Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen
ihm hinauf: »Ja, Kriegsmeister.«
»Vertrauen die Götter Euch ?«
»Was? Ich verstehe nicht.«
»Wenn die Götter Euch vertrauen, wenn sie darauf vertrauen, dass Eure Motive echt sind, wenn Ihr darauf vertraut, dass Ihr nur die Ehre der Götter und nicht Eure eigene im Sinn habt, bin ich sicher, dass sie Euch retten werden. Vor dem hier.« Er hob seinen Radankklauen-Arm und zeigte mit der Schere auf die riesigen Blätter, die den gegenüberliegenden Ausgang bedeckten.
Das war Nen Yims Stichwort. Unter ihrem Gewand strich sie über eine winzige Verwandte dieser gewaltigen Pflanze und veranlasste sie zu handeln. Die Pflanze tat es: Sie rollte die Blätter zu Röhren zusammen.
Das tat auch die Pflanze an der Tür, und so entstand eine dunkle Öffnung in der Wand dort, viermal so hoch wie ein Yuuzhan-Vong-Krieger, viermal so breit.
Ein Schnüffeln erklang aus der Öffnung, dann so etwas wie ein tiefes, gedämpftes Brüllen.
Etwas erschien.
Wie ein Yuuzhan Vong hatte es zwei Arme und zwei Beine. Aber es hielt sich geduckt wie ein Tier. Es hatte riesige Muskeln, fest genug, um sein gewaltiges Gewicht zu tragen, denn es war so groß wie die Öffnung, durch die es auftauchte. Es hatte Hauer, seine Zähne waren riesig, und sein Kopf drehte sich, als es die Gestalter und Priester vor sich entdeckte. Seine Blicke folgten diesen kleinen Geschöpfen mit der gespannten Aufmerksamkeit eines hungrigen Raubtiers.
»Das hier ist ein Rancor«, sagte Tsavong Lah. »Ein Tier aus dieser Galaxis. Ihr habt keinen ehrenvollen Tod durch unsere eigenen lebenden Waffen verdient. Wenn Ihr hier sterbt, sterbt Ihr nicht als Kämpfer, sondern als Futter für dieses Tier.«
»Was, wenn wir es stattdessen töten?« Das war die höhnische Stimme von Ghithra Dal.
»Dann werdet Ihr eine Weile länger leben«, sagte der Kriegsmeister. »Eine kurze Weile.«
Durch die Öffnung kam ein weiterer Rancor, dann erschienen ein dritter und ein vierter. Sie bewegten sich an den Wänden des Raums entlang, umkreisten ihre winzige Beute.
Tsavong Lah verlagerte ein wenig das Gewicht, und die Zunge zog sich zurück, brachte ihn und Nen Yim wieder ins Maul des Ganadote. Als die ersten Schreie erklangen, als das erste Brüllen von den Wänden widerhallte, wandten sie sich von der blutigen Szene drunten ab, und der Kriegsmeister führte die Gestalterin durch eine weitere Öffnung.
»Kriegsmeister, darf ich zwei Fragen stellen?«
»Sie dürfen.« Hinter der Öffnung begann ein langer, blutblauer Flur, und hier stießen Tsavong Lahs Leibwächter wieder zu ihnen, die in respektvollem Abstand vor und hinter ihnen gingen.
»Als Erstes: Wird es nicht zu einem Aufschrei der Priesterschaft von Yun-Yuuzhan und der Gestalter kommen?«
»Ein Aufschrei? Selbstverständlich. Ein Schrei nach Blut. Wenn man erfährt, dass ihr Transporter von Piloten von Borleias angegriffen wurde und alle Passagiere niedergemetzelt wurden, wird es einen gewaltigen Schrei nach Rache geben.«
»Ah.« Nen Yim ging einen Augenblick schweigend weiter, denn sie wusste, dass seine Antwort auch über ihr Schicksal entschied. »Sollte ich nicht mit ihnen gehen? Oder werde ich auf andere Weise den Tod finden?«
»Ich kann Sie nicht töten. Sie sind eine Leihgabe des Höchsten Oberlords Shimmra. Außerdem habe ich keinen Grund, Ihnen Schaden zuzufügen.« Sie betraten den Magenteil, in dem sich Tsavong Lahs privater Transporter befand. Die lidähnliche Wand an der anderen Seite war nun geschlossen und hielt die Atmosphäre dieses Bereichs intakt. Sie gingen zu dem rampenähnlichen Vorsprung des Transporters und stiegen in den Passagiermagen des Geschöpfs. »Ich bin zufrieden mit Ihnen, Nen Yim. Haben Sie vor, diese Geschichte weiterzuerzählen und damit Hass gegen mich zu erzeugen?«
»Nein.«
»Wenn Sie das täten, was würde geschehen?«
Sie dachte darüber nach, als sie sich auf ihren Platz setzte. Die fleischige Oberfläche des Sitzes bog sich um ihre Taille und ihren Oberkörper, um sie vor den Auswirkungen der zu erwartenden Beschleunigung zu schützen. »Ich würde so etwas nur dann tun, wenn ich Ihnen schaden wollte. Und selbst diesem Fall stünden die Worte einer diskreditierten Gestalterin gegen die eines Kriegsmeisters. Außerdem wäre ich tot, bevor ich Beweise erbringen könnte.«
»Und was für eine Verschwendung das wäre! Ihre Klugheit, in unserem Dienst genutzt, ist mehr als eine Entschädigung für den Verlust von Ghithra Dal und seinen Mitverschwörern. Werden Sie sie
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