schimmernden Gold verfärbten.
Es war nur ein Sonnenuntergang. Leia hatte überall in der Galaxis schöne Sonnenuntergänge gesehen. Aber es war einige Zeit her, seit sie einen beachtet hatte.
Gegenüber der Yuuzhan-Vong-Invasion, dem Tod von Anakin, dem Verschwinden von Jacen und ihrer langen Trennung vom Rest ihrer Familie, hatte dieser Sonnenuntergang keine Bedeutung. Aber in diesem Augenblick wurde Leia nicht von der Trauer um ihre Söhne niedergedrückt, und sie konnte die schlichte Schönheit dessen, was sie sah, bewundern.
»Wenn du das auf Flaschen ziehen und verkaufen kannst, könnten wir ein Vermögen machen.«
Leia zuckte zusammen. Sie schaute hinter sich, wo Han aufgetaucht war. Das Energiefeld, das die Luft in ihren Räumen kühlte, dämpfte auch Geräusche, also war es ihm nicht schwer gefallen sich anzuschleichen. Er starrte ebenfalls in die Ferne und sah zu, wie die goldenen Strahlen sich zurückzogen, als die Sonne weiter unterging, und ausnahmsweise stand keine Ironie, kein Misstrauen und kein Zynismus in seinem Blick. Nur Nachdenklichkeit.
Leia streckte den Arm aus und nahm seine Hand. Er setzte sich auf den Stuhl neben ihrem. »Was hast du erreicht?«, fragte sie.
»Ziemlich viel. Die Inventur ist zur Hälfte erledigt, und die Behörden haben keine Regelwidrigkeiten gefunden.« Seine letzten Worte waren ein privater Kode, auf den sie sich geeinigt hatten, bevor der Falke zu dieser Reihe von Missionen aufgebrochen war. Regelwidrigkeiten stand für die Schmuggelabteile und die abgeschirmte Fluchtkapsel; diese Geheimnisse waren intakt geblieben. »Und ich war in der Lage, ein paar Dinge zu kaufen. Schränke. Ich muss nur noch die Lieferung arrangieren.« Also war es ihm gelungen, die Kommunikationsausrüstung zu finden, die er brauchte, aber die Ablieferung musste warten, bis die neuen Widerstandsführer einen Platz dafür gefunden hatten. »Und du?«
»Oh, ich habe ein paar neue Freundschaften geschlossen.«
»Gut. Weißt du was?«
»Was?«
»Ich will heute nicht mehr über Arbeit sprechen.«
»Ich auch nicht.«
Borleias
Tarn und Wolam saßen auf den Pilotensitzen von Wolams Shuttle. Dieses Schiff war einmal ein militärisches Kanonenboot gewesen, das Wolam zu Beginn seiner Karriere dem Imperium gestohlen hatte, und dann hatte er es nach und nach zu einem leicht bewaffneten mobilen Büro umgebaut. Nun stand es in der Sicherheitszone vor dem Biotikgebäude, eins der wenigen Schiffe, in denen um diese Zeit Licht brannte.
Das Schiff hatte keine wirklichen Sendemöglichkeiten, aber Wolam hatte den Computer des Schiffs ausbauen lassen, und nun sahen Tarn und er sich die Aufzeichnungen der letzten Tage an, kommentierten sie und wählten aus, was sie für Wolams nächste historische Dokumentation benutzen würden.
»Da habe ich etwas für dich.« Wolam hielt das
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